Hilden. . Im Prozess um das Säure-Attentat auf eine junge Frau (20) wird das Landgericht Düsseldorf am Freitag das Urteil verkünden. Angeklagt ist Serhat K. (23), der sich mit der Attacke an seiner Ex-Freundin gerächt haben soll. Sein Freund Alan K. (19) soll die Tat ausgeführt haben - dessen Anwalt fordert Freispruch.

„Ich habe mit der Sache definitiv nichts zu tun!“ Dabei blieb der Serhat K. (23) bis zum Schluss. Er ist angeklagt, einen Freund zu einem Säure-Attentat auf seine Ex-Freundin (20) angestiftet zu haben. Am Montag durfte er sich zum letzten Mal äußern, bevor das Landgericht Düsseldorf am Freitag das Urteil gegen ihn und seinen einstigen Freund Alan K. (19) verkündet. Serhat K.s Anwalt hatte einen Freispruch für ihn gefordert.

Alan K. hat die Tat gestanden und erklärt, Serhat K. habe ihn damit beauftragt. Denn er habe die Trennung von der jungen Frau nicht verarbeitet. Nach Alan K.s Aussage kauften sie gemeinsam die hochprozentige Säure. Er schellte dann am 29. Dezember 2012 bei der jungen Frau, schleuderte ihr die Flüssigkeit entgegen. Sie erlitt Verätzungen auf der Stirn, am Hals und Oberkörper. Die Narben werden bleiben.

Serhat K. bestritt die Tat

Serhat K. hatte erst geschwiegen. Doch als die Staatsanwältin vor einem Monat neun Jahre Haft für ihn forderte, sprach er doch. Und bestritt alles. Seine Ex-Freundin sei es gewesen, die ihm nachgelaufen sei. Und sein ehemaliger Freund habe sich wohl an ihm rächen wollen.

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Sein Verteidiger sagte gestern, Serhat K. sei „nicht Urheber der Tat“. Vielmehr könne auch ein Mann aus dem Bekanntenkreis der Anstifter gewesen sein, der bereits mit einem Säureanschlag gedroht haben soll – gegen eine junge Frau, die direkt neben dem aktuellen Opfer wohnt.

Alan K.s Anwalt versicherte, sein Mandant habe die Wahrheit gesagt. Er plädierte dafür, dem 19-Jährigen nach Jugendstrafrecht zu verurteilen. Die Strafe solle unter drei Jahren liegen, damit der junge Syrer nicht seinen Aufenthaltsstatus verliere. Die Staatsanwältin hatte acht Jahre nach Erwachsenenstrafrecht für ihn gefordert. Alan K. beteuerte zum Schluss: „Es tut mir leid.“