Düsseldorf. . Weil sie in völlig verdreckten und viel zu engen Käfigen eingepfercht waren, hat die Stadt Düsseldorf einen Tiertransport gestoppt. Das Fahrzeug kam aus Osteuropa und soll im Auftrag verschiedener Tierschutzorganisationen unterwegs gewesen sein.

Die Zahl der Tiertransporte aus Süd- und Osteuropa nach Deutschland unter angeblich tierschützerischen Aspekten hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Oftmals erfolgen diese Transporte jedoch unter Missachtung tierschutz- und tierseuchenrechtlicher Vorgaben. Der jüngste Fall: Das Amt für Verbraucherschutz stoppte gemeinsam mit dem Ordnungs- und Servicedienst auf einem Parkplatz an der Oerschbachstraße einen von verschiedenen Tierschutzorganisationen beauftragten Hundetransport aus Bukarest in Rumänien. In Düsseldorf sollte ein Teil der Hunde an zukünftige Halter und so genannte Pflegestellen übergeben werden.

Den Hinweis auf diesen Transport bekam die Stadt von einem Zeugen, der einen ähnlichen Transport bereits einige Wochen zuvor beobachtet hatte. Bei der amtstierärztlichen Überprüfung des Tiertransportes wurden so schwerwiegende tierschutz- und tierseuchenrechtliche Mängel festgestellt, dass alle 38 mitgeführten Hunde sichergestellt und vorübergehend anderweitig in Pflege gegeben werden mussten. Bei den transportierten Hunden handelte es sich überwiegend Welpen, welche über das Internet gegen so genannte „Schutzgebühren“ an ihre neuen Halter vermittelt worden waren.

Die Transportbedingungen für die Hunde in dem kleinen Transporter waren katastrophal. Die Tiere saßen bei der Ankunft in Düsseldorf teilweise in schwer verunreinigten Käfigen. Zahlreiche Hunde waren zudem in viel zu kleinen Boxen eingesperrt, einige der Tiere waren offensichtlich krank. Die Tiere zeigten sich insgesamt verängstigt, gestresst und teilweise apathisch. Aus den mitgeführten Dokumenten war ersichtlich, dass die Hunde bereits seit über 46 Stunden unter diesen Bedingungen transportiert worden waren.

Katastrophale Bedingungen

Auffällig war insbesondere, dass sich auf dem Transport überwiegend Welpen und Junghunde befanden, die sich in Deutschland leicht vermitteln lassen. Die Art des Transportes stellt einen Verstoß gegen das europäische Tierschutz- und Tierseuchenrecht dar.

Des Weiteren fehlten bei allen Hunden die für derartige Transporte in der EU erforderlichen amtstierärztlichen Gesundheitsbescheinigungen. Ein Teil der Hunde konnte zwischenzeitlich an die künftigen Tierhalter herausgegeben werden. Die ungeimpften Welpen, erkrankte Tiere sowie einige Hunde, bei denen keine gültige Impfung nachgewiesen werden konnte, müssen jedoch weiterhin in Quarantäne bleiben, bis sie gesund und gültig gegen Tollwut geimpft sind.

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Die anfallenden Kosten in teils beträchtlicher Höhe sind durch die verantwortlichen Tierhalter oder Organisationen zu tragen. Die Organisation, die den schwer erkrankten Welpen und seine Geschwister nach Deutschland hat transportieren lassen, hat sich seit der Sicherstellung der Welpen übrigens nicht ein einziges Mal nach den Tieren erkundigt.