Düsseldorf. . Nur elf Tage nach dem versuchten Raub auf den Düsseldorfer Juwelier Blome wurde das Geschäft an der Königsallee erneut überfallen. Zwei Räuber hatten gegen 11.30 Uhr Uhren und Schmuck aus dem Schaufenster geraubt. Den Flucht-Roller stellte die Polizei später an der Immermannstraße sicher.

Nur elf Tage nach dem versuchten Raub auf den Kö-Juwelier Blome wurde am Dienstag erneut das exquisite Geschäft auf der Prachtmeile überfallen, auf der zu diesem Zeitpunkt zahlreiche Passanten flanierten. Die beiden Räuber, einer von ihnen war mit einer Schusswaffe bewaffnet, kamen mitten am Tage: Dreist, kaltblütig, entschlossen. Das nicht maskierte Duo drang in den Juwelier-Laden und entwendete mehrere Nobeluhren. Der Wert der der Beute liegt im sechsstelligen Bereich. Die Polizei löste in der Düsseldorfer City eine Großfahndung aus. Ohne Erfolg.

Es sah zuerst nach einem ganz normalen Kundengespräch aus. Gegen 11.25 Uhr betrat ein Mann das Juwelier-Geschäft und ließ sich eine Uhr zeigen. Kurz darauf kam ein zweiter Mann hinzu und zog eine Waffe. Mit einem Hammer wollte das Duo die Vitrine einschlagen. Als dies misslang, griff einer der Täter in die Auslage.

Eine Zeugin beobachtete von draußen das Geschehen. Sie wartete noch an der Fußgänger-Ampel. „Da hörte ich, wie ein Mann schrie: Überfall, Überfall.“ Ein Paketbote ließ vor Schreck alle Päckchen fallen. Die Passantin schaute durch das Schaufenster in das Geschäft, sah die Räuber, beobachtete, wie einer die Auslage plünderte und die Beute in eine Tüte steckte, während der andere sich an der Tür postierte. „Ich war so geschockt“, berichtete sie später vor laufender Kamera. Aber die Gesichter habe sie sich genau eingeprägt. „Die würde ich wiedererkennen.“

Überfall auf Kö-Juwelier Blome

Zwei Räuber haben am Dienstagmittag den Juwelier Blome an der Königsallee in Düsseldorf überfallen.
Zwei Räuber haben am Dienstagmittag den Juwelier Blome an der Königsallee in Düsseldorf überfallen. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
Mit diesen Aufnahmen aus der Überwachungskamera fahndet die Polizei Düsseldorf nun nach den Kriminellen.
Mit diesen Aufnahmen aus der Überwachungskamera fahndet die Polizei Düsseldorf nun nach den Kriminellen. © Polizei Düsseldorf
Die beiden Gesuchten sind 20 bis 30 Jahre alt und etwa 1,85 Meter groß. Der Haupttäter, der die Angestellten mit einer Schusswaffe bedroht hatte, trug einen eleganten dunklen Hut mit weißem Hutband, ein dunkles Sakko und ein helles Hemd mit Krawatte.
Die beiden Gesuchten sind 20 bis 30 Jahre alt und etwa 1,85 Meter groß. Der Haupttäter, der die Angestellten mit einer Schusswaffe bedroht hatte, trug einen eleganten dunklen Hut mit weißem Hutband, ein dunkles Sakko und ein helles Hemd mit Krawatte. © Polizei Düsseldorf
Der zweite Täter hatte ein Käppi mit herunterhängenden Ohrenschützern aufgesetzt.
Der zweite Täter hatte ein Käppi mit herunterhängenden Ohrenschützern aufgesetzt. © Polizei Düsseldorf
Er trug eine Brille und einen Sechstagebart. Sein dunkler Pullover hatte in der Mitte einen Reißverschluss.
Er trug eine Brille und einen Sechstagebart. Sein dunkler Pullover hatte in der Mitte einen Reißverschluss. © Polizei Düsseldorf
Vermutlich handelte sich um eine Strickjacke.
Vermutlich handelte sich um eine Strickjacke. © Polizei Düsseldorf
Regerecht dreist kann man diesen Überfall nennen: Die Düsseldorfer Prachtmeile war während des Überfalls gut frequentiert.
Regerecht dreist kann man diesen Überfall nennen: Die Düsseldorfer Prachtmeile war während des Überfalls gut frequentiert. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
Gegen 11.30 Uhr stürmten die beiden Männer den Laden.  Blome vor dem Geschäft im Gespräch mit einem Augenzeugen.
Gegen 11.30 Uhr stürmten die beiden Männer den Laden. Blome vor dem Geschäft im Gespräch mit einem Augenzeugen. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
Heinz Dieter Blome vor dem Geschäft im Gespräch mit einem Augenzeugen. Bereits vor zehn Tagen hatten zwei Kriminelle versucht, den bekannten Uhrenhändler zu überfallen - damals ohne Erfolg.
Heinz Dieter Blome vor dem Geschäft im Gespräch mit einem Augenzeugen. Bereits vor zehn Tagen hatten zwei Kriminelle versucht, den bekannten Uhrenhändler zu überfallen - damals ohne Erfolg. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
Einen ersten Fahndungserfolg hatte die Polizei bereits kurz nach dem Überfall. An der Immermannstraße wurde ein silberner Motorroller mit offener Gepäckbox gefunden.
Einen ersten Fahndungserfolg hatte die Polizei bereits kurz nach dem Überfall. An der Immermannstraße wurde ein silberner Motorroller mit offener Gepäckbox gefunden. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
Solch ein Roller soll laut Zeugenaussagen bei dem Überfall verwendet worden sein.
Solch ein Roller soll laut Zeugenaussagen bei dem Überfall verwendet worden sein. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
Nicole Blome-Hardop, eine der beiden Geschäftsführerinnen inspiziert den Schaden an der teils ausgeräumten Uhren-Vitrine
Nicole Blome-Hardop, eine der beiden Geschäftsführerinnen inspiziert den Schaden an der teils ausgeräumten Uhren-Vitrine © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
Die Kriminellen haben teure Uhren der Marken Rolex, Cartier, IWC und Patek Philippe aus den Schaufenstern geraubt.
Die Kriminellen haben teure Uhren der Marken Rolex, Cartier, IWC und Patek Philippe aus den Schaufenstern geraubt. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
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© Lars Heidrich / WAZ FotoPool
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Hier und da sind nur noch die Preisschilder einzelner entwendeter Stücke zu sehen: 29 900 Euro, 25 250 Euro, 5850 Euro...
Hier und da sind nur noch die Preisschilder einzelner entwendeter Stücke zu sehen: 29 900 Euro, 25 250 Euro, 5850 Euro... © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
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Eine Augenzeugin des Überfalls.
Eine Augenzeugin des Überfalls. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
Als die Alarm-Meldung einging, eilten sofort alle verfügbaren Streifenwagen Richtung Kö.
Als die Alarm-Meldung einging, eilten sofort alle verfügbaren Streifenwagen Richtung Kö. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
Ein Polizeihubschrauber kreiste über den Dächern der Kö. Uniformierte und Zivilfahnder suchten die umliegenden Straßen ab.
Ein Polizeihubschrauber kreiste über den Dächern der Kö. Uniformierte und Zivilfahnder suchten die umliegenden Straßen ab. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
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Die Nachricht vom Raub sprach sich auf der Kö wie ein Lauffeuer herum. Schaulustige machten Schnappschüsse mit ihren Handy-Kameras und iPads. Private Wachmänner postierten sich vor dem Juwelier-Geschäft.
Die Nachricht vom Raub sprach sich auf der Kö wie ein Lauffeuer herum. Schaulustige machten Schnappschüsse mit ihren Handy-Kameras und iPads. Private Wachmänner postierten sich vor dem Juwelier-Geschäft. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
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Polizei suchte mit Hubschrauber nach geflohenen Kriminellen

