Düsseldorf/Neuss. .

Bei der Feuerwehr waren alle Notruf-Leitungen blockiert. Besorgte Anwohner riefen an, weil ein Ascheregen auf Düsseldorf fiel. Um 12.25 Uhr stand das Außenlager der Neusser Papierfabrik FS-Karton unweit von Heerdt in Flammen.

Umt halb eins Mittags brannte das Außenlager der Neusser Papierfabrik FS-Karton unweit von Düsseldorf- Heerdt Die riesige gelb-graue Rauchwolke war selbst vom Airport-Tower in Lohausen gut zu erkennen. Die Asche wurde vor allem in die linksrheinischen und nördlichen Stadtteile bis nach Kaiserswerth geweht. Da möglicherweise auch Glutreste darunter sein könnten und wegen der Hitze Wiesen und Wälder eh’ brandgefährdet sind, forderte die Feuerwehr am Nachmittag bei der Bezirksregierung einen Luft-Beobachter an. Wenig später kreiste ein Kleinflugzeug über die gefährdeten Gebiete, um sofort weitere Feuer zu melden.

Die Wachen wurden in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Außerdem rückten 70 Düsseldorfer Retter mit 30 Löschfahrzeugen aus, um die Neusser Kollegen bei der Bekämpfung des Großbrandes an der Düsseldorfer Straße zu unterstützen, so Sprecher Hans-Jochen Hermes.

Gesamte Firmengelände evakuiert

Vorerst allerdings ohne Erfolg: Die Löschtrupps brachten das Feuer nicht unter Kontrolle. Am Nachmittag breitete es sich weiter aus.

Das gesamte Firmengelände musste evakuiert werden. Auch die nahe gelegene Bahnstrecke zwischen Düsseldorf und Neuss wurde für kurze Zeit gesperrt. Zwei von vier Gleisen standen nicht zur Verfügung. Es kam zu zahlreichen Verspätungen. Tausende Fahrgäste mussten sich am Hauptbahnhof in Geduld üben.

Nicht betroffen war der Flugverkehr. Die Jets konnten weiter starten und landen. Die weißen kleinen Flocken aus der Aschewolke waren keine Gefahr für die Turbinen, weil sie keine Gesteinsanteile enthielten. „Das war nur Papier, das verbrannte“, so Michael Fuhrmann von der Deutschen Flugsicherung.

Die Feuerwehr appellierte über den Rundfunk an die Bevölkerung, die Notruf-Leitungen freizuhalten Das Umweltamt nahm Proben. Eine Gesundheitsgefahr bestehe aber nicht, so Amtsleiter Werner Görtz. Anwohner in Kaiserswerth erzählten, dass ihre Grundstücke mit einer dünnen weißen Schicht bedeckt seien. „Das sah aus, als ob es geschneit hätte.“