Düsseldorf.

Mit einem Großaufgebot sichert die Düsseldorfer Polizei jedes Wochenende die Altstadt. Sie hat ihren wachsamen Blick vor allem auf junge und angetrunkene Altstadt-Besucher. Massenschlägereien wie früher gibt es jedoch nicht mehr.

Mit einem großen Aufgebot sichert die Polizei an Wochenenden die Altstadt, um Gewaltausbrüche von Randalierern und Angetrunkenen zu verhindern. Trotz des tödlichen Vorfalls auf der Neubrückstraße scheint die Polizei insgesamt die Lage im Griff zu haben. Der jüngste Streit, der so dramatisch endete, „war überhaupt nicht Altstadt-typisch. Der hätte genauso gut in jedem anderen Stadtteil passieren können“, betont Polizeisprecher Wolfgang Wierich.

Es sei letztlich eine „Verkettung unglücklicher Umstände“ gewesen, die zum Tod des 36-Jährigen geführt hätten. Nach einem zunächst verbalen Streit mit zwei Männern, hatte der 36-jährige Neusser Samstag früh einen Faustschlag ins Gesicht bekommen. Dabei stürzte er und schlug mit dem Kopf derart ungünstig auf die Bordsteinkante, dass er später im Krankenhaus den Verletzungen erlag. Die beiden unbekannten Männer konnten bisher noch nicht gefunden werden. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung mit Todesfolge.

Angetrunken und enthemmt

Schlägereien, Prügeleien und Randale in der Altstadt haben in den vergangenen Jahren immer wieder für Schlagzeilen gesorgt und die Politiker auf den Plan geworfen. Doch dieser tragische Streit passt nicht in das sonst übliche Muster der Gewalttaten in der Altstadt. Die Polizei hat ihren wachsamen Blick vor allem auf junge und angetrunkene Altstadt-Besucher, die enthemmt auf Radau aus sind und früher auch nicht vor Attacken gegen Polizeibeamte zurückschreckten.

Im aktuellen Fall ist aber bisher nicht zu erkennen, dass eine Prügelei von vornherein beabsichtigt war. Und der Tatort, die Neubrückstraße, war bisher unauffällig und ist mehrere hundert Meter von der Flanierzone entfernt. Als Brennpunkte gelten vielmehr die Bolkerstraße, vor allem der Bolker Stern und der Burgplatz.

Das Polizeipräsidium sieht auch insofern keinen Zusammenhang zur Gewaltproblematik in der Altstadt. Es weist zwar darauf hin, dass in den Gassen rund um das Vergnügungsviertel Körperverletzungen weiter zugenommen haben, so stieg die Zahl der Anzeigen im Vorjahr von 203 auf 239. Aber dieses Phänomen ist in der gesamten Stadt zu beobachten: 5120 Körperverletzungen waren es 2009, 4721 im Jahr zuvor. „Die Fähigkeit. Konflikte verbal und friedlich zu lösen, hat leider abgenommen“, stellt Polizeisprecher Wolfgang Wierich fest. „Und mit dem Alkoholkonsum nimmt die Aggressivität zu.“

Polizei-Präsenz massiv verstärkt

Es liegt auf der Hand, dass im kleinen Altstadt-Viertel mit seinen engen Gassen, in das jedes Wochenende zigtausende Besucher strömen, das Risiko steigt, in einen handfesten Streit zu geraten. Doch größere Zwischenfälle, gar Massenprügeleien, gibt es dort nicht mehr, seitdem die Polizei vor zwei Jahren ihre Streifen teils mit Unterstützung der Einsatzhundertschaft massiv verstärkt hat.

Wolfgang Wierich: „Unser Konzept für eine sichere Altstadt funktioniert. Wir zeigen deutlich Präsenz, um mögliche Auseinandersetzungen erst gar nicht aufkommen zu lassen.“