Düsseldorf. Die Düsseldorfer Uniklinik spricht schon von Normalbetrieb. Andere Krankenhäuser fürchten steigende Zahlen durch die dritte Covid-19-Welle.
An der Uniklinik Düsseldorf (UKD) finden aufgrund der aktuell weitgehend stabilen Covid-19-Patientenzahl wieder alle ambulanten und stationären Behandlungen im normalen Umfang statt. Dies teilte das Krankenhaus in dieser Woche mit. In den Monaten zuvor musste das UKD immer wieder Kapazitäten so anpassen, dass die zusätzlichen Covid-19-Patienten gut versorgt werden konnten. Dafür waren zeitweilig planbare Behandlungen verschoben worden. Dies ist nun nicht mehr notwendig, heißt es dazu in der Mitteilung.
Dennoch wurde die Besucherregelung im UKD angepasst. Trotz des weiterhin formal geltenden Besuchsverbotes, soll es in Ausnahmefällen weiterhin die Möglichkeit für Besuche geben, da der persönliche Kontakt zu nahe stehenden Personen die Genesung ganz wesentlich unterstützt.
Klare Regelung beim Besuchsverkehr
Der Besuchsverkehr bedarf allerdings einer klaren Regelung. Besuch ist danach zulässig, wenn ein Patient etwa länger als sechs Tage im UKD behandelt werden muss. Besuche auf den Normalpflegestationen sind in der Zeit zwischen 13 und 15 Uhr zulässig.
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In den Einrichtungen des Verbundes Katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD) sieht es zurzeit anders aus. Dort werden Patienten, die eine planbare Operation vor sich haben, erst nach Prüfung der Kapazitäten einbestellt. Nach wie vor werden Isolationsbereiche für Covid-Patienten freigehalten, so dass der Normalbetrieb bisher nicht wieder erreicht ist, teilt ein Sprecher mit. Es gelten zudem restriktive Besuchsregelungen. Ausnahmen sind nur in „dringend notwendigen ethisch-medizinischen Fällen nach vorheriger Absprache mit den leitenden Ärzten möglich“.
EVK-Intensivmediziner warnt vor britischer Mutation
Das evangelische Krankenhaus Düsseldorf (EVK) verzeichnet in den vergangenen Tagen einen leichten Anstieg bei den Patienten sowie bei den ambulanten Besuche in der Zentralen Notaufnahme im Zusammenhang mit Covid 19, so eine Sprecherin. Laut dem leitenden Intensivmediziner Dr. Olaf Boehm ist die englische Virusmutation längst in Düsseldorf angekommen. „Sie hat eine starke Dynamik, verbreitet sich schnell und zeigt auch schwerere Krankheitsverläufe“, bestätigt Boehm. Deshalb erwarte das EVK, so Vorstand Klaus Peter Taschner, in den kommenden Wochen keinen „normalen“ Krankenhausbetrieb, zumal die die 7-Tage-Inzidenz in Düsseldorf wieder ansteige.
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Im Florence-Nightingale-Krankenhaus der Kaiserswerther Diakonie macht man noch eine ganz andere Beobachtung. „Da im Augenblick viele Patienten einen Krankenhaus-Aufenthalt meiden, werden derzeit weniger planbare Operationen durchgeführt als vor der Pandemie“, heißt es dazu auf Anfrage. Zudem erwarte man in den nächsten Wochen wieder mehr Covid-Patienten. Momentan sind in dem Krankenhaus zwölf untergebracht, vier davon auf der Intensivstation. Ende Februar war es im Vergleich nur ein Patient auf der Intensivstation. „Entsprechend der Vorgaben halten wir in der aktuellen Situation zehn Prozent der Intensivbetten für neue Corona-Patienten frei“, schildert Dr. Holger Stiller, Vorstand der Kaiserswerther Diakonie und Krankenhausdirektor, die Lage am Nightingale-Krankenhaus.
Auch bei den Sana-Kliniken in Gerresheim und Benrath ist man noch weit vom Normalbetrieb entfernt, so eine Sprecherin. Auch dort sind noch keine Änderungen bei den Besuchsregeln vorgesehen, heißt es.