Düsseldorf. Düsseldorf. Acht Monate nach dem Mord an den Wachmann Augustine O. in einem Parkhaus an der Berliner Allee fehlt vom Täter jede Spur.

Sie zählen zu den besten Fahndern, zu den besten Ermittlern. Die Männer und Frauen vom KK 11 lösen fast jeden Mordfall. Ihr größter Erfolg dieses Jahres war die Verhaftung des 23-jährigen Killers und seines mutmaßlichen Auftraggebers Detlef W. im Februar. Er soll den Todesschützen angeheuert haben, seinen Stiefvater (82) und die Halbschwester (39) in der Wohnung an der Altenbrückstraße in Hassels im Sommer 2010 zu erschießen. Es war einer der ungewöhnlichsten Doppelmorde der Düsseldorfer Kriminalgeschichte.

Erfolg und Niederlage liegen nah beieinander. Nur zwei Monate nach den spektakulären Festnahmen der Mordkommission „Altenbrück“ brachte ein neuer Mordfall mitten in der City das Dezernat kein Stück weiter. Der Wachmann Augustine O. wird am 10. April an seinem Arbeitsplatz, im Parkhaus Galeria Kaufhof an der Berliner Allee, erstochen. Bis heute weiß die Polizei nicht, wer der Täter ist und warum der 40-jährige Afrikaner sterben musste. „Wir haben keine neue Spur“, gibt Rainer Zöllner, Vizechef des Kommissariates KK 11, zu bedenken.

Die Kripo vermutet, dass das Opfer zur falschen Zeit am falschen Ort war und möglicherweise eine Straftat beobachtet hatte. Die Fahnder tappen im Dunkeln. Auch die ZDF-Serie „Aktenzeichen XY-ungelöst“ befasste sich mit dem Mord in Düsseldorf. Aufzeichnungen mehrerer Überwachungskameras wurden ausgestrahlt, die zwei Männer zeigten, die sich unmittelbar nach der Bluttat vom Parkhaus Richtung Oststraße entfernten. Ihre Gesichter waren nicht zu sehen, die Hinweise blieben spärlich.

Auch keine Spur gibt es von dem Mann, der am 15. September an der Haltestelle „Reeser Platz“ einen 16-jährigen Schüler überfiel und niederstach - und das alles wegen eines erbeuteten Handys. Der Junge überlebte nur knapp.

Es gab noch weitere Taten völlig sinnloser Gewalt, mit denen sich das Morddezernat befassen musste: Ein 33-jähriger Kellner, der im September auf dem Burgplatz derart brutal zusammengeschlagen wurde, dass er monatelang im Koma blieb. Oder ein wehrloser Mann, der 17 Tage zuvor nahe der Werstener Dorfstraße fast zu Tode geprügelt wurde- der jüngste Täter war gerade mal 16 Jahre. Oder der 24-jährige Familienvater Ömer H., der vor über sieben Wochen nach einem nichtigen Streit von seinen Verfolgern auf der Kö gegen eine Schaufensterscheibe gestoßen wurde und starb. Fast tausend Menschen nahmen fassungslos am Trauermarsch für ihn teil und viele fragten: Warum?