An Rhein und Ruhr. Bahnnutzer müssen sich umstellen: Der S-Bahn-Takt im Ruhrgebiet wird ab 15. Dezember umgestellt. Auch am Niederrhein gibt es Änderungen.

Der Fahrplanwechsel in diesem Winter hat es in sich: Der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) stellt vieles um. Die wichtigste Änderung zum 15. Dezember: Die S-Bahnen im Ruhrgebiet fahren künftig alle 15 oder alle 30 Minuten – und nicht wie bisher alle 20 Minuten. Zusätzliche Regionalbahnlinien sollen die Lücken füllen und neue Verbindungen ermöglichen.

Großes Plus, vor allem am Niederrhein: die umsteigefreie Verbindung mit einer neuen Regionalbahn 49 von Wesel über Dinslaken, Mülheim, Oberhausen nach Essen und weiter über Velbert nach Wuppertal. Oder die neue Verbindung RB 32 von Mönchengladbach über Duisburg, Oberhausen Essen-Altenessen nach Gelsenkirchen. Dafür verkehrt die Linie RB 35 künftig nach Bottrop anstatt nach Wesel. Der Abschnitt Oberhausen-Wesel wird von der Linie RE 49 übernommen.

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Großes Minus: Viele S-Bahn-Stationen haben deutlich weniger Halte, das gilt in Essen für Frohnhausen, Dellwig-Ost, Gerschede, Borbeck-Süd, Überruhr, Holthausen, Eiberg. Auch Mülheim-Styrum muss auf einen Halt pro Stunde von und nach Oberhausen verzichten. Auch Velbert-Nierenhof und Rosenhügel sowie Wülfrath-Aprath verlieren zwei Halte pro Stunde. Und in Duisburg wird der Zug (RB 37) zum Entenfang eingestellt und durch Busse ersetzt.

Das soll sich bei den S-Bahn-Linien ändern

S 1: 20-Minuten-Takt zwischen Solingen und Duisburg. 30-Minuten-Takt zwischen Duisburg und Essen, 15-Minuten-Takt zwischen Essen und Dortmund. Der ausgedünnte Takt zwischen Duisburg und Essen wird aufgefüllt durch die RB 33. Bislang fuhr sie zwischen Aachen bis Duisburg, jetzt fährt sie weiter von und nach Essen. Die Taktumstellung führt übrigens dazu, dass jede Stunde eine S 1 in Duisburg für zehn Minuten pausiert. Der Fahrgastverband Pro-Bahn hatte vorgeschlagen, dass die S 1 stattdessen den Halt Mülheim-West bedient, der bislang nur von der S 3 angefahren wird. Die könnte dort dann durchfahren.

Lesen Sie hier, welche Probleme es bei S 1 und S 4 gibt

S 2: fährt nur noch ab Essen und Recklinghausen nach Dortmund. Auf der Strecke Duisburg-Oberhausen-Gelsenkirchen fahren jedoch jetzt drei Linien. Neben dem RE 3 kommen zwei Regionalbahnen hinzu. Die RB 32 von Duisburg nach Dortmund und die RB 35 von Mönchengladbach nach Gelsenkirchen, so dass die Stationen in Essen je einen Halt mehr pro Stunde und Richtung haben.

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S 3: Die Linie wird auf einen 30-Minuten-Takt verkürzt. Dafür sollen moderne und größere Triebzüge kommen, voraussichtlich ab März 2020. Der Ersatz hier: Der Ausgleich auf dem Teilstück Oberhausen-Essen-Steele erfolgt durch den neuen RE 49.

S 9: wird ebenfalls auf einen 30-Minuten-Takt gestreckt. Die geplanten Verlängerungen der S9 über Bottrop hinaus nach Recklinghausen und über Wuppertal hinaus nach Hagen werden vorerst nicht umgesetzt. Neuer Zeitpunkt hier: Mai 2020. Immerhin schon ab März will der neue Betreiber Abellio ab März neue, größere Fahrzeuge einsetzen. Besonders ärgerlich für Bahnpendler zwischen Wuppertal und Velbert oder Essen: Zunächst endet die S9 vorzeitig in Wuppertal-Vohwinkel. Wer weiter bis Wuppertal Hbf will, muss umsteigen.

Weitere Änderungen bei RE 14, RE 42 und RB 44

Auf der Linie Essen-Bottrop wird der Wegfall durch den 30-Minuten-Takt beim RE 14 zwischen Essen und Dorsten kompensiert (wenn auch nicht an allen Haltestellen). Zudem wird der RE 14 künftig einmal pro Stunde in Dorsten geflügelt. Heißt: Ein Zugteil fährt wie gewohnt nach Borken, der zweite Zugteil nach Coesfeld.

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Auf der Strecke zwischen Essen und Münster fährt der RE 42 künftig alle 30 Minuten. Der RE2 lässt dafür etliche Halte im Münsterland aus, wird deutlich schneller und fährt über Münster hinaus weiter von und nach Osnabrück. Auf der Linie RE6 (Flughafen Köln/Bonn-Düsseldorf-Duisburg-Essen-Dortmund-Hamm-Minden) kommen RRX-Züge zum Einsatz.

Ab März 2020 soll eine neue Linie RB 44 die bisherigen Züge zwischen Dorsten und Oberhausen sowie Duisburg und Moers miteinander verknüpfen. Die Linie führt also von Moers über Rheinhausen, Duisburg und Oberhausen nach Bottrop und Dorsten.

Auch beim RE 6 gibt es eine Änderung. Die Regionalexpress-Linie zwischen Köln, Dortmund und Minden wird ab dem 15. Dezember vom neuen Betreiber National Express übernommen. Damit werden künftig die neuen RRX-Züge auf der Strecke eingesetzt, wie es bisher bereits beim RE 11 und dem RE 5 der Fall ist. Schon seit dem 21. Oktober finden Testfahrten mit den neuen Züge auf der Strecke statt.