Düsseldorf. Am Samstag gab es am Düsseldorfer Flughafen erneut lange Warteschlangen vor den Sicherheitskontrollen. Flughafen spricht von technischem Fehler.

Den dritten Tag in Folge kam es am Samstag zu teils langen Wartezeiten vor den Sicherheitskontrollen am Düsseldorfer Flughafen. Schon um 5 Uhr, so Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes, zog sich die Schlange von abfliegenden Passagieren vor der Bordkarten-Kontrolle und den Sicherheitsschleusen durch das Flughafengebäude. Ein Monitor des Flughafens zeigten vor dem Flugsteig B eine Wartezeit von 70 Minuten an.

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Wie bereits berichtet, gab es schon am Donnerstag und Freitag sehr lange Wartezeiten. Der Flughafen hatte gegenüber unserer Redaktion von „maximal 25 Minuten“ gesprochen. Wie die „WZ“ berichtet, gab es Freitag zwischen 6 und 7 Uhr Wartezeiten von mehr als 40 Minuten. Dadurch hätten Freitag auch mehrere Fluggäste ihre Flieger verpasst, unter anderem nach London, Manchester und München.

Kötter spricht von ungewöhnlich hohem Verkehrsaufkommen

Ähnliches passierte bereits im November, wo mehrere Fluggäste der Eurowings aufgrund der langen Wartezeiten von ebenfalls 40 Minuten ihre Flüge verpasst hatten.

„Kötter Aviation Security“, zuständig für die Fluggastkontrolle in Düsseldorf, sprach gegenüber unserer Redaktion von einem für Februar außergewöhnlich hohem Verkehrsaufkommen, verursacht durch abfliegende Karnevals-Flüchtlinge, den Beginn von Ferien in den Niederlanden und dem Ende der Messe Euroshop. Kötter trage für die Situation Donnerstag und Freitag keine Verantwortung, man habe die von der Bundespolizei angeforderte Personalstärke gestellt.

Verdi: Zu wenig Personal

Sauer ist die Gewerkschaft Verdi, die die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstleisters vertritt: „Ob Flughafen, Bundespolizei oder Kötter – uns ist es egal, wer die Situation zu verantworten hat“, sagte Verdi-Gewerkschafter Özay Tarim. Fakt sei: „Nach Aussagen der Kollegen gab es auch am Samstag für die Menge an Fluggästen zu wenig Personal an den Sicherheitsstrecken.“

Leidtragende seien die Fluggäste und das Personal, das durch unzureichende Einsatzplanung und lange Warteschlangen unter Druck gerate. „Wir fordern eine erheblich bessere Koordination, damit ist es nicht zu derartigen Bildern kommt“, sagte Tarim. Er bemängelte auch das System, mit denen Passagier-Zahlen errechnet werden und danach die Personalstärke für die Sicherheitsschlüssel bereit gestellt wird: „Verwunderlich, dass man nichts vom Messe-Ende, Ferien-Beginn und Karnevalsflüchtlingen wusste“, sagte er süffisant.

Flughafen: Das war ein technischer Fehler

Auch der Flughafen, der bereits vergangene Woche Unannehmlichkeiten für Fluggäste durch die vorübergehenden langen Wartezeiten an der Sicherheitskontrolle bedauerte, reagierte am Sonntag auf Nachfrage. Es mag vorübergehend zu längeren Wartezeiten auch am Samstag gekommen sein, sagte ein Airport-Sprecher. Auch die Anzeige von 70 Minuten habe es kurzfristig gegeben, diese lange Wartezeit aber tatsächlich nicht. Bei der Angabe von 70 Minuten habe es um eine technische Fehlanzeige gehandelt. Verdi mag daran nicht glauben: „Die Warteschlangen sprechen doch für sich...“