9000 Menschen schauen sich neue Düsseldorfer U-Bahnhöfe an
•
Lesezeit: 3 Minuten
Düsseldorf. . Düsseldorf guckt derzeit gerne in die Röhren: Zum Pre-Opening der neuen Haltestellen „Schadowstraße“ und „Kirchplatz“ kamen rund 9000 Menschen.
Man könnte meinen, der U-Bahnhof „Schadowstraße“ sei bereits in Betrieb. Tausende Menschen steigen dort am Samstag in die Tiefe, laