Düsseldorf. . Der Streit um das geplante Open-Air-Gelände an der Messe schwelt weiter. Kein ‘Ja’ von Grünen und CDU. Baumschützer planen weitere Kundgebung.
Harsche Kritik von der politischen Opposition, Sicherheitsbedenken eines Panikforschers, Widerstand von Baumschützern ... – ob Superstar Ed Sheeran selbst vom Wirbel rund um sein für den 22. Juli geplantes Düsseldorfer Konzert weiß? Jetzt am Wochenende spielt der britische Sänger mehrere Gigs in Manchester.
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„Ich sehe nicht, dass wir den Plänen zustimmen können“, sagt Norbert Czerwinski, Sprecher der Grünen-Ratsfraktion und verkehrspolitischer Sprecher der Partei, zur Baugenehmigung für das Sheeran-Konzert auf dem Messe-Parkplatz 1. Zu der Grünen-Fraktionssitzung am kommenden Montag sei unter anderem die Bau- und Planungs-Dezernentin Cornelia Zuschke eingeladen. „Wir wollen auch ihre Einschätzung wissen.“
„Seriös kann ich dafür im Moment kein Ja-Handzeichen geben“, sagt auch der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Andreas Hartnigk. „Es sind noch so viele Fragen offen“, betont Hartnigk.
Bisher hat die Stadt den politischen Gremien noch keine Gesamtplanung und ein Sicherheitskonzept vorgelegt – bis zu der Sondersitzung am 13. Juni soll das geschehen.
„Duisburg haben wir im Hinterkopf“
Hartnigk: „Wie zum Beispiel reagieren die Menschenmassen bei einem Starkregen?“ Oder: Inwieweit müsse das Konzertgelände von einem Sicherheitszaun umgeben sein? „Duisburg und die Love Parade haben wir natürlich alle noch im Hinterkopf“, so Hartnigk. Zwar wisse er nicht, ob Oberbürgermeister Geisel schon überzeugende Pläne für das Parkplatz-Konzert in der Schublade habe. „Bislang weiß ich aber davon nichts“. Auch sei die Zeit nach der Sondersitzung bis zum Konzert recht knapp bemessen, um sich ein verlässliches Bild von der Gesamtsituation zu machen.
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Vor einigen Wochen hatte die FDP-Ratsfraktion einstimmig für die Durchführung des Ed-Sheeran-Konzerts votiert – vorbehaltlich eines geeigneten Sicherheitskonzeptes. FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus meint inzwischen: „Es liegt jetzt beim Oberbürgermeister als Verwaltungschef, uns ein absolut stimmiges und geprüftes Sicherheitskonzept vorzulegen. Die Politik kann dafür keine Verantwortung übernehmen.“ Er ergänzt: „Für uns gilt: Safety first; deshalb erwarten wir ein geprüftes Konzept, welches uns die Verwaltung auch ausdrücklich empfiehlt. Ohne ein tragfähiges Konzept können wir nicht zustimmen – das wäre schade um das schöne Konzert – dafür hätte dann aber der OB die Verantwortung, nicht wir.“
Nächster Protest für den 13. Juni angekündigt
Geisel selbst sagt, mit Düsseldorfs großer Erfahrung mit Großveranstaltungen würden vier Monate für die Prüfung des Sicherheitskonzepts reichen. Er könne das verantworten, so der OB.
Um Platz für das Konzert zu schaffen, sind bis dato schon etliche Bäume auf dem Messegelände ausgegraben und versetzt worden. Das Fällen von rund 100 Bäumen soll noch folgen.
„Für ein Vier-Stunden-Konzert mehr als 100 Bäume zu fällen, ist für mich ein Unding“, unterstreicht Andrea Vogelgesang von der Baumschutzgruppe Düsseldorf. „Wir haben doch die Arena. Hier ist die gesamte notwendige Infrastruktur schon da – von den Toiletten bis zur Gastronomie!“
Und: Andrea Vogelgesang kündigt für den 13. Juni einen weiteren öffentlichen Protest der örtlichen Baumschutzgruppe an – diesmal vor dem Rathaus. „Bäume werden bei unserer Aktion eine tragende Rolle spielen. Mehr will ich noch nicht verraten“, so die Umweltschützerin. Natürlich sei Ed Sheeran in Düsseldorf willkommen. „Doch der Messe-Parkplatz eignet sich einfach nicht für Konzerte.“
Der geplante Auftrittsort von Ed Sheeran in Düsseldorf
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