Düsseldorf. . In Düsseldorf sollen die Taxipreise erhöht werden. Ein neues Tarifmodell wird am Mittwoch im Ordnungs- und Verkehrsausschuss vorgestellt - so sollen unter anderem Fahrten zwischen Flughafen und Messe um einen Euro teurer werden. Grund für die Erhöhung sind gestiegene Kosten für Sprit und Versicherungen.

Sie müssen mehr für Versicherungen und Sprit zahlen. Rund ums Auto ist fast alles teurer geworden. Für Düsseldorfs Taxifahrer wird das Geschäft immer schwieriger. Ihr Ruf nach höheren Taxitarifen stößt am Mittwoch wohl auf offene Ohren im Ordnungs- und Verkehrsausschuss. Auch das Verkehrsdezernat empfiehlt eine moderate Preisanhebung.

Und so sieht das geplante Tarifmodell aus: Der Grundpreis von 5.50 Euro bleibt unverändert. Darin eingeschlossen sind zwei Minuten Wartezeit und die ersten 1400 Meter. Jeder weitere gefahrene Kilometer wird teurer - und zwar um zehn Cent. Der Kilometerpreis erhöht sich von 1,80 Euro auf 1,90 Euro. Eine Fünf-Kilometer-Fahrt würde sich also um 2,8 Prozent verteuern. Höher soll auch der Festpreis für Fahrten zwischen der Messe in Stockum und dem Flughafen in Lohausen werden. Er beträgt derzeit 15 Euro. Die Stadt befürwortet eine Anhebung um einen Euro auf 16 Euro.

Taxigesellschaften wollen Zuschlag bei Kartenzahlung

Keine Mehrheit wird es für die von beiden Taxigesellschaften „Taxi Düsseldorf eG“ und „Rhein-Taxi“ geben, zusätzlich zwei Euro zu verlangen, wenn der Kunde mit einer Kreditkarte bezahlen will. Auch einen EC-Karten-Zuschlag wird es nicht geben. Den lehnt der CDU-Verkehrsexperte Andreas Hartnigk entschieden ab. Solche Zuschläge seien im Geschäftsverkehr unüblich und nicht kundenfreundlich. Gegen etwas höhere Tarifpreise selbst würde Hartnigk sich nicht stemmen. Die Taxifahrer müssten sich aber selbst die Frage stellen, ob sie damit noch Kunden gewinnen werden.

Die Taxi-Unternehmer wissen aber nicht, wie sie sonst die Mehrkosten ausgleichen sollen. Allein die Versicherungsprämien seien um bis zu 20 Prozent gestiegen. Die Arbeitspreise in den Werkstätten hätten sich um zehn Prozent erhöht. Einen Zehn-Cent-Aufschlag auf den Kilometerpreis hält das Verkehrsdezernat für „angemessen“, zumal die letzte Tariferhöhung zwei Jahre zurück liegt.

Gutachter geben schlechte Noten

In der Politik deutet sich dafür eine Mehrheit ab. Endgültig entschieden darüber wird aber erst in der Sitzung des Ordnungs- und Verkehrsausschusses am Mittwoch, die um 15 Uhr im Rathaus, Marktplatz 2, beginnt.

Für Unruhe könnte aber die Forderung der Taxifahrer sorgen, in Zukunft die Taxipreise häufiger als bisher anzuheben. Die Tarifgestaltung soll sich an den Fahrpreiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr orientieren. Dann aber würde es dicke kommen. Denn der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) erhöht seit längerer Zeit die Tarife jährlich um glatte drei bis vier Prozent, auch um die städtischen Haushalte zu entlasten.

Für Ärger wird auch das neue Taxi-Gutachten sorgen. Die Sachverständigen geben dem Düsseldorfer Taxigewerbe schlechte Noten. Im Klartext. „Die Funktionsfähigkeit ist zurzeit nicht gegeben“. Eine Erhebung zwischen Oktober 2012 und Juni 2013 hat gezeigt, dass jedes vierte Unternehmen seine Wirtschaftlichkeit nicht plausibel belegen kann. „Zu einer gewerblichen Zuverlässigkeit zählt aber auch eine nachhaltige Gewinnerzielung“, betont Hartnigk. Mit diesem Thema müsse sich der Ausschuss in den nächsten Monaten weiter befassen. Die Gutachter fordern, die Zahl der Taxikonzessionen zu reduzieren. 1000 Taxis würden voll ausreichen, um den Bedarf in Düsseldorf zu decken. Derzeit gibt es noch rund 1300 Konzessionen.