Düsseldorf. .

Gegen einen 39-jährigen Mann aus Düsseldorf wurde Haftbefehl wegen versuchten mehrfachen Mordes und schwerer Brandstiftung erlassen. Die Polizei verdächtigt ihn, in einem viergeschossigen Wohnhaus im Stadtteil Eller gezündelt zu haben.

Wollte ein Mieter Nachbarn in seinem Haus töten? Der 39-jährige Beschuldigte schweigt. Doch die Ermittler sind sich sicher, dass der Mann in der Nacht zum Montag in einem viergeschossigen Wohnhaus an der Straße „Auf’m Großenfeld“ in Düsseldorf-Eller gezündelt hatte. „Das geschah aus Heimtücke mit gemeingefährlichen Mitteln“, sagt Staatsanwalt Matthias Ridder. Er erließ Haftbefehl wegen versuchten mehrfachen Mordes und schwerer Brandstiftung.

Der verdächtige Mieter soll Montag früh selbst seine Wohnung im Erdgeschoss an mehreren Stellen angezündet und darauf geflohen sein. Die Wohnungstür habe er offen gelassen, so dass im Nu das gesamte Treppenhaus des viergeschossigen Mehrfamilienhauses verqualmt und den 13 Bewohnern der Fluchtweg abgeschnitten war. Sie waren eingeschlossen.

„Dramatische Lage“

Gegen drei Uhr früh gingen bei der Leitstelle der Feuerwehr gleich mehrere Notrufe von Bewohnern ein, die von einer „dramatischen Lage“ sprachen. Aus Angst vor dem Feuer suchten einige Schutz auf den Balkonen. Zum Glück wagte keiner, durch das völlig verrauchte Treppenhaus ins Freie zu gelangen. Er wäre schon nach wenigen Atemzügen zusammengebrochen. Die Feuerwehr war in Minutenschnelle mit zwei Löschzügen, Rettungswagen und zwei Notärzten am Einsatzort. Den Rettern gelang es, die Mieter zu beruhigen. Sie sollten in ihren Wohnungen bleiben, bis das Treppenhaus entlüftet war. Danach wurden alle Bewohner vor Ort untersucht. Drei von ihnen, zwei Frauen (15 und 51 Jahre) und ein 19-jähriger Mann, mussten mit Verdacht auf Kohlenmonoxidvergiftung ins Krankenhaus.

Schnell richtete sich der Verdacht gegen den Mieter, in dessen Wohnung das Feuer ausgebrochen war. Die Polizei löste eine Fahndung nach ihm aus. Da die Ermittlungskommission vermutete, dass der Gesuchte sich in der Nähe aufhalten könnte, haben unsere Kollegen von der Wache Wersten auf ihren Streifen nach ihm Ausschau gehalten“, so Polizeisprecher Jochen Schütt. Mit Erfolg. Bereits am Montagabend gegen 21.15 Uhr wurde der Verdächtige auf der Gumbertstraße in Eller von einer Polizeistreife erkannt und sofort festgenommen.

Aussage verweigert

In der Vernehmung verweigerte der Mann die Aussage. Er war der Polizei bereits früher wegen kleinerer Delikte wie Randaliererei und Ruhestörungen bekannt.

Der Staatsanwalt spricht zwar von einer „noch unklaren Motivlage“. Auslöser könnten aber Nachbarschaftsstreitigkeiten gewesen sein. Die Spurenermittlung ist noch nicht abgeschlossen.