Flughafen Düsseldorf will mehr Flüge - Grüne haben Bedenken
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Düsseldorf. Der Flughafen Düsseldorf möchte seine Start- und Landekapazitäten erhöhen - von zurzeit 45 Starts und Landungen in der Stunde auf bis zu 60. Dies stößt auf Widerstand bei den NRW-Grünen. Die angepeilte Betriebserweiterung widerspreche einer Anlieger-Vereinbarung, sagte Arndt Klocke, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion.
Die Pläne des Flughafens Düsseldorf für eine Ausweitung der Start- und Landekapazitäten in Spitzenzeiten stoßen auf Skepsis der NRW-Grünen. „Ich bezweifle, dass es bei mehr Starts und Landungen zu keiner höheren Lärmbelastung für die Anwohner kommt“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, Arndt Klocke. Zudem widerspreche die angepeilte Betriebserweiterung einer Anlieger-Vereinbarung (Angerland-Vergleich), derzufolge die zweite Start- und Landebahn im Norden des Airports nur in Ausnahmefällen in Betrieb genommen werden darf.
Das NRW-Verkehrsministerium hielt sich dagegen zunächst bedeckt: „Wenn der Antrag auf mehr Flugbewegungen pro Stunde vorliegt, werden wir ihn eingehend prüfen und dann entscheiden“, sagte ein Sprecher von Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) auf Anfrage. SPD-Fraktionsvize Jochen Ott warnte ebenfalls vor Vorfestlegungen: „Man muss die Argumente des Flughafens zunächst wägen.“
Flexiblere Nutzung soll helfen, Verspätungen abzubauen
Ende Juni hatte der Aufsichtsrat des Flughafens Düsseldorf die Geschäftsführung beauftragt, bei der Landesregierung einen Antrag auf Änderung der Betriebsgenehmigung zu stellen. Statt der bislang zulässigen 45 Flugbewegungen pro Stunde im Linien- und Charterverkehr sollen in Spitzenzeiten bis zu 60 Flüge abgewickelt werden können. Dafür müsste die Nordbahn flexibler mitgenutzt werden. Bislang dürfen Maschinen auf der zweiten Bahn nur in Ausnahmefällen starten und landen, wenn dies eine Woche zuvor bei der Bezirksregierung angemeldet wurde. Die Gesamtzahl der Flüge würde ersten Berechnungen zufolge zwar um bis zu 15 Prozent ansteigen, aber noch innerhalb des schon heute genehmigten Jahresrahmens liegen. Durch die flexiblere Nutzung des Zwei-Bahn-Systems in Spitzenzeiten soll die Anzahl verspäteter Flüge in den Abendstunden leichter abgebaut werden können.
Düsseldorf aus der Luft
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„Die Nachfrage der Fluggesellschaften nach Zeitfenstern für Starts und Landungen in verkehrsstarken Tageszeiten liegt deutlich über der zurzeit gültigen rechtlichen Kapazität“, so ein Flughafensprecher. Der Antrag auf Betriebserweiterung werde jedoch erst nach Bürgerinformationen im Juni 2014 gestellt. Dabei sollen ein Schallschutzprogramm und ein Gebührenmodell zur Disziplinierung der Fluggesellschaften in Umwelt- und Pünktlichkeitsfragen vorgestellt werden.
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