Düsseldorf. Politikerinnen empören sich in einem Brief an den Füchschen-Chef über ein zweideutiges Werbeplakat. Die Füchsin werde als Sexobjekt inszeniert.
Die Werbung der Altbier-Brauerei „Füchschen“ sorgt für Aufregung im Düsseldorfer Landtag: 15 weibliche Abgeordnete von CDU, SPD, FDP und Grünen haben dem Chef der Traditionsbrauerei einen Brief geschickt, in dem sie ein aus ihrer Sicht sexistisches Plakat kritisieren.
Brauerei-Inhaber Peter König fühlt sich ungerecht behandelt. Nicht mal seine eigene Partei habe ihn vorgewarnt, so das CDU-Mitglied. Die Düsseldorfer Altbier-Brauerei „Füchschen“ ist bekannt für comicartige Werbung, in der gemalte Füchse mit Sprüchen kombiniert werden.
Das jüngste Plakat zeigt eine blonde Füchsin mit einem Steak auf der Gabel auf einem Grillrost wippend. Dazu der Slogan: „Medium rare oder richtig durch nehmen?“ Nachdem zunächst die städtische Gleichstellungsbeauftragte die Werbung in der „Westdeutschen Zeitung“ kritisiert hatte, zogen jetzt die 15 Landtagspolitikerinnen nach.
Brauerei-Chef und CDU-Mitglied Peter König ist enttäuscht von eigener Partei
In dem Brief schreiben sie: „Bei diesem Plakat gibt es sicherlich keine zwei Meinungen: die genutzten Anspielungen kann man schwerlich noch als verspielt und harmlos bezeichnen. Die Inszenierung der Füchsin als reines Sexobjekt ist offenkundig.“ Der Brauerei-Chef solle sich fragen, ob er das Plakat „wirklich weiterhin verteidigen und nutzen“ will.
Peter König sagte der Deutschen Presse-Agentur am Samstag, er habe den Brief noch gar nicht bekommen und aus den Medien davon erfahren. Dass er als CDU-Mitglied nicht mal von seiner eigenen Partei vorgewarnt worden sei, mache ihn betroffen: „Ich hatte ja nicht mal die Möglichkeit, zu antworten.“ Die Werbung selbst hätten bei der verantwortlichen Agentur auch junge Frauen mitgestaltet. „Gäste und Kunden haben auch kein Problem damit.“ Daher werde er die Werbung auch nicht ändern: „Dann könnte man ja alles in Frage stellen.“
Josefine Paul, frauenpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, sprach am Samstag dagegen von einem „PR-Desaster“. Sie hoffe, dass die Brauerei daraus lerne und „in Zukunft auf freche Werbung setzt statt auf schale und abgestandene Altherrenwitze.“