Düsseldorf. .

Die Fahndung nach den beiden Mördern, die am 17. Juni dieses Jahres einen pensionierten Regierungsbaudirektor (82) und seine 39-jährige Tochter in Düsseldorf erschossen hatten, nimmt nun gigantische Ausmaße an.

Die Polizei setzt darauf, dass die Täter, nach denen flächendeckend auch in Hessen und Thüringen gesucht wird, auf ihrer Fahrt zum Tatort oder auf der Flucht irgendwo zwischen Düsseldorf und Erfurt in eine Radarfalle getappt waren oder beim Tanken von einer Videokamera aufgenommen wurden. Im Präsidium werden jetzt Milliarden Computer-Daten von Aufzeichnungen ausgewertet, in der Hoffnung, dass sich darunter ein Bild von den Mördern befindet. In der Düsseldorfer Kriminalgeschichte ist dieser Vorgang einmalig.

Das Geld ließen
sie zurück

Rückblende, 17. Juni, 8.30 Uhr: Der Frühstückstisch in der ersten Etage des Mehrfamilienhauses Altenbrückstraße 43 ist gerade gedeckt, da dringen zwei Unmaskierte in die Wohnung, drängen Eleonore S. (nunmehr 82) ins Wohnzimmer, töten kurz darauf Ehemann Helmut S. und Tochter Mara mit mehreren Kopfschüssen. Danach steigen sie auf der gegenüberliegenden Straßenseite in einen dunklen Kombi, flüchten. Sie entwenden nichts, obwohl sich in einem Schrank 50 000 Euro sowie Gold-,Platin- und Silberbarren im Wert von 100 000 Euro befinden (die NRZ berichtete).

Bluttat in Düsseldorf

Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen. (Fotos: Sergej Lepke)
Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen. (Fotos: Sergej Lepke) © Sergej Lepke / WAZ FotoPool
Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen.
Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen. © Sergej Lepke / WAZ FotoPool
Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen.
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Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen. © Sergej Lepke / WAZ FotoPool
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Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen. © Sergej Lepke / WAZ FotoPool
Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen.
Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen. © Sergej Lepke / WAZ FotoPool
Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen.
Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen. © Sergej Lepke / WAZ FotoPool
Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen.
Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen. © Sergej Lepke / WAZ FotoPool
Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen.
Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen. © Sergej Lepke / WAZ FotoPool
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Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen. © Sergej Lepke / WAZ FotoPool
Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen.
Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen. © Sergej Lepke / WAZ FotoPool
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Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen. © Sergej Lepke / WAZ FotoPool
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Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen. © Sergej Lepke / WAZ FotoPool
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Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen. © Sergej Lepke / WAZ FotoPool
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Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen. © Sergej Lepke / WAZ FotoPool
Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen. (Fotos: Sergej Lepke)
Der Tatort in Düsseldorf-Hassels: Zwei Menschen wurden niedergeschossen. Sie starben an ihren Verletzungen. (Fotos: Sergej Lepke) © Sergej Lepke / WAZ FotoPool
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Den Kriminaltechnikern bot sich damals ein chaotisches Bild. Viele Spuren waren vor allem aufgrund der aufwendigen und zuletzt vergeblichen Rettungsversuche der Sanitäter und Notärzte vernichtet. Udo Moll, Leiter der Mordkommission, ahnte schnell, dass er die Spurensuche weit über das normale Maß hinaus ausdehnen musste. Der erste konkrete Ansatz: „Wir wussten, dass die Täter mit dem Auto gekommen und wieder abgefahren sind.“ Deshalb fuhren Polizeibeamte im Umkreis von 150 Kilometern zu sämtlichen Autobahn-Tankstellen und Raststätten, um die Festplatten der Videoüberwachung mitzunehmen beziehungsweise Kopien anzufertigen. „Das musste schnell gehen. Das Wichtigste war, die Daten zu sichern, bevor sie gelöscht werden“, betont der Chef-Fahnder. Zu diesem Zweck wurden mehrere richterliche Beschlüsse erwirkt, die Zusammenarbeit mit den Betreibern verlief aber auch so reibungslos.

Da Mara S. kurz vor ihrem Tod noch den Notruf 110 wählte und das Handy eingeschaltet ließ, konnten später zwei gesicherte Sprachfetzen ihrer Mörder analysiert werden. Dabei kamen die Experten zum Schluss, dass die Gesuchten aus dem oberhessischen oder/und thüringischen Raum kommen mussten. Außerdem liegen ziemlich genaue Beschreibungen von den 30 bis 35 Jahre alten und etwa 1,80 Meter großen Männern vor. Die Mörder hatten nun ein Gesicht.

Eine Tankladung
reichte nicht aus

Mit den Phantombildern und den möglichen drei oder vier Fluchtwegen Richtung Hessen und Thüringen hatten die Kommissare endlich etwas Konkretes in der Hand: Die Todesschützen waren mehrere Stunden vermutlich auf einer der in Frage kommenden Autobahnen unterwegs. Sie hatten offenbar nicht in Düsseldorf übernachtet. „Sie mussten unterwegs tanken“, glaubt Hauptkommissar Moll. Die Täter hatten es eilig. Sie fuhren schnell, vielleicht zu schnell. Und sie mussten zwischendurch wohl auf die Toilette oder etwas essen.

Die Mordkommission „Altenbrück“ hat deshalb auf den möglichen Fahrrouten nicht nur in NRW, sondern auch in Hessen und Thüringen sich sämtliche Videoaufzeichnungen vom 16. und 17.Juni von insgesamt 30 Tankstellen und Restaurant besorgt und sichtet zudem die Fotos von weit über hundert stationären und mobilen Radarfallen entlang der Haupt- und Nebenstrecken. Die Ermittler verbringen unzählige Stunden vor den Monitoren - um unter vielen tausend Bildern das eine entscheidende zu finden. Udo Moll: „Wir sind noch mitten in der Auswertung. Der Aufwand ist sehr hoch.“

Zuerst mussten allein 237 Spuren am Tatort zugeordnet werden. Hinzu kamen 250 Hinweise aus der Bevölkerung, „einige darunter auf ganz konkrete Personen“, so Moll. Doch der einzige Verdächtige, der bisher festgenommen wurde, hatte mit dem Doppelmord definitiv nichts zu tun. Der Mann aus dem Ruhrgebiet bleibt trotzdem hinter Gittern, weil gegen ihn ein Haftbefehl wegen Urkundenfälschung vorliegt.

Die einzige Überlebende Eleonore S. wird weiterhin von der Polizei an einem „geheimen Ort“ betreut. Sie ist die wichtigste Zeugin. Sie hatte die Mörder aus nächster Nähe gesehen.

Das Motiv bleibt
weiter unklar

Das Motiv ist weiter unklar. Nicht auszuschließen ist, dass die beiden Mörder, von denen zumindest einer eine Waffe mit Schalldämpfer benutzte, Auftragskiller sind. Für Hinweise, die zu ihrer Ergreifung führen, wurde insgesamt eine Belohnung von 51 500 Euro ausgesetzt. Sachdienliche Hinweise nimmt die 14-köpfige Mordkommission „MK Altenbrück“ unter der Rufnummer 0211/87 00 entgegen.