Düsseldorf. Der Pegelstand in Düsseldorf ist einer der niedrigsten im April in den vergangenen 20 Jahren. Die Landwirte kämpfen bereits mit der Trockenheit.

Die anhaltende Trockenheit der vergangenen Wochen macht sich allmählich in Düsseldorf bemerkbar. Gartenamt und Bauern müssen nachwässern, der Rhein führt Niedrigwasser und auch die Waldbrandgefahr ist gestiegen. Für die kommenden Tage ist Regen angesagt, ob dieser jedoch den Mangel ausgleichen kann, ist fraglich.

„Da die Wassermenge im Rhein hauptsächlich von den Niederschlägen im Einzugsgebiet abhängig ist, wirkt sich die lang anhaltende Trockenheit der vergangenen Wochen direkt auf den Pegel und die Wassermenge im Rhein aus“, erklärt Jan Böhme, Hydrologe vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Rhein mit Sitz in Duisburg.

Böhme weiter: „Daher verzeichnen wir seit einem leichten Hochwasser in der ersten Märzhälfte – mit einem Pegelstand von 6,75 Metern – kontinuierlich fallende Pegelstände. Da jedoch für die nächsten Tage Regen vorhergesagt ist, wird der Pegelstand in dieser und kommender Woche nicht weiter dramatisch fallen, sondern eher leicht ansteigen.“

Rhein-Pegelstand entspricht nicht der Wassertiefe

Der Pegelstand sei dabei jedoch nicht gleichzusetzen mit der der Wassertiefe im Rheins, betont der Hydrologe. „Der tiefste Punkt des Flusses liegt meist tiefer als der Pegelstand null, sodass selbst bei einem theoretischen Pegelwert von null Zentimetern immer noch Wasser im Rhein fließt.

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In Düsseldorf muss man zum aktuellen Pegelwert immer 1,53 Meter dazu addieren“, erklärt Jan Böhme weiter. Dann erhalte man die Mindesttiefe in der Fahrrinne im Bereich Düsseldorf. „Bei einem Pegelstand von etwa 1,30 Metern ist der Rhein bei Düsseldorf also mindestens 2,83 Meter tief. Diese Faustregel variiert je nach Pegelstandort.“

Düsseldorf Wasserstand des Rheins so niedrig wie selten

Der aktuelle Pegelstand von rund 1,30 Metern in Düsseldorf sei einer der niedrigsten im April in den vergangenen 20 Jahren, sagt Böhme weiter. „Typischerweise erwarten wir im April Pegelwerte in Düsseldorf von zwei bis vier Metern. Auch Hochwasser trat schon in der Vergangenheit im April auf.“ Jedoch liege er immer noch im Bereich der typischen und eben auch in der Vergangenheit aufgetretenen Schwankungen, die sich aus den unterschiedlichsten Wetterlagen ergeben können.

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Auch die Bauern in Düsseldorf und Umgebung bekommen die Trockenheit zu spüren. „Wir müssen viel bewässern. Es gab seit sechs bis acht Wochen keinen vernünftigen Regen“, beklagt Gemüsebauer Willi Andree aus dem Stadtteil Hamm. Auch der Winter sei bereits zu trocken gewesen. „Die oberen Bodenschichten sind ausgetrocknet und die darunterliegenden sowieso.“ Die Folge sind gestiegene Kosten im Anbau.

Ob er diese Kosten wieder wettmachen kann, werde sich beim Verkauf zeigen, so Andree weiter. „Die Preise richten sich nicht nach den Entstehungskosten, sondern rein nach der Marktlage.“

Stadt Düsseldorf appelliert an Bürger

Die Stadt warnt derweil vor einer erhöhten Gefahr von Bränden in Parks, Grünanlagen und Wäldern durch die hohen Temperaturen und die anhaltende Trockenheit. Feuerwehr und Gartenamt appellieren, auf das Grillen mit offener Flamme zu verzichten.

Die Situation verschärfe sich mit jedem trockenen Tag, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Bereits ein kleiner Funke, wie durch eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe, kann einen unkontrollierten Brand auf der Fläche oder in den Gebüschen auslösen. Das würde verheerende Folgen – auch für die Tier- und Pflanzenwelt – bedeuten, wenn sich daraus ein unkontrolliertes Feuer entwickeln würde.