Düsseldorf. ISO-Security hat nach mehr als 20 Jahren den Rheinbahn-Auftrag verloren. Gegen die Neuvergabe beschwert sich die Firma bei der Vergabestelle.

Bei der Rheinbahn gibt es Zoff wegen der externen Sicherheitsdienste, die das Unternehmen für die Sicherheit in den Bussen, Bahnen und Haltestellen engagiert hat. Drei Firmen sind für das Düsseldorfer Nahverkehrsunternehmen im Einsatz, darunter die Düsseldorfer Firmen Klüh Security und I.S.O. Security.

I.S.O.-Security ab 31. Juli offiziell aus dem Rennen

Seit mehr als 20 Jahren für die Kontrollen in den (alten) U-Bahnhöfen zuständig ist I.S.O. Etwa 50 Leute hat Geschäftsführer Bernd Roll für den Rheinbahn-Auftrag im Einsatz. Doch da brodelt es. Denn eine neue EU-weite Vergabe dieses Auftrages in den alten U-Bahnhöfen hat I.S.O. verloren und ist damit erst einmal bei der Rheinbahn aus dem Rennen. Damit läuft der Vertrag von I.S.O. und Rheinbahn Ende Juli aus.

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Doch Bernd Roll ist damit nicht einverstanden. Gegen die Vergabe des Rheinbahn-Auftrages hat er Einspruch eingelegt. Das bestätigte er unserer Redaktion. „Wir wehren uns gegen die Ausschreibung und das Ergebnis“, so der ISO-Chef, der sich schlecht behandelt fühlt. Warum genau er das tut, und wie er seinen Einspruch begründet hat, will er mit Blick auf das schwebende Verfahren nicht sagen: „Das läuft gerade alles über Anwälte, ich muss mit meinen öffentlichen Aussagen vorsichtig sein.“

Warten auf Entscheidung der Vergabekammer

Roll wartet jetzt auf die Entscheidung der „Vergabekammer“, wo seine Beschwerde liegt. Die Vergabekammer Rheinland hat ihren Sitz bei der Bezirksregierung Köln und ist zuständig für Vergabe-Verfahren öffentlicher Auftraggeber in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf. Die Vergabekammer ist eine gerichtsähnliche Instanz und in ihrer Entscheidung unabhängig.

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Von denen hat der I.S.O.-Geschäftsführer bisher nichts gehört. Eine Entscheidung kann dauern. Bis dahin darf I.S.O. erst einmal weitermache bei der Rheinbahn. In einem der Redaktion vorliegendem Schreiben der I.S.O.-Geschäftsführung an die Mitarbeiter heißt es: „Unser bestehender Auftrag ist von der Rheinbahn über den 31. Juli hinaus verlängert worden. Es besteht für die nächsten Monate also weiterhin für alle Mitarbeiter keinen Grund das Unternehmen zu verlassen.“

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Rheinbahn: Das ist vertraulich

Die Rheinbahn bestätigte, dass die Beauftragungen für alle drei beim Unternehmen tätigen Sicherheitsdienstleister auslaufen: „Die Ausschreibung für die zukünftige Zusammenarbeit im Bereich der Sicherheitsdienstleistungen haben wir Anfang des Jahres veröffentlicht. Dieses Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.“ Daher wolle die Rheinbahn „aus Gründen der Vertraulichkeit keine Aussagen zu laufenden Vergabeverfahren tätigen“. „Die bisherige Zusammenarbeit mit der I.S.O. Security GmbH kann als lösungsorientiert und unkompliziert bezeichnet werden“, so die Rheinbahn. Nach eigener Aussage habe sie bei dem Ausschreibungsverfahren keine Fehler gemacht. Das bestätigt auch I.S.O.-Geschäftsführer Roll. Das wiederum legt den Verdacht nahe, dass aus seiner Sicht bei den eingereichten Firmen-Bewerbungen etwas nicht stimmt. Aber dazu will der Sicherheitsmann auch auf mehrmalige Nachfrage nichts sagen. Roll jedenfalls hofft, dass er auch künftig für die Rheinbahn tätig sein kann: „Es ist schon heftig, wenn uns dieser auftrag wegbricht.“