Düsseldorf. Selbst schnürend, von Michael Jordan getragen oder Filmrequisite: Die Sneakerausstellung in Düsseldorf zeigt so manche Kuriosität. Ein Besuch.

Ob streng limitiert, von Michael Jordan getragen, oder mit Film-Charakter: Wer die Sneakerausstellung im Düsseldorfer NRW-Forum besucht, wird unter den insgesamt 250 Paar Schuhen schnell von einigen Raritäten überrascht. Seit dem dritten Februar-Wochenende läuft die Ausstellung im Düsseldorfer Ehrenhof, bis zum 26. Mai können Besucher noch in die große Welt der Sneaker eintauchen. „Wir haben den Fokus auf Popkultur und Design gelegt, die Sneaker und ihre Geschichten thematisch sortiert“, erklärt Kuratorin Alina Fuchte im Gespräch mit der Redaktion.

„Das Thema trifft einfach den Zeitgeist und ist auch bei der jüngeren Zielgruppe beliebt. Jeder trägt sie, jeder sieht sie“, so Fuchte. Und genau deswegen hat sich das NRW-Forum einiges überlegt: Los geht die Ausstellung in einem überdimensionalen Schuhkarton, in dem schon das erste Herzstück wartet: Der originale Prototyp des Nike Mag, den Marty McFly im zweiten Teil von „Zurück in die Zukunft“ trug. Das Besondere an den Schuhen? Sie sind mit LED ausgestattet und schnüren sich augenscheinlich selbst.

In der Sneakerausstellung im Düsseldorfer NRW-Forum findet sich auch eine originale Film-Requisite: Der Nike Mag, den Marty McFly im zweiten Teil des Kultfilms „Zurück in die Zukunft“ trug.
In der Sneakerausstellung im Düsseldorfer NRW-Forum findet sich auch eine originale Film-Requisite: Der Nike Mag, den Marty McFly im zweiten Teil des Kultfilms „Zurück in die Zukunft“ trug. © NRZ | Schlichting

Rund 25 Jahre nach Erscheinen des Films kam der Nike Mag in limitierter Edition auf den Markt, eben genau mit diesen Besonderheiten. Die 100 Paar des Nike Mag wurden damals verlost, wer ihn sich heute anschaffen möchte, muss tief in sein Portemonnaie greifen: „Der Preis für den Schuh liegt im hohen fünfstelligen Bereich“, verrät die Kuratorin. Bis heute gelte er als einer der vielleicht begehrtesten Sneaker der Welt.

Sneaker-Ausstellung in Düsseldorf: Von Michael Jordan getragener und unterzeichneter Air Jordan 1

Ein echtes Sammlerstück findet sich auch im ersten Teil der Ausstellung, in der das NRW-Forum über Geschichte und Herkunft der Schuhe aufklärt. Zwischen den 20 Paaren der Nike Air Jordan 1-Reihe aus dem Jahr 1985 findet sich ein original getragener und unterzeichneter Schuh von Basketball-Legende Michael Jordan. Der Preis für solch eine Rarität liegt laut Fuchte heute wohl im sechsstelligen Bereich und kostet damit so viel wie ein Eigenheim.

Ein Schuh, der nicht auf Anhieb wie ein Sneaker wirkt, aber trotzdem Teil der Ausstellung ist, ist der Big Red Boot MSCHF 14. Als „Cartoon Boots für eine coole 3D-Welt“ bezeichnet der Hersteller MSCHF den im Februar 2023 erschienenen Schuh. Sein Aussehen erinnert tatsächlich an eine Cartoon-Figur.

Einige würden diesen Schuh wohl eher als klobig bezeichnen, doch durch sein außergewöhnliches Aussehen ist der Schuh ein echter Hype geworden. „Viele Rapper haben den Schuh in ihren Musikvideos getragen, dadurch ist er groß geworden“, sagt Alina Fuchte.

Sneakerausstellung in Düsseldorf: Air Jordan 1 Lost and Found im Retro-Look

Zerrissene Jeans sind keine Neuheit der Modebranche mehr, doch auch in der Welt der Sneaker hat der sogenannte „Used-Look“ seinen Platz gefunden. Der Air Jordan 1 Retro High OC Chicago Lost and Found kam zwar erst 2022 auf den Markt, doch wurde er mit einem besonderen Retro-Look versehen. Die originale Farbgestaltung – schwarz und rot – ist dem Air Jordan 1 Chicago nachempfunden.

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Doch dieser Schuh wurde zusätzlich mit vergilbten Akzenten und rissigem Obermaterial aus Leder versehen. „Die Idee hinter dem Lost and Found war es, zu überlegen, wie ein Air Jordan 1 Chicago wohl aussehen würde, wenn man ihn Jahrzehnte später in einem staubigen Lagerraum wiederfinden würde“, erklärt Fuchte.

Sneakerausstellung in Düsseldorf: BWD-Shoe ist an beiden Seiten offen

So würde nur selten jemand seinen Sneaker auf offener Straße tragen: Der orange, schwarz und weiße BWD-Shoe von MSCHF ist auf beiden Seiten geöffnet. Praktisch vielleicht, hat man doch die Möglichkeit, in beide Seiten hereinzuschlüpfen. „Der Schuh hatte einen Verkaufswert von 1000 Euro, als er auf den Markt kam“, so die Kuratorin. Schaut man heute auf die MSCHF-Webseite, ist der Sneaker nicht mehr erhältlich.

Der BWD-Shoe von MSCHF ist Teil der Sneakerausstellung im NRW-Forum. Seine Besonderheit: Er ist an beiden Seiten geöffnet.
Der BWD-Shoe von MSCHF ist Teil der Sneakerausstellung im NRW-Forum. Seine Besonderheit: Er ist an beiden Seiten geöffnet. © NRZ | Schlichting

Und auch dieser Sneaker der Ausstellung wird wohl nur selten auf der Straße getragen, denn: Ihn kann man gar nicht anziehen. Der Adidas Originals Superstar 10282 wird nämlich nicht aus Leder hergestellt, sondern vielmehr aus kleinsten Lego-Steinchen zusammengesetzt. Lego huldigt mit dem aus über 730 Teilen bestehenden Set dem Klassiker Adidas Superstars. Es war die erste Kooperation zwischen Lego und Adidas. Einzig und allein die Schnürsenkel sind nicht aus Lego-Steinen.

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