Düsseldorf. . Wegen Tötung seiner schwerkranken Frau steht ein 71-jähriger Mann aus Düsseldorf vor dem Landgericht. Der Rentner hatte seine pflegebedürftige Frau erstickt und wollte sich danach selbst töten, was ihm aber nicht gelang. Das Urteil in dem schwierigen Fall wird am Donnerstag erwartet.
Sie hat gesehen, dass die Pflege der Mutter für ihren Vater immer schwerer wurde: „Er wurde immer blasser.“ Doch ein Heim sei nicht in Frage gekommen: „Ich wusste ja, wie meine Mutter dazu stand.“ Im Prozess gegen den 71-Jährigen, der seine Frau getötet hat, hörte das Landgericht Montag die Tochter des Paares.
Ihre Eltern hätten ein sehr gutes Verhältnis gehabt, sagte die 44-Jährige: „Sie waren sehr innig.“ Die Erkrankung der Mutter habe sie erst spät erkannt. Die habe sich nicht helfen lassen: „Ich lasse keinen an mich heran“, habe sie stets gesagt. In den letzten Jahren habe ihre Mutter immer mehr Fähigkeiten verloren. Der Vater habe sie waschen und anziehen müssen.
"Ich lasse sie nicht allein"
Sie habe den Tag-Nacht-Rhythmus verdreht, stand spät auf, war nachts wach. Vor allem darunter habe der Vater gelitten, aber erklärt, da könne ihm niemand helfen. „Ich habe gesagt: ,Papa, Du schaffst das nicht mehr!’“ Aber ihr Vater habe geantwortet: „Ich lasse sie nicht allein.“
Der 71-Jährige hatte seine Frau erstickt, wollte danach sich selbst töten, was ihm nicht gelang. Nach Aussage der Tochter überwiegt in der Familie Verständnis und Mitleid mit ihm. Am Donnerstag fällt das Urteil in dem schwierigen Fall.