Düsseldorf. Seit 1. Juni ist Sicherheitsdienstleister DSW am Düsseldorfer Flughafen tätig. Die Mitarbeiter der Firma Kötter wurden übernommen.
Ruhig und problemlos verlief diese Woche der Übergang der Gepäck- und Fluggastkontrolle am Düsseldorfer Flughafen von dem bisherigen Sicherheitsdienstleister „Kötter Aviation Security“ aus Essen auf den neuen Dienstleister „Deutschen Schutz- und Wachdienst“ (DSW) aus Osnabrück.
Ursprünglich waren Probleme erwartet worden, da der Betriebsübergang in der Hauptreisezeit gelegen hätte. Doch wegen der Pandemie gibt es nur geringen Flugverkehr, die Sicherheitsmitarbeiter haben wenig zu tun und sind in Kurzarbeit.
DSW erhielt unter mehreren Bewerbern den Zuschlag
Die neue Firma DSW übernimmt die Sicherheitskontrollen im Auftrag der dafür zuständigen Bundespolizei. Die Firma Kötter hatte, wie mehrfach berichtet, den Vertrag mit dem Bund vorzeitig gekündigt. DSW hatte unter mehreren Bewerbern vom Bund den Zuschlag ab 1. Juni bekommen. Im Rahmen eines Betriebsüberganges wurden alle Sicherheitsmitarbeiter übernommen, auch die Vereinbarungen zur Kurzarbeit, die Kötter noch mit dem Betriebsrat geschlossen hatte, wurden von DSW übernommen. Die Mitarbeiter tragen statt der Kötter-Uniform jetzt nur die Arbeitskleidung von DSW.
DSW hat auch Führungspersonal von Kötter übernommen
Übernommen wurden von DSW auch leitende Kötter-Mitarbeiter. Darunter Peter Lange, der als bisheriger Kötter-Geschäftsführer zum einstigen Konkurrenten DSW gewechselt ist. Von Mitarbeitern und der Gewerkschaft Verdi gab es Kritik, da es sich so letztlich nicht um einen neuen Anbieter handele, sondern der alte nur „neu angepinselt wurde“ – Namenswechsel statt Betreiberwechsel, heiß es.
Kritik gab es auch, weil Kötter Aviation Security und ihr Geschäftsführer Peter Lange zwar ein angestrengtes Verfahren gegen Verdi und den für das Sicherheitspersonal zuständigen Gewerkschaftssekretär Özay Tarim vor dem Arbeitsgericht zwar verloren hatte, dagegen aber Berufung eingelegt hatte. Kein gutes Klima für den Neuanfang am Düsseldorfer Flughafen, hieß es von Verdi und Betriebsrat.
Peter Lange nimmt Berufungsklage zurück
Jetzt eine Wende: Die Berufungsklage ist zurückgenommen. „Das ist sinnvoll und begrüßen wir sehr, da das Arbeitsgericht erstinstanzlich ja eindeutig entschieden hat“, sagte Verdi-Bereichsleiterin Andrea Becker unserer Redaktion. „Jetzt wurde endgültig ein Punkt gesetzt zu einem Streit, der sowieso unnötig gewesen ist.“ Sie betonte, Verdi sei immer bereit zu einer konstruktiven Zusammenarbeit.
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Andrea Becker hofft, dass es mit der Wiederaufnahme des Flugverkehrs reibungslos läuft bei der Fluggastkontrolle. Denn in den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu langen Warteschlangen vor den Sicherheitsschleusen, Fluggäste verpassten sogar ihre Flieger. Mitarbeiter und Verdi beklagten Personalmangel und Personalüberlastung. Andrea Becker: „Mal sehen wie es wird, wenn der Flugbetrieb wieder zunimmt. Ich hoffe, dass wir einen guten Start haben!“