Düsseldorf. Turnierdirektor Philipp Lahm war in Düsseldorf zu Besuch, um sich vor der anstehenden Fußball-EM einen Eindruck von den Vorbereitungen zu machen.
218 Tage sind es noch, dann wird die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland starten. Düsseldorf ist dann ebenfalls als Gastgeberort dabei. Die Stadt versuchte nun, Philip Lahm, Euro-Turnierdirektor und Weltmeister von 2014, sowie die DFB-Vizepräsidenten Célia Šašić und Peter Frymuth bei ihrem „Working visit“ am Montag davon zu überzeugen, dass die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger nicht nur auf das Fußballfest hin fiebern, sondern alles dafür tun, dass das Turnier eine großartige Werbung für Düsseldorf sein wird.
Nachwuchskicker auf Autogrammjagd
Wenn ein Weltmeister und eine Europameisterin im Fußball auf eine Vereins-Sportanlage kommen, gibt es für die Mädchen und Jungen kein Halten mehr. So war der Besuch am Montagnachmittag von Philipp Lahm und Célia Šašić ein großes Ereignis auf den Plätzen des SV Wersten 04. Die Redebeiträge von Oberbürgermeister Stephan Keller und Peter Frymuth gingen zwar noch halbwegs ruhig über die Bühne, aber schon die Fragestunde mit dem Weltmeister wurde zu einer Geduldsprobe, weil die Kinder auf die Autogramme scharf waren.
Immerhin durfte Philipp Lahm noch erklären, dass er Lionel Messi besser findet als Cristiano Ronaldo. Am Abend im Maxhaus, wo der zweite Teil der Veranstaltung mit der DFB-Delegation stattfand, war dann noch das Elfmeterschießen des Nachmittags ein Thema, dass der 39 Jahre alte Ex-Weltmeister für sich entschied, weil er souverän verwandelt hatte, OB Keller sich aber auf die Ausrede von unpassendem Schuhwerk wegen seines Fehlschusses zurückziehen musste.
Prominente Gäste der Stadtgesellschaft hatten sich zur zweiten Veranstaltung des Tages eingefunden, um einerseits den Ausführungen über den Stand der Vorbereitungen zu lauschen, andererseits auch, um das katholische Stadthaus besser kennenzulernen, das während der EM im kommenden Jahr Standort für die rund 1600 Volunteers sein wird. Diese ehrenamtlichen Helfer werden viel für einen angenehmen Kontakt der über eine Million erwarteten Euro-Gäste in Düsseldorf tun. „Die Volunteers heißen unsere Gäste in Düsseldorf willkommen und sind auch in den Fan-Zonen die ersten Ansprechpartner“, erklärte der Oberbürgermeister.
Stadt Düsseldorf will „Vermächtnis des Turniers“
Fast 7000 Bewerber hat es für diese ehrenamtliche Arbeit in Düsseldorf bereits gegeben, bis Dezember läuft das Auswahlverfahren noch. In den Talkrunden in der bemerkenswerten Atmosphäre des Maxhauses ging es auch darum, was die Euro 2024 für die Stadt bedeutet. „Uns ist es wichtig, dass es ein Vermächtnis des Turnier geben wird“, erklärte Keller, der möchte, dass die Stadt und die Menschen von diesem Turnier profitieren.
Die bisherige Begeisterung, die er in der Landeshauptstadt spürt, sei ein Zeichen für ihn, dass fast alle Bürgerinnen und Bürger Düsseldorfs sich auf dieses Turnier unglaublich freuen. „Düsseldorf steht für gelungene große Veranstaltungen. Es ist auch diesmal unser Anspruch, den Menschen etwas zu bieten“, sagt auch Stadtdirektor Burkhard Hintzsche und sprach damit auch kulturelle Aspekte an. Vor allem die Nachhaltigkeit in Bezug auf die Europameisterschaft sei ein großes Thema, und dabei gehe Düsseldorf als Pionier voran.
DFB-Vize Frymuth: „Eine Euro bewegt alle“
DFB-Vize Peter Frymuth lobte die Stadt auch deswegen, weil sie viel für den Breitensport tue. Die Zusage beispielsweise, dass der SV Wersten einen weiteren Kunstrasenplatz erhalten werde, bedeute nicht nur für die jungen und älteren Fußballerinnen und Fußballer gesteigertes sportliches Vergnügen. „Auch für die Ehrenamtlichen ist das ein Zeichen, sich weiter zu engagieren, wenn die Voraussetzungen für eine Tätigkeit bei besten Voraussetzungen gegeben ist“, betonte Frymuth, der sich als Präsident des Fußballverbandes Niederrhein nachdrücklich für die Vereine und die ehrenamtlichen Helfer einsetzt. „Auch deshalb gibt es in Düsseldorf eine grundsätzliche Euphorie und Identifikation vor diesem großen Turnier, die unbedingt nötig ist für eine Ausrichterstadt“, so Frymuth weiter. „Eine Euro bewegt alle.“
In den Fanzonen in der Innenstadt während der Europameisterschaft wird es dann auch Programmpunkte für Kinder geben, von denen wohl nur wenige eines der fünf EM-Spiele im Stadion erleben können. So aber soll dieses Gemeinschaftsgefühl geschaffen werden und in Düsseldorf Grundlage für ein großartiges Turniererlebnis werden.
Das Maxhaus ist Hauptquartier der Volunteers
Anlaufstelle für alle Düsseldorfer Volunteers während der Fußball-EM 2024 ist das Maxhaus. Die erste Etage des katholischen Stadthauses wird während des Turniers zum Volunteer-Hub (Zentrale) umgebaut. Aufenthaltsräume laden zum Austausch und Ausruhen ein, auch Catering und Info-Anlaufstellen sollen ihr Engagement wertschätzen.
Aus Gründen der Nachhaltigkeit wurde mit dem Maxhaus auf eine bestehende Infrastruktur zurückgegriffen. Es liegt in nächster Nähe zu den Fan Zonen, ist eine Bestandsimmobilie und – ganz im Sinne des Düsseldorfer Mottos „Everybody’s Heimspiel“ – ist es eine Kooperation mit einem Partner in der eigenen Stadt.