Düsseldorf. Düsseldorf führt zu Silvester erneut Verbotszonen ein. Was dort gilt, was Krawallmachern droht und wovor die Feuerwehr ausdrücklich warnt.
Am Sonntag, 31. Dezember, und Montag, 1. Januar, darf wieder geknallt werden. Wer Feuerwerkskörper früher oder auch später abbrennt, begeht eine Ordnungswidrigkeit, betont das Ordnungsamt der Stadt Düsseldorf. Geahndet werden kann das mit einer Geldbuße. Doch, wer mit Feuerwerk nicht richtig umgeht, dem droht auch schlimmeres: Jedes Jahr kommt es zu teils schweren Verletzungen wegen Böllern, meldet die Feuerwehr Düsseldorf.
Böller-Verbotszone sorgte für Verletzungs-Rückgang
„Wir möchten niemandem das Abschießen von Feuerwerk verbieten“, erklärt David von der Lieth, Leiter der Düsseldorfer Feuerwehr. „Aber jeder, der Böller, Knallfrösche, oder Raketen abschießt, sollte bedenken, dass davon bei unsachgemäßem Gebrauch erhebliche Gefahren für Leib und Leben ausgeht.“ Insbesondere nach Alkoholkonsum sollte auf das Abschießen von Feuerwerk verzichtet werden, betont er.
Immer wieder kommt es an Silvester demnach zu Verbrennungen im Gesicht und an Händen, zu Augenverletzungen und Gehörschäden. Besonders schockierend: Auch abgerissene Finger kommen vor, wenn Böller versehentlich in der Hand explodieren. Eine gute Nachricht diesbezüglich: Seit Einführung des Feuerwerksverbots in der Altstadt, erstmals 2016, sind die Zahlen zurückgegangen: Nach Angaben der Feuerwehr hat sich zum Jahreswechsel 2022/23 nur ein Mensch durch Feuerwerkskörper verletzt. Im Vorjahr waren es vier. Die Stadt führt diese niedrige Anzahl vor allem auf das Feuerwerksverbot zurück, das auch in diesem Jahr von 20 Uhr am Silvesterabend, bis 6 Uhr am Neujahrsmorgen gilt.
126 Brandeinsätze zum vergangenen Silvester
Seit dem 28. Dezember werden die Feuerwerkskörper verkauft. Auf den räumlichen und zeitlichen Geltungsbereich des Abbrenn- und Mitführverbots wird auf den Straßen durch eine Beschilderung hingewiesen. Das Verbot umfasst ein Gebiet von der Ratinger Straße im Norden, der Heinrich-Heine-Allee im Osten, der Flinger Straße und dem Gebiet um den Apolloplatz/Rheinkniebrücke im Süden und dem Rhein im Westen. Verbotswidrig in die Altstadt mitgebrachte Feuerwerkskörper dürfen durch die Polizei und das Ordnungsamt sichergestellt werden. Sie werden unmittelbar vor Ort unbrauchbar gemacht. Im restlichen Stadtgebiet bleibt das Knallen erlaubt wie bisher.
Trotz der positiven Entwicklung haben Rettungskräfte zum Jahreswechsel erfahrungsgemäß viel zu tun: Vom Silvesterabend 2022 bis zum frühen Morgen des neuen Jahres 2023 mussten 182 Menschen (Vorjahr: 104) durch den Rettungsdienst versorgt werden, teilt die Stadt mit. Die meisten davon kamen zur Behandlung ins Krankenhaus, bei 17 (Vorjahr: 20) Einsätzen unterstützte der Notarzt. Auch die Brandschutzeinheiten waren gefordert: In der Silvesternacht 2022/2023 rückten die Feuerwehrleute 126 Mal zu Brandeinsätzen aus. Bei den meisten davon handelte es sich um durch Feuerwerk verursachte Kleinbrände.
Tipps um Brände und Verletzungen zu vermeiden
Um Verletzungen und Brände zu vermeiden, ist es wichtig, dass Feuerwerkskörper nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen oder alkoholisierten Menschen gehören. Ausnahme für erstere sind für alle Altersklassen freigegebene Produkte. Die Feuerwehr Düsseldorf hat weitere wichtige Tipps zum sachgerechten Umgang mit Feuerwerkskörpern und Raketen zusammengestellt:
- Nur in Deutschland zugelassenes Feuerwerk kaufen und verwenden.
- Unbedingt vor dem Zünden die Gebrauchsanweisung lesen.
- Feuerwerkskörper und Raketen nur im Freien verwenden.
- Nach dem Anzünden mindestens acht Meter Sicherheitsabstand zum Feuerwerk einhalten.
- Feuerwerkskörper nicht von Balkonen werfen, Raketen nicht vom Balkon aus starten.
- Ausreichend Sicherheitsabstand zu anderen Menschen, Gebäuden, Bäumen und Fahrzeugen einhalten.
- Knaller nicht in Richtung von anderen Menschen werfen.
- Feuerwerk nicht gebündelt anzünden; auch nicht in Dosen, Flaschen, Briefkästen oder Altpapiercontainern zünden.
- Besonders bei Kindern auf schwer entflammbare Kleidung achten, keine Kunstfaserstoffe wie etwa Fleece tragen
- Vermeintliche Blindgänger nicht anfassen, keinesfalls nachzünden sondern mit Wasser übergießen
- Raketen nur senkrecht starten. Keinesfalls Raketen aus der Hand starten.
- Die Flugbahn der Rakete abschätzen und die Auftreffstelle nach dem Ausbrennen beobachten.
- Nach Möglichkeit vor Silvester brennbare Gegenstände von Balkonen entfernen und Fenster schließen.
- Bei Bodenfeuerwerk, wie Goldregen die Richtung des Funkenfluges beachten - dort sollten keine brennbaren Stoffe sein.
- Bei Leuchtbatterien auf die Standsicherheit achten. Idealerweise ein Brett als Unterlage verwenden.
Spätestens am nächsten Morgen sind die Abfälle der Nacht von der Straße und dem Gehweg zu entsorgen. Auf keinen Fall aber sollte man die Feuerwerksreste direkt nach dem „Knallen“ in der Mülltonne entsorgen, warnt die Feuerwehr. Denn: Glimmende Reste können auch noch nach Stunden zu einem Brand in Müllbehältern führen.
Auch für Düsseldorfs Haustiere können Knaller sehr belastend und sogar gefährlich werden. Für Halter ist es deswegen ratsam, besonders auf ihre Tiere Acht zu geben und sich an Silvester besonders um sie zu kümmern.