Düsseldorf. 229,3 Millionen Fahrgäste hatte die Rheinbahn vergangenes Jahr– so viele wie noch nie. Die Corona-Krise hat den Erfolg erst einmal gestoppt.

Im September 2019 stellte die Rheinbahn ihre neue Strategie vor. Klarer Fokus: Sich konsequent aus Kundensicht aufstellen. Dafür investierte sie im vergangenen Geschäftsjahr 66,4 Millionen Euro, maßgeblich in die Modernisierung der Flotte und der Infrastruktur. Denn, so Rheinbahn-Chef Klaus Klar: „Wir wollen die erste Wahl für Mobilität in und um Düsseldorf sein.“ Das Jahres-Ergebnis für 2019 hat gezeigt, dass diese Strategie wirkt: „Wir haben 4,5 Millionen Fahrgäste mehr befördert als 2018 und verzeichnen 2,9 Prozent Zuwachs bei unseren Abonnenten auf 213.172.“ Mit der Rheinbahn gelingt die Verkehrswende, sagt Klar dann auch selbstbewusst.

Im August neuer Fahrplan mit dichteren Takten

Insgesamt setzte das Verkehrsunternehmen mit 1.676.287 Nutzkilometern ein Plus von 3,81 Prozent gegenüber dem Jahr 2018 um. Auf 48 Linien wurden dazu Fahrzeiten und Fahrpläne angepasst, um die Pünktlichkeit zu verbessern und das Angebot zu optimieren. Michael Richarz, Vorstand Technik und Betrieb der Rheinbahn: „Wir haben unsere Leistung 2019 schon deutlich gesteigert und werden sie in 2020 noch einmal deutlich ausweiten, zum Beispiel mit Taktverdichtungen und neuen Verbindungen.“ Geplant ist ein größerer Fahrplanwechsel nach den Sommerferien am 12. August.

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Der Start in das Jahr 2020 war gut

Der Start ins Jahr 2020 setzte die Erfolgsbilanz der Rheinbahn zunächst fort: Im Januar und Februar stiegen die Fahrgastzahlen weiter. Dann kam der März – und damit Corona. „Wir befördern seit Beginn der Corona-Pandemie sehr viel weniger Fahrgäste und haben dementsprechend deutlich geringere Einnahmen. Deswegen haben wir direkt gegengesteuert, zum Beispiel mit Kurzarbeit im April“, so Finanzvorständin Susanne Momberg.

Weitere Verbesserung des Angebots

„So erfreulich die guten Zahlen für 2019 sind, so schwierig ist die Situation im laufenden Jahr“, gibt Oberbürgermeister Thomas Geisel zu bedenken, Aufsichtsratsvorsitzender bei der Rheinbahn. „Die Corona-Pandemie wird die Erträge der Rheinbahn bei den Ticketverkäufen deutlich schmälern.“ Ungeachtet dessen setze die Stadt mit der Rheinbahn weiter auf den Ausbau und die Verbesserung des Angebots. „Die Verkehrswende weg vom automobilen Individualverkehr hin zu Bus und Bahn ist unser gemeinsames Ziel, das wir nicht aus den Augen verlieren.“

Das aktuelle Jahr wird für die Rheinbahn heikel: Das Defizit soll schon laut Plan auf 87,2 Millionen Euro weiter steigen wegen weiterer Maßnahmen zur Verkehrswende. Dabei sind allerdings die Folgen der Coronakrise noch nicht eingerechnet.

520.000 Euro Abfindung für Ex-Finanzchefin

Laut Geschäftsbericht erhielt Finanzchefin Sylvia Lier, die im Herbst nach nur einem halben Jahr im Amt nach einer Dienstwagen-Affäre gehen musste, 2019 193.000 Euro. Dazu kommt eine Abfindung von 520.000 Euro. Vorstandschef Klaus Klar erhielt vergangenes Jahr 312.000 Euro Jahresgehalt, der andere Vorstand Michael Richarz 227.000 Euro. (gömi)