Düsseldorf. DGB und Verdi in Düsseldorf sehen nach der erneut chaotischen Lage das Bundesinnenministerium in der Pflicht. Was die Gewerkschaften fordern.

Die chaotischen Vorgänge an den Sicherheitsschleusen am Flughafen Düsseldorf scheinen zum Dauerzustand zu werden. Auch am Donnerstagnachmittag gab es am Airport wieder ellenlange Schlangen an allen drei Flugsteigen, die Reisenden mussten wieder viel zu lange auf die Security-Kontrollen von Dienstleister DSW warten, wie auch die Gewerkschaft Verdi bestätigte. Anti-Werbung für den Airport der NRW-Landeshauptstadt im großen Stil.

Gewerkschaften sind in „großer Sorge“

„Mit großer Sorge“ sehen nun der DGB in Düsseldorf und Verdi Düssel-Rhein-Wupper dem Start der Sommerferien in NRW und dem damit verbundenen hohen Fluggastaufkommen entgegen. Die Gewerkschaften haben nun einen Brief an Bundesinnenministerin Nancy Faser auf den Weg gebracht. Darin wird noch einmal darauf hin gewiesen, dass „mindestens 500 Kontrolleure“ an den Flugsteigen fehlen. Die Situation der Beschäftigten bei der DSW sei geprägt von einer sehr hohen Belastung. Der Krankheitsstand läge bei 20 Prozent, die notwendige Rotation innerhalb der Teams könne nicht gewährleistet werden. Auch der Frauenanteil für die Kontrolle weiblicher Fluggäste sei zu gering.

https://www.nrz.de/staedte/duesseldorf/chaos-am-flughafen-duesseldorf-wird-zum-dauerzustand-id235576611.html

„Aus unserer Sicht ist das Problem nur zu lösen, in dem das Bundesbeschaffungsamt kurz- bis mittelfristig mehr Personal abstellt. Allein über die zusätzliche Einstellung von Hilfskräften wird das Problem nicht zu lösen sein. Notwendig ist der Einsatz ausgebildeter Kontrolleure bei den Sicherheitschecks. Luftsicherheitsaufgaben gehören in die öffentliche Hand“, heißt es in dem Brief weiter. Und: „Hoheitliche Aufgaben der Sicherheitskontrollen müssen gesichert bleiben und können nicht gewinn orientieren Zielsetzung und Interessen der privaten Anbieter geopfert werden bzw. hinten angestellt werden.“

Seit Monaten herrscht Chaos am Flughafen

Seit Monaten gibt es Ärger wegen den chaotischen Zuständen am Düsseldorfer Airport. Flughafenchef Thomas Schnalke und Oberbürgermeister Stephan Keller hatten jüngst gefordert, dass die Bundespolizei neben DSW einen zweiten Sicherheitsdienstleister einsetzt. Die hatte auf eine erfolglose Ausschreibung verwiesen.

Den Vorschlag, dass ein zweites Sicherheitsunternehmen über die DSW beauftragt werden soll, kritisieren die Gewerkschaften. Dies sei „rechtlich zweifelhaft“. Denn so genannte Unterauftragnehmer seien „in der Ausschreibung für die Sicherheitskontrolle gar nicht zugelassen“, heißt es im Brief ans Bundesinnenministerium weiter.

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