Düsseldorf. Das Düsseldorfer Umland soll mit neuen und längeren Buslinien besser an die Stadt angebunden werden. Die Umsetzung soll schon bald erfolgen.
Der Ordnungs- und Verkehrsausschuss (OVA) der Stadt Düsseldorf will am Mittwoch, 6. November, ein neues Konzept für die Weiterentwicklung des Schnellbusnetzes verabschieden. Damit soll Düsseldorf von den umliegenden Kleinstädten aus besser und schneller erreichbar sein. Die Rheinbahn wird mit der Umsetzung der Neuerungen zum Fahrplanwechsel im Frühjahr 2020 beauftragt.
Ein attraktiverer ÖPNV spiele eine bedeutende Rolle in der Verkehrswende. Damit begründet der Verkehrsausschuss sein neues Schnellbus-Konzept. Um den Autoverkehr zu reduzieren und somit dem stetig wachsenden Verkehrsaufkommen zu begegnen, setzt man dabei auf ein dichteres Netz an Schnellbuslinien.
Auch interessant
Diese verbinden umliegende Städte, wie Kaarst, Langenfeld oder Meerbusch mit der Landeshauptstadt. Jedoch sei das bisherige Angebot nicht ausreichend, da zwischen dem Schienenverkehr zu wenig Busse verkehren, heißt es in der Beschlussvorlage des OVA. Es gelte nun, ein attraktives Angebot zu schaffen. Ein Gutachter empfiehlt neue und längere Linien, sowie höhere Taktungen.
Direkte Verbindung von Neuss zur Universität
Neueingerichtet werden soll die Linie SB53. Angedacht war diese von Korschenbroich-Glehn aus bis zum Südpark in Oberbilk. In der Beschlussvorlage wurde die Linie nun reduziert und beginnt erst in Neuss-Reuschenberg. Die SB53 soll zunächst für zwei Jahre getestet werden. In dieser Phase fährt sie montags bis freitags von 6 bis 10 Uhr und von 15 bis 20 Uhr im 30-Minutentakt. Dazwischen, von 10 bis 15 Uhr, ein Mal in der Stunde.
Öfter fahren sollen ab kommendem Frühjahr die Linien SB50 und SB51. Dabei soll die SB50, die Haan mit den Düsseldorfer Rheinterrassen verbindet künftig nachts mit höherer Taktung fahren. Montags bis freitags von 20 bis 0 Uhr und Samstags von 17 bis 0 Uhr verkehrt der Bus nur ein Mal in der Stunde. Diese Taktung soll nun verdoppelt werden und der Bus alle halbe Stunde fahren. Die Fahrzeiten am Tag bleiben unverändert.
Mehr Busse nach Kaarst und Verlängerung nach Langenfeld
Die Linie SB51 derweil bekommt einen komplett neuen Fahrplan. Der Bus stellt eine direkte Verbindung von Kaarst mit dem Düsseldorfer Flughafen dar. Bisher fuhr der Busmontags bis freitags von 6 bis 10 Uhr und von 15 bis 19 Uhr alle 30 Minuten. Diese Taktung wird nun auf 20 Minuten erhöht. Von 10 bis 15 Uhr fährt der Bus alle halbe Stunde, statt ein Mal in der Stunde. Auch Samstags soll öfter gefahren werden. Statt wie bisher von 9 bis 16 Uhr ein Mal in der Stunde zu fahren, wird die Verbindung von 7 bis 20 Uhr alle 30 Minuten bedient. Neu ist der stündliche Sonn- und Feiertagstagsbetrieb zwischen 8 und 20 Uhr.
Verlängert werden soll ab Frühjahr die Linie SB57. Diese verbindet den Düsseldorfer Süden mit der Universität. Bisher endet sie an der Haltestelle Eichsfelder Straße in Hellerhof. Künftig soll sie bis zur Langenfelder Stadtgalerie fahren. Die SB57 soll dann auch montags bis freitags durchgehend von 6 bis 20 Uhr alle 20 Minuten fahren. Bisher gab es von 10 bis 15 Uhr keine Verbindung. Samstags und an Sonn-und Feiertagen wird die Linie weiterhin nicht bedient.
Mögliche Linie nach Velbert über neue A44
Eine Taktverdichtung erfährt auch die Buslinie 780. Künftig soll die Linie, die Erkrath mit der Heinrich-Heine-Allee verbindet, montags bis freitags von 6 bis 19 Uhr durchgehend alle 20 Minuten fahren. Bisher war das nur von 6 bis 10 Uhr und von 15 bis 19 Uhr der Fall. Dazwischen wurde die Linie nur ein Mal in der Stunde bedient. Samstags von 6 bis 20 Uhr, sowie an Sonn- und Feiertagen von 8 bis 20 Uhr wird die Taktung verdoppelt und der 780er fährt alle 30 Minuten.
Mit der Fertigstellung des Autobahnabschnitts der A44 zwischen Ratingen-Ost und Heiligenhaus soll dann auch eine weitere neue Linie eingeführt werden. Die SB54 würde Velbert mit dem Flughafen verbinden.
Verkehrsclub aus Düsseldorf ist nicht zufrieden
Der Kreisverband Düsseldorf des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) begrüßt den Ausbau des Schnellbusnetzes, wünscht sich jedoch effektivere Maßnahmen. Für die Linie SB53 empfiehlt der VCD den ursprünglichen Plan, bis Korschenbroich zu fahren. Die SB51 nach Kaarst könne erfolgreicher sein, wenn sie nicht an wichtigen Zielen vorbei fahren würde, so der VCD weiter. Die Busse seien voller, wenn Haltestellen wie die Hansaallee oder Messe Ost angefahren würden. Die Linie SB57 derweil sollte auch in die andere Richtung verlängert werden und mindestens bis Bilk fahren, fordert der VCD.
Auch interessant
Außerdem würde sie durch einen Stopp am Benrather S-Bahnhof aufgewertet werden. Für die Option der Linie SB54 solle man nicht erst bis zur Fertigstellung der A44 warten, meint der VCD. Bereits jetzt könne die Linie über Ratingen, parallel zum 773er-Bus fahren. Auch solle die SB54 dann nicht am Flughafen enden, sondern bis zur Theodor-Heuss-Brücke fahren. Außerdem schlägt der VCD zwei weitere Linien vor. Von Velbert nach Heerdt und eine weitere von Langenfeld bis zur Universität.