Düsseldorf. . Der Gutachterausschuss hat die neuen Immobilienrichtwerte für Düsseldorf vorgelegt. Besonders in der Innenstadt wird der Boden immer teurer.

Die Preise für Grundstücke sind in Düsseldorf deutlich gestiegen. Der Umsatz des Düsseldorfer Grundstücksmarktes ist gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent gestiegen und lag 2017 bei insgesamt 4,7 Milliarden Euro. Und das trotz stagnierender Kauffälle. Diese sind im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent rückläufig. Diese Zahlen legte gestern der Gutachterausschuss vor.

Die Basis dieser Daten bilden 4941 notarielle Kaufverträge des vergangenen Jahres, wie der Vorsitzende des Gutachterausschusses, Thomas Weindel, erklärt. „Jeder Notar ist dazu verpflichtet, uns die Daten zu übermitteln. Wir werten sie dann als ein unabhängiges Expertengremium aus“, so Weindel weiter.

Königsallee erreicht neuen Spitzenwert

Besonders hohe Preissteigerungen liegen in den Innenstadt mit einem Spitzenwert auf der Königsallee vor. Dort liegt der Bodenrichtigwert pro Quadratmeter zum Stichtag 1. Januar 2018 bei 30 000 Euro. Im Vorjahr waren es noch gut 2000 Euro weniger. Grund dafür ist laut Thomas Weindel „das neue attraktive Gesicht“ der Innenstadt.

Die Preise für unbebaute Grundstücke sind gegenüber dem Vorjahr ebenfalls gestiegen – bei Einfamilienhausgrundstücken sowie für Mehrfamilienhäuser um gut acht Prozent. Etwas geringer ist die Steigerung bei Gewerbe- und Industriegrundstücken. Dort liegt die Steigerung bei fünf Prozent.

2250 Euro in Garath

Bei bebauten Grundstücken zogen die Preise ebenfalls weiter an – bei freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern um 2,8 Prozent, bei Einfamilienreihenhäusern um 8 Prozent sowie bei Mehrfamilienhäusern um 5,3 Prozent. Während etwa in Garath beispielsweise der Marktrichtwert für ein Einfamilienreihenhaus bei 2250 Euro pro Quadratmeter liegt, muss man etwa im Zooviertel beinahe das vierfache berappen.

Bei Eigentumswohnungen sind die Preise zwischen 6,9 und 11,1 Prozent gestiegen.

Keine Immobilienblase in Düsseldorf

Laut einem Bericht des Magazins „Der Spiegel“ geht die Bundesbank davon aus, dass Häuser und Wohnungen etwa in Städten wie Düsseldorf um bis zu 30 Prozent überbewertet sind. Dennoch möchte man beim Gutachterausschuss nicht von einer Immobilienblase oder von einem baldigen platze eben dieser sprechen. „Die Rahmenbedingungen in Düsseldorf sind exzellent, es gibt hier einfach eine große Kaufkraft“, meint Weindel. In der NRW-Landeshauptstadt sei die wirtschaftliche Basis eine solide.

Marcel Abel ist ehrenamtlicher Gutachter im Ausschuss. Auch er würde noch nicht von einer Blase sprechen. „Wir leben hier in einem Boom-Gebiet. Düsseldorf ist sehr attraktiv und übernimmt eine Metropolfunktion“, so Abel. Wenn die Stadt weiter wächst, führe es aber zwangsläufig zu steigenden Preisen. Das lasse sich auch im Umland beobachten. In Städten wie Ratingen, die viele Einpendler nach Düsseldorf haben, steigen ebenfalls die Preise an.