Düsseldorf. . Beschlagnahmt der Zoll exotische Tiere wie Komodowarane oder Pythons, landen diese oft im Aquazoo in Düsseldorf. Denn der hat im Zuge der Amtshilfe eine Kooperation mit der Zollbehörde. Deshalb haben nun auch 160 Pfeilgiftfrösche im Zoo ein neues Zuhause gefunden.
Ob es am lauten Quaken gelegen hat, das die Zollbeamten auf das Gepäckstück eines 15-Jährigen, der mit seiner Großmutter den Check In am Flughafen Dortmund durchqueren wollte, aufmerksam wurden? In 23 Plastikbehältern versuchte der Jugendliche 160 Pfeilgiftfrösche von Deutschland nach Russland zu überführen. Legal gekauft auf einer Reptilienmesse in Hamm, aber ohne Ein- und Ausreisepapiere. Die Tiere wurden in den Aquazoo Düsseldorf gebracht und werden dort nun eine neue Heimat finden.
Unter Quarantäne gestellt
Es ist nicht das erste Mall, dass der Zoll auch der umliegenden Flughäfen exotische Tiere in der Landeshauptstadt Düsseldorf unterbringen musste. „Im Zuge der Amtshilfe haben wir eine Kooperation mit der Zollbehörde. Wenn an den Airports Tiere beschlagnahmt werden dürfen, müssen wir auch dafür sorgen, dass es ihnen danach gut geht. Nur mit Tierparks im Hintergrund darf ein Flughafen überhaupt Tiertransporte durchführen, ebenso Tiere beschlagnahmen“, erklärt Wolfgang Gettmann, Leiter des Aquazoos in Düsseldorf.
Mehrmals im Jahr bekommt der Zoo Anfragen von den Behörden und entscheidet, ob sich genug Platz für die konfiszierten Tiere finden lässt. Wie bei den Pfeilgiftfröschen.
„Es handelt sich bei den Amphibien um eine nachgezüchtete Art. Sie stehen daher nicht unter Naturschutz, dennoch müssen wir sie die nächsten vier bis sechs Wochen unter Quarantäne beobachten“, erläutert Markus Juschka, zuständiger Mitarbeiter den weiteren Umgang mit den tierischen Findelkindern. Dies ist nötig, da momentan weltweit ein Chythid-Pilz Frösche befällt und dieser gefährlich für die anderen Tieren im Zoo sein kann: „Wenn die Tiere davon nicht befallen sind, werden wir einen Teil hier behalten und die anderen an Zoos im Umland verteilen.“
Generell ist bei zollrechtlichen Maßnahmen die Kommunikation sehr wichtig. Denn nicht jeder Zoo kann alle Lebewesen artgerecht halten. In den letzten Jahren bekam der Aquazoo häufig Besuch von Zollamt. Eine grüne Baumpython, Rotwangenschmuckschildkröten und einige Komodowarane fanden so ein neues Zuhause. Auch wenn das Veterinäramt in Wohnungen verwahrloste Amphibien und Reptilien findet, werden diese in den Aquazoo gebracht.
Ein Körbchen vor der Tür
Aber auch unangemeldet bekommt der Zoo manchmal ein Körbchen vor die Tür gestellt. „Drei in Thermodecken gehüllte Schnappschildkröten standen einmal bei uns am Eingang. Wir mussten sehr vorsichtig sein, da wir ja nicht wissen konnten, ob sich unter der Decke giftige Schlangen befinden“, erinnert sich Marion Wille, ebenfalls Mitarbeiterin des Aquazoos und betont: „Meistens können die Tiere gar nicht bei uns bleiben. Sie einfach hier abzuladen, ist eine absolute Tierquälerei von den Haltern.“ Generell sorgen sich die Tierpfleger um exotische und eingeführte Tiere, denn diese müssen auf ihren Reisen im Handgepäck oder im Koffer extrem unter dem Transport leiden.
So wäre es ohne das Einschreiten der Behörden auch den 160 Pfeilgiftfröschen ergangen. Im Aquazoo geht es ihnen jetzt aber richtig gut: „Die Fröschen quaken lauthals und beginnen bereits sich zu Paaren“, freut sich Markus Juschka. Und so wird an der Kaiserswerther Straße bald schon Nachwuchs erwartet...