Düsseldorf. Ein Dieb hatte einer Schweizerin Schmuck im Wert von über 100.000 Euro gestohlen, als diese gerade einen Bummel über die Kö in Düsseldorf machte. In Köln tauchte der Schmuck wieder auf.

Der Dieb nutzte eine kurze Gelegenheit auf der Kö und machte einen Riesenfang: Die geklaute Handtasche enthielt Schmuck im Wert von 110 000 Euro. Dummerweise erkannte er dessen Wert nicht, verkaufte das mit Brillanten besetzte Set aus Ringen, Ohrringen, Armreifen und einer Uhr für nur 1200 Euro weiter. So jedenfalls stand es in der Anklage gegen den mutmaßlichen Käufer (30), der jetzt wegen Hehlerei vor dem Amtsgericht stand.

Es waren nur wenige Augenblicke der Unaufmerksamkeit, die der Dieb am 29. August ausnutzte. Die Besucherin (61) aus der Schweiz hatte am Abend zuvor bei einer privaten Veranstaltung ihren wertvollen Schmuck getragen. Der steckte nun in einem kleinen Beutel, der wiederum in ihrer Handtasche. Am Ende eines Kö-Bummels stellte sie die Tasche auf den Beifahrersitz ihres Autos ab und verstaute Gepäck im Kofferraum. Da schlug der Dieb zu.

Die Polizei konnte ihn nicht mehr schnappen. Aber die gute Beschreibung des Schmucks ließ die Kölner Polizei fündig werden: Der Schmuck war einem Juwelier angeboten worden. Der Anbieter wurde verhaftet, die Schweizerin erhielt ihren Schmuck zurück – verschwunden blieb aber eine 50 000 Euro teure Kette.

3600 Geldstrafe

Im Prozess gab der 30-Jährige zu, den Schmuck von einem Bekannten gekauft zu haben – für 1200 Euro. Der Bekannte habe gesagt, der Schmuck gehöre seiner Frau. Er handle sonst mit gebrauchter Kleidung, verstehe nichts von Schmuck. Daher habe er ihn bei dem Juwelier schätzen lassen wollen – nicht verkaufen. Die Richterin hielt ihm vor: „Sie wussten, dass das mehr wert war“ – sonst hätte er nicht ein Monatsgehalt dafür ausgegeben.

Weil der Mann bisher nicht vorbestraft ist und bereits einige Zeit in Untersuchungshaft saß, blieb es bei einer Geldstrafe von 3600 Euro (120 Tagessätzen).