Düsseldorf. Im ersten Halbjahr wurden auf dem gewerblichen Investmentmarkt Grundstücke im Wert von 1,35 Milliarden Euro gehandelt. Und das trotz Corona.

Auf dem gewerblichen Investmentmarkt im Stadtgebiet wurden nach Angaben des Immobilienberatungsunternehmens Colliers International im ersten Halbjahr Immobilien und Grundstücke im Wert von 1,35 Milliarden Euro gehandelt.

Vor dem Lockdown angebahnte Deals sorgten weiterhin für ein Transaktionsvolumen auf hohem Niveau. Das Ergebnis des vergleichbaren Vorjahreszeitraumes wurde um 13 Prozent übertroffen. Zusätzlich knapp 300 Millionen Euro Transaktionsvolumen wurden im Düsseldorfer Umland registriert, so dass die Region Düsseldorf in der ersten Jahreshälfte sogar die 1,5 Milliarde Euro-Marke überschritten hat.

Transaktionen aus der Vor-Corona-Zeit

„Wenngleich das Transaktionsvolumen auf dem Düsseldorfer Investmentmarkt im ersten Halbjahr stabil geblieben ist, gilt es dabei aber zu differenzieren. Wegen der naturgemäß langen Vorlaufzeit der Abschlüsse stammen nahezu alle bis zur Jahresmitte unterzeichneten Transaktionen aus der Vor-Corona Zeit“, erläutert Herwig Lieb, Regional Manager von Colliers International in NRW.

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Büroimmobilien nehmen mit einem Anteil von 92 Prozent (knapp 1,25 Milliarden Euro) am Transaktionsvolumen die Spitzenposition ein, gefolgt von Einzelhandelsimmobilien, auf die ein Anteil von fünf Prozent (65 Millionen Euro) entfällt. Das restliche Transaktionsvolumen ist dem Bereich Grundstückstransaktionen für zukünftige Projekt- und Quartiersentwicklungen zuzuordnen.

Mit Gewerbe lässt sich mehr Geld verdienen

Dabei ist gerade das Thema Wohnen in Düsseldorf immer wieder ein sensibles. Matthias Herz, wohnungspolitischer Sprecher der SPD, wünscht sich, dass noch mehr in Wohnen investiert wird, „auch wenn von der Stadt da schon viel gemacht wird“. So muss wer mit großem Gewerbe plant, auch den Aspekt Wohnen mit einfließen lassen.

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Herz weiß aber auch, dass sich mit Gewerbe einfach mehr Geld machen lässt. Er plädiert dennoch weiterhin für einen guten und gesunden Mix aus „leben und arbeiten“. Schließlich sei Düsseldorf eine „attraktive Stadt“, die das Gewerbe anziehe, aber auch hohe Anforderungen an Bürobauten hat. „Nach 15 Jahren verliert hier ein Bürogebäude deutlich an Wert“, so Herz.

Lutz Pfundner, wohnungspolitischer Sprecher der Linken, macht sich immer wieder für bezahlbaren Wohnraum stark. „Große Konzerne werben in Düsseldorf sehr offen mit Objekten nicht zum Wohnen sondern als Kapitalanlage.“ Bei den gewerblichen Räumen sieht er vor allem Probleme bei den kleineren. „Die stehen oft leer. Gerade durch Corona befürchten viele Kleingewerbeinhaber die Pleite“, so Pfundner. Das sei das Problem mit Immobilienspekulationen. „Die Kleinen können sich das nicht leisten.“

Uwe Warnecke (Grüne), Vorsitzender des Wohnungsausschusses, sieht hingegen in der Mitteilung von Colliers International vor allem eine interessengeleitete Mitteilung. „Es wird befürchtet, dass die Preise runtergehen und die Nachfrage nicht mehr so groß ist. Dann würde aber niemand investieren.“