Als die Alarm-Meldung einging, eilten sofort alle verfügbaren Streifenwagen Richtung Kö. Ein Polizeihubschrauber kreiste über den Dächern der Kö. Uniformierte und Zivilfahnder suchten die umliegenden Straßen ab. Immerhin konnte der Polizei-Pilot das auf der Immermannstraße abgestellte Fluchtfahrzeug wiederfinden: ein Motorroller, dessen Kennzeichen vor wenigen Tagen in Düsseldorf gestohlen worden war.

Ein Rettungswagen stoppte sicherheitshalber vor dem Juwelier. Kurz nach 12 Uhr erschien die Geschäftsführerin Nicole Blome-Hardop, schaute in den Auslagen nach, wo sich u.a. teure Uhren der Marken Rolex, Cartier, IWC und Patek Philippe befanden. Hier und da sind nur noch die Preisschilder einzelner entwendeter Stücke zu sehen: 29.900 Euro, 25.250, 5850...

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Die Nachricht vom Raub sprach sich auf der Kö wie ein Lauffeuer herum. Schaulustige machten Schnappschüsse mit ihren Handy-Kameras und iPads. Private Wachmänner postierten sich vor dem Juwelier-Geschäft. „Schon wieder ein Überfall hier“, wunderte sich ein vorbeigehender Passant. Erst am 5. Oktober überfielen gegen 17 Uhr zwei Räuber den Juwelier Blome an der Königsallee 30. Mit einem Nothammer schlug einer auf die Uhren-Vitrine ein. Vergeblich. Ohne Beute mussten sie flüchten. Erst am vergangenen Freitag soll einer der beiden Räuber wieder zum Tatort zurückgekehrt sein, die Angestellten ließen ihn nicht ins Geschäft und verständigten die Polizei. Doch von dem Mann fehlte dann jede Spur.

Der letzte versuchte Raubüberfall war erst elf Tage her

Nach dem Überfall war die spannendste Frage: Handelte es sich um ein und dieselben Räuber? Hier will sich die Polizei noch nicht festlegen. Erst müssen die Bilder aus den Überwachungskameras ausgewertet werden.

Inzwischen liegt eine erste Personenbeschreibung vor: Beide Täter sind etwa 1,85 Meter groß und 20 bis 30 Jahre alt. Der erste Mann mit kräftiger Statur trug einen dunklen Hut mit auffallend hellem Hutband. Er war mit einem dunklen Sakko, hellen Hemd und einer Krawatte bekleidet. Sein Komplize trug ein Cappy mit Ohrenschutz. Er hatte einen Bart, eine Brille und war mit einer dunklen Strickjacke bekleidet.

Das Kommissariat KK 13 richtete wenige Stunden nach dem Kö-Überfall eine Ermittlungskommission ein. Es werden dringend Zeugen gesucht (Telefon 0211/8700), die die Täter auf der Flucht und beim Abstellen des Motorrollers auf der Immermannstraße zwischen Ost- und Kreuzstraße beobachtet hatten.