Düsseldorf. Erst klauten sie ein Auto, und dann flüchteten sie über A 46 und 59: Gleich zweimal verfolgte die Polizei am Mittwoch Teenager per Hubschrauber.

Zwei wohl verschiedene Gruppen Jugendlicher sorgten am Mittwoch (28. Februar) für außergewöhnliche Verfolgungsjagden in Düsseldorf. Und zwar erst am Nachmittag, dann am Abend. Irre: In beiden Fällen wurden Car-Sharing-Autos gestohlen, in denen die Teenager dann flüchteten.

Um kurz nach 15 Uhr brachen vier Teenager, 14 bis 15 Jahre alt, ein Car-Sharing-Auto im Bereich zwischen den Anschlussstellen Düsseldorf-Holthausen und -Wersten auf und flüchteten damit. Die Polizei nahm mit mehreren Einsatzwagen die Verfolgung über die Autobahn 46 auf. Überraschenderweise sollte es nicht die einzige Verfolgungsjagd mit Leihautos an diesem Mittwoch bleiben. Um 19.45 Uhr flüchteten drei weitere Jugendliche im Alter von 15 bis 16 Jahren vor einer Verkehrskontrolle auf der A59 und verursachten dabei einen Unfall. Ob die beiden Fälle zusammenhängen, ermittelt die Polizei aktuell.

Polizei verfolgte Auto bis nach Haan

Was die Jugendlichen, die am Nachmittag ein Carsharing-Auto aufbrachen, wohl nicht bedacht hatten: Das gestohlene Auto verfügte über einen Tracker – die Anbieter-Firma konnte den Standort des Autos also live verfolgen und Hinweise an die Polizei geben. Die Beamten nahmen die Verfolgung über die A46 Richtung Wuppertal auf. Der Fahrer fuhr dabei laut Polizei mehrfach in den Gegenverkehr und touchierte ein geparktes Auto, das beschädigt wurde. Glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt.

Die Fahrt endete in einem Industriegebiet in Haan. In einem Gebüsch kam der Wagen zum Stehen, die vier Autodiebe versuchten sich noch an einer Flucht zu Fuß. Vergebens: Die Polizeibeamten stellten sie nach kurzer Verfolgung. Die Jugendlichen seien wegen verschiedener Delikte bereits polizeibekannt, teilte die Polizei mit. Sie wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen an ihre Erziehungsberechtigten übergeben.

Zweite Verfolgungsjagd am Abend: Teenager schwer verletzt

Um 19.45 Uhr schienen sich solche ungewöhnlichen Szenen gar zu wiederholen. Diesmal ging es allerdings weniger glimpflich aus: Drei weitere Jugendliche aus Düsseldorf hatten sich mit Personalien einer anderen Person Zugang zu einem Car-Sharing-Fahrzeug verschafft. Als die drei damit auf der A 59 in Richtung Leverkusen unterwegs waren, versuchten Beamte der Düsseldorfer Polizei, das Fahrzeug in Höhe der Anschlussstelle Benrath zu kontrollieren. Der Fahrer wollte das wohl unbedingt verhindern – der Minderjährige gab genau in dem Moment Gas. Mit fatalen Folgen: Im Sichtdreieck der Anschlussstelle Garath baute er einen Unfall. Ein 15- und ein 16-Jähriger flüchteten aus dem Auto, konnten jedoch von zufällig anwesenden Mitarbeiter des Ordnungsamtes gestellt werden.

Den dritten im Bunde, 15 Jahre alt, fanden die Ordnungskräfte unweit der Unfallstelle. Der Teenager musste schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht werden. Um auszuschließen, dass es noch weitere Verletzte aus dem Auto gab, setzte die Polizei sogar einen Hubschrauber ein. Das Fahrzeug und die Mobiltelefone der Jugendlichen wurden laut Polizei sichergestellt. Bisher ist unklar, ob die beiden Fälle etwas miteinander zu tun haben.

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