An Rhein und Ruhr. Der prozentuale Rückgang bei der Zahl der Krankenhäuser liegt in NRW deutlich über dem Bundesschnitt. Linke fordert ein Ende der Schließungen.
Die Ausdünnung der Krankenhauslandschaft in NRW hat sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt: 2020 wurden landesweit nach Angaben der Krankenhausgesellschaft NRW (KGNW) vier Kliniken geschlossen. Der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, fordert auch angesichts der Corona-Krise ein Ende der Krankenhaus-Schließungen.
Laut einer Statistik, die die Linksfraktion im Bundestag vom Statistischen Bundesamt angefordert hat, wurden in NRW zwischen 2010 und 2019 insgesamt 63 Krankenhäuser geschlossen. Damit sank die Anzahl der Kliniken an Rhein und Ruhr von 404 auf 341, ein Rückgang um 15,6 Prozent. Das ist mehr als doppelt so viel wie der bundesdeutsche Schnitt. Bundesweit nahm die Zahl der Krankenhäuser im gleichen Zeitraum um 7,27 Prozent ab.
Brink: Keine Sorge vor Kahlschlag
Im vergangenen Jahr kamen laut KGNW vier Klinikschließungen in Essen (zwei), in Bad Salzuflen und in Tönisvorst dazu. Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch forderte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet auf, die Frage zu beantworten, „ob es vor Corona richtig war, Krankenhäuser zu schließen“. Man müsse aus der Krise für die Kliniken Lehren ziehen: „Keine einzige darf mehr dicht gemacht werden. Insbesondere für den ländlichen Raum ist jedes Krankenhaus wichtig“, sagte Bartsch der NRZ.
KGNW-Präsident Jochen Brink tritt Befürchtungen entgegen, die in NRW angestrebte Reform der Krankenhausplanung könne zu deutlich steigenden Schließungszahlen führen: „Die Sorgen, dass durch die neue Krankenhausplanung ein buchstäblicher Kahlschlag in der wohnortnahen Versorgung drohen könnte, teilt die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen nicht“, sagte Brink der NRZ. Auch wenn „wir uns notwendigen Veränderungen nicht verschließen“, müsse das oberste Ziel eine „wohnortnahe und qualitativ hochwertige Versorgung der Menschen“ sein, betonte der KGNW-Präsident.