Düsseldorf. In der Straßenbahn geriet ein Taschendieb an den Falschen: Maximiliam Stahl ist Polizist, war aber in Zivil unterwegs. Er stellte den Dieb.
An den Falschen geriet am Donnerstag gegen 16 Uhr ein Taschendieb. In der Straßenbahnlinie 709 in Fahrtrichtung Gerresheim war der Osteuropäer gerade dabei, Geldbörsen und Handys zu stehlen. Der Polizist Maximilian Stahl, 28 Jahre alt, war in seiner Freizeit in Zivil unterwegs, als er am Graf-Adolf-Platz in die Bahn einstieg.
Schon bald entdeckte der junge Beamte, dass der Täter im Gedränge an andere Fahrgäste nah herantrat, obwohl an anderen Stellen noch ausreichend Platz war. Er stieg mehrfach aus der Bahn aus und an der nächsten Tür wieder ein. Er versuchte auch, Stahls Handy zu entwenden. Es gelang ihm nicht.
Täter leistete keinen Widerstand
Der Polizist, der von einem Besuch des Rheinturms nach Hause fahren wollte, spürte die Bewegung und beobachtete den Räuber kurz darauf dabei, wie er mit der einen Hand eine Plastiktüte vor eine Damenhandtasche hielt und mit der anderen hineingriff.
Als der Dieb am Worringer Platz ausstieg, folgte Stahl ihm und versuchte vergeblich, mit dem Handy Kollegen zu erreichen. Dann sprach er den Dieb an und gab sich als Polizist zu erkennen. Der Osteuropäer, Jahrgang 1979, leistete keinen Widerstand. Freitag kam der Mann, der keinen festen Wohnsitz in Deutschland hat, vor den Haftrichter.
Stahls Oma wurde Opfer eines Raubes
Stahl sagte, er habe „bis dato keinen vollendeten Diebstahl gesehen“, wurde aber natürlich im Dienst bereits zu Tatorten gerufen.
Einst wurde Stahls Großmutter Opfer eines Raubes. Er wurde Polizist, „um die Oma zu rächen“, fügt er schmunzelnd hinzu.