Düsseldorf. Das Bürgerbarometer spiegelt das Leben in Düsseldorf wider – statistisch. Aber auch die Gefühle und Hoffnungen der Bürger bekommen Raum.
Leben Sie gerne in Düsseldorf? – Das war die erste Frage des NRZ-Bürgerbarometers vor gut zwei Wochen, und die Antwort war selbstverständlich wenig überraschend. Die meisten Düsseldorfer leben äußerst gerne in der Landeshauptstadt. Nur ein verschwindend geringer Teil fühlt sich in der Stadt offenbar unwohl. Dennoch musste die Stadt an Beliebtheit in der eigenen Bevölkerung etwas zurückstecken, ein Grund dafür könnten die steigenden Mieten sein, die manch einer Person das Wohnen hier am Rhein mittlerweile fast unmöglich macht.
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Die Gründe, warum die Metropole mit Sitz zahlreicher Unternehmen, Kultureinrichtungen und abwechslungsreichen Geschäften so beliebt ist, liegt genau hier: Das Angebot in fast allen Bereichen ist sehr groß. Das gefällt auch den Leuten, die von ihren Firmen für einen begrenzten Zeitraum in die Stadt zum Arbeiten geschickt werden. Düsseldorf ist weltoffen, international, aber eben auch regional verbunden.
Das zeigt sich besonders an den Menschen, die hier leben und die hier streiten: Zum Beispiel über den Nahverkehr, der dann den meisten Düsseldorfern schlichtweg zu teuer ist. Doch wie soll man das Angebot, mit Bus und Bahn bequem durch die Stadt zu fahren, anders finanzieren? Die Politik hofft auf Hilfen durch den Bund – für ein 365-Euro-Ticket.
Hausbrauereien stabil
Obwohl es das noch nicht gibt, lassen die meisten das Auto längst stehen, wenn sie in der Innenstadt sind. Auch in anderen Bereichen des Umweltschutzes ist Düsseldorf vorbildlich – Plastiktüten gehören für zweidrittel der Bürger nicht zum Alltag und das Geschäft mit Biolebensmitteln wächst. So wie auch das Geschäft mit dem Altbier stabil bleibt – zumindest für die Düsseldorfer Hausbrauereien. Der Konsum von Altbier insgesamt ist nämlich auch in Düsseldorf leicht rückläufig. Doch offenbar trifft das mehr auf die großen Konzernmarken zu; die Traditionshäuser in der Altstadt berichteten nämlich davon, dass das Geschäft wächst.
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Und auch mit dem Oberbürgermeister sind die Bürger im Großen und Ganzen einigermaßen zufrieden. Das Bild mag in diesem Jahr, wie auch schon beim letzten Bürgerbarometer 2017, deutlich realistischer sein, als im Antrittsjahr 2014, wo viele Düsseldorfer noch nicht wussten, was sie vom SPD-Mann zu erwarten haben.
Schafft Fortuna den Klassen-Erhalt?
Die Erwartungen, was die Fortuna betrifft, sind hingegen ziemlich groß: 68 Prozent aller Düsseldorfer glaubt, dass die Funkel-Mannschaft den Klassenerhalt schafft und das bei 21 Prozent, die sich nicht für Fußball interessieren.
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Interessant hier ist, dass noch 2017 nur ein geringer Teil glaubte, die Fortuna schaffe überhaupt so schnell den Aufstieg. Jetzt geht es darum, sich in die dritte Bundesliga-Saison zu retten. Für Fortunas Vizekapitän Adam Bodzek ist der Vertrauensbeweis beeindruckend. Das verriet er Redakteur Stephan Wappner im Interview.