Düsseldorf. . Der Düsseldorfer Flughafen führt ein neues Gepäcksystem ein: Bald können Passagiere ihre Koffer selbst einchecken. Was es noch für Neuigkeiten gibt.

In diesem Sommer können vom Düsseldorfer Flughafen aus mehr als 190 Ziele zu 50 Ländern angeflogen werden. „Das ist mehr als jemals zuvor“, freute sich Flughafen-Chef Ludger Dohm. Die Zahl der Langstrecken-Verbindungen ist auf wöchentlich 130 Abflüge zu 25 Interkontinental-Zielen gestiegen. „Auch das ist ein neuer Rekord“, sagte Dohm. Allein New York wird täglich drei Mal bedient (2 x Air Berlin, 1 x Lufthansa). Und der Flughafen-Chef hatte weitere Neuigkeiten parat:

Koffer-Maschinen: Demnächst können Passagiere Koffer mit ihrem daheim ausgedruckten Ticket selbst einchecken und müssen dafür nicht mehr zum Schalter. Die Koffer werden in eine Maschine gestellt, die Maße und Gewicht dort kontrolliert und gelabelt und dann zur Ladestation weitergeleitet. Das soll, so Flughafen-Chef Dohm, kürzere Wartezeiten für die Passagiere bringen. Aber auch, und das wird wohl der wichtigere Grund sein, eine Reduzierung von Personalkosten. Denn für jeweils vier Koffer-Maschinen ist nur ein Aufseher vorgesehen – an den Checkin-Schaltern sitzt mehr Personal.

Ryanair: Der Billigflieger ist auf Expansionskurs – und hat dafür neben den Provinz-Flughäfen Weeze am Niederrhein oder Hahn im Hunsrück auch Düsseldorf im Visier. Das wurde bereits vergangenen Herbst bekannt. Für diesen Sommer hatte die irische Fluggesellschaft Start- und Landerechte, sogenannte Slots, für Düsseldorf beantragt. Und die wurden, so der Flughafen-Chef, von dem für die Vergabe zuständigen „Flugkoordinator“ genehmigt. Doch abheben werden die Boeings der Iren in Düsseldorf nicht. Denn sie haben die für sie reservierten Slots verfallen lassen.

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Wahrscheinlich, so heißt es aus Flughafen-Kreisen, weil die angebotenen, freien Startzeiten zu unattraktiv waren. Und auch, weil den Iren weniger Slots zugeteilt wurden als sie eigentlich haben wollen. Denn für Billigflieger, die massiv auf die Kosten achten und wegen des Umgangs mit ihrem Personal kritisiert werden, lohnen sich für Passagiere unattraktive Flugzeiten und nur wenige Abflüge nicht. Ob Ryanair wieder eine Chance hat von Düsseldorf aus abzuheben, ist fraglich: Die Kapazitäten sind ausgeschöpft, Slots stehen kaum noch zur Verfügung. Dohm: „Wir sind von montagmorgens bis freitagabends dicht!“

Sicherheit: Nach dem Anschlag im Terminal des Brüsseler Flughafens wurden auch in Düsseldorf die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Die Bundespolizei schickt verstärkt Streifen durch das Gebäude – auch in zivil. Und auch der flughafen-eigene Sicherheitsdienst ist stärker präsent. Eine anfangs EU-weit diskutierte Sicherheitskontrolle vor den Flughafen-Terminals wird es nicht geben. Davon hält die Düsseldorfer Flughafen-Leitung auch gar nichts: Der Außenbereich in Düsseldorf ist viel unübersichtlicher, enger und schwerer abzusichern als das eigentliche Terminal. Was wohl kommen wird: Passagiere, die sich vorab registriert haben, kommen schneller durch die Sicherheitskontrollen, damit schneller aus dem öffentlichen Bereich und aus einer mutmaßlichen Gefahren-Zone.

Spanien: Die Fluggesellschaften haben massiv die Flüge zu den Kanaren, den Balearen und auf das spanische Festland ausgeweitet, während Flüge nach Nordafrika und in die Türkei reduziert wurden. Grund ist die nachlassende Urlauber-Nachfrage wegen der Anschläge in diesen Ländern. Viele Urlauber weichen deshalb auf Spanien aus. Dorthin gibt es jetzt zwar reichlich Flüge, in den spanischen Feriengebieten werden allerdings die Hotel-Kapazitäten knapp.

Großbritannien: Vor allem die Lufthansa-Tochter Eurowings hat Ziele nach Großbritannien massiv ausgebaut, unter anderem wird jetzt neu dreimal wöchentlich Edinburgh in Schottland angeflogen. Von Düsseldorf aus gibt es täglich mehr als 30 Verbindungen nach Großbritannien. „Damit hat Düsseldorf von Deutschland aus das größte Flugangebot ins Vereinigte Königreich“, so Ludger Dohm.

Ausschüttung: Seinen Gewinn wird der Flughafen wie jedes Jahr komplett an seine Anteilseigner (50 Prozent Stadt) ausschütten. Diskussionen um die Höhe der Ausschüttung wie etwa bei der Stadtsparkasse gibt es nicht. „Das ist unsere Politik, und damit können wir leben“, so Dohm. Für 2015 fließen vom Flughafen 27 Millionen Euro in die Stadtkasse.