Düsseldorf. . Gegen den 70-jährigen Rentner, der in der Nacht zum Donnerstag seine schwerkranke Ehefrau in Düsseldorf-Bilk erwürgt hatte, erließ der zuständige Richter am Freitag Haftbefehl wegen Mordes. Staatsanwältin spricht von Verzweiflungstat.
Den Antrag für den Haftbefehl gegen den 70 Jahre alten Rentner hatte Staatsanwältin Britta Zur gestellt. „Es war eine Verzweiflungstat,“ erklärte sie. Sie beschuldigt den 70-Jährigen des Mordes, weil die Aussagen des Verdächtigen während der Vernehmung „keine andere rechtliche Bewertung zulassen.“ Danach hatte der Mann die schwer kranke 65-Jährige in der gemeinsamen Wohnung in Bilk getötet, „weil er mit der Pflege und der Situation überfordert war“, sagte die Staatsanwältin.
Die Frau litt seit mehreren Jahren an einer schweren Erkrankung und war auf intensive Hilfe angewiesen. Mit ihrem Mann war sie seit vielen Jahren verheiratet, sie lebten zusammen in einem Wohnviertel in Düsseldorf-Bilk.
Selbstmordversuch misslang
Nach seiner Festnahme machte der 70-Jährige einen sehr niedergeschlagenen Eindruck. Er hatte kurz nach der Tat versucht, sich selbst das Leben zu nehmen. „Daran haben wir keinen Zweifel“, so die Staatsanwältin.
Als ihm der Selbstmordversuch misslang, rief er die Polizei und ließ sich in der Wohnung widerstandslos festnehmen. Nach ambulanter Behandlung im Krankenhaus wurde er zur Vernehmung zurück ins Polizeipräsidium gebracht. Am Freitag Nachmittag kam er in Untersuchungshaft, nachdem der Richter dem Antrag der Staatsanwaltschaft zugestimmt hatte.
Die Ermittlungen der Mordkommission dauern zwar noch an. Am genannten Tathergang gibt es aber bisher keine Zweifel. Der Verdächtige hatte ein umfassendes Geständnis abgelegt.