Düsseldorf. Auch in diesem Jahr gilt an Silvester in der Düsseldorfer Altstadt ein Feuerwerksverbot. Warum die Stadt an bisherigen Maßnahmen festhält.

Wer in nordrhein-westfälischen Städten das neue Jahr mit Feuerwerk begrüßen will, muss sich in diesem Jahr vielerorts genau informieren. Denn einige Städte schränken das Böllern weiter ein oder ordnen zum ersten Mal Verbotszonen an. In Düsseldorf bleibt die Verbotszone um die Altstadt wie bisher bestehen.

Schon seit dem Jahreswechsel 2016/2017 hat die Landeshauptstadt eine Böller-Verbotszone in der Altstadt errichtet und kam damit vielen anderen Städten in NRW um Jahre zuvor. Etwa Bochum und Münster, die dieses Jahr zum ersten Mal entsprechende Zonen deklarieren. Köln, das in den vergangenen Jahren bereits Verbotszonen hatte, handhabt das Böllern in diesem Jahr strenger und kündigte eine „großflächige Böllerverbotszone“ in der linksrheinischen Innenstadt an. Grund dafür seien Feinstaubbelastungen und Beschwerden von Anwohnern wegen Lärm. Andere Städte im Bundesland, darunter Neuss, verzichten bisher auf solche Zonen.

Großteil der Altstadt wird zur Böllerverbotszone

Die Düsseldorfer Böllerverbotszone erstreckt sich auch zum Jahreswechsel 2023/‘24 über einen Großteil der Altstadt: Zwischen Heinrich-Heine-Allee und Rheinufer, von der Ratinger Straße im Norden bis runter zur Flinger Straße im Süden. Dazu kommt der Bereich um den Alten Hafen und die Rheinpromenade bis runter zum Apolloplatz. Auch Caritas- und Johannes-Rau-Platz gehören dazu. Vom 31. Dezember, 20 Uhr, bis Neujahr, 6 Uhr, gilt in diesem Bereich ein „Mitführ- und Abbrennverbot für Feuerwerkskörper der Kategorie F2“ heißt es in der Allgemeinverfügung der Stadt. Das betrifft sogenannte „Kleinfeuerwerke“, zum Beispiel Raketen, Batterien und Böller. Nicht darunter fallen dagegen Tischfeuerwerk, Wunderkerzen, Brummkreisel oder kleine Vulkane, die als „Kleinstfeuerwerk“ bezeichnet werden.

Ausgangspunkt des Verbotes war die Erfahrung, dass die nötigen Sicherheitsabstände bei Benutzung der F2-Feuerwerkskörper in der engen Altstadt, auch auf dem oft stark besuchten Burgplatz, nicht eingehalten wurden, erklärt die Stadtverwaltung in ihrer Allgemeinverfügung. So kam es auch dazu, dass Menschen durch herabfallende Holzstangen verletzt wurden. Hinzu kommt auch, dass Menschen Feuerwerkskörper dort missbräuchlich verwendeten, auf Einsatzkräfte zielten und in Deutschland verbotene Böller nutzten.

Die Maßnahme dient, so die Stadt, dem „Schutz von Leben und Gesundheit sowohl der Besucherinnen und Besucher als auch der eingesetzten Kräfte von Sicherheitsbehörden und Rettungsdiensten“. Der Zeitraum des Verbotes wurde auf Basis der Erfahrungen der vergangenen Jahre festgelegt, heißt es weiter. Und: „Mit einem Beginn des Verbotes erst um 20 Uhr wird es den Bewohnerinnen und Bewohnern der fraglichen Bereiche zugleich ermöglicht, Gäste zu empfangen und mit ihnen auf privaten Flächen das mitgebrachte Feuerwerk abzubrennen.“

Maßnahme hat Feuerwerks-Verletzungen stark reduziert

Die Stadt bleibt damit bei ihren bewährten Feuerwerkseinschränkungen. „Weil diese Maßnahme die Verletzungen durch Feuerwerkskörper drastisch reduziert hat, wird daran festgehalten“, erklärt dazu ein Stadtsprecher. Auch exzessive Auswirkungen von Feuerwerksgebrauch habe man dadurch vermeiden können.

Auf Bundesebene lobte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die neuen Maßnahmen vieler Städte. „Für uns ist das mehr Arbeit, aber wir wollen nicht die Zustände, wie es sie vergangenes Jahr in Bonn, Essen oder sogar Berlin gab“, sagt dazu Holger Hoever, Vorsitzender der Düsseldorfer Kreisgruppe der GdP. Gerade deswegen sei es sehr wichtig, dass die Maßnahmen im fokussierten Düsseldorfer Altstadt-Bereich stattfinden, der ja auch viele Gäste von außerhalb anzieht. Darin, dass viele Menschen etwa aus dem Ruhrgebiet kommen, liege auch ein Problem: Denn viele der Besucher sind mit den Regeln in der Altstadt noch nicht vertraut.

An Gruppen, die nicht bereit sind, sich an die angeordneten Regeln zu halten, könne man mit deren konsequenter Durchsetzung dafür ein „starkes Signal“ senden. So würden sich diese im nächsten Jahr dann wohl für einen anderen Ort zum Feiern entscheiden. „Davon ausgehend, was die Kollegen berichten, sind die Maßnahmen sehr effektiv“, berichtet Hoever. Perfekt seien sie sicher noch nicht, aber über die vergangenen Jahre haben Polizei und Stadtverwaltung in ihrer gemeinsamen Arbeit dabei „viel aufgeholt“, sagt er abschließend.