Düsseldorf. . Nachdem die FDP eine Sonderarchitekturzone für Düsseldorf gefordert hatte, haben sich nun auch SPD und Linke zum Thema Wohnbau gemeldet.
Nachdem die FDP am Wochenende eine Sonderarchitekturzone gefordert hatte, haben sich nun auch SPD und Linke zum Thema Wohnbau gemeldet. Die FDP hatte gefordert, für die Bebauung eines Grundstücks am Südring in Bilk die Bauvorschriften zu senken, um schneller Wohnraum schaffen zu können. Der Ring deutscher Makler hatte noch am vergangenen Donnerstag einen enormen Mietanstieg bei vielen Wohnungen in Düsseldorf bestätigt.
SPD-Ratsherr spricht von „später Rache“
Auch die SPD will gegen überteuerte Wohnungen vorgehen. „Bis weit in 2010er Jahre hat sich die damalige Ratsmehrheit nicht für den geförderten Wohnungsbau interessiert. Das rächt sich jetzt“, so Matthias Herz, wohnungspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion. Die Ampel-Koalition habe Voraussetzungen geschaffen, um der Nachfrage am Wohnungsmarkt zu begegnen, so Herz. Der SPD zufolge entstehen derzeit in Oberbilk 370 neue Wohnungen, davon 40 Prozent öffentlich gefördert sowie preisgedämpft. Im Quartier Grand Central werden demnach 1000 Wohnungen gebaut – 30 Prozent davon gefördert. „Dies sind nur einige Beispiele dafür, dass die Politik gegensteuert“, so Matthias Herz.
Stadt soll sich notfalls verschulden
Die Linke hält indes ein radikales Umsteuern in der Wohnungspolitik für notwendig, um steigenden Mietpreisen entgegen zu wirken. „Die Wohnungsnot in Düsseldorf erreicht eine neue Stufe: Jetzt sorgt der Wohnungsmangel dafür, dass Besserverdienende in eher einfache Wohnungen drängen und damit für drastische Preisanstiege sorgen“, so Udo Bonn, Sprecher der Linken Düsseldorf. Alteingesessene Mieter würden dadurch verdrängt, die bisherigen Maßnahmen des Bürgermeisters und der Ampelkoalition seien da nicht mehr als ein Tropfen auf heißem Stein, so Bonn weiter.
Eine mögliche Lösung zu dem Wohnungsproblem steuert Natalie Meisen von den Linken bei: „Die städtische Wohnungsgesellschaft SWD muss Wohnungen in großer Zahl bauen und dauerhaft günstig vermieten. Zur Finanzierung sollte die Stadt Konzerne stärker heranziehen und nötigenfalls auch neue Schulden aufnehmen.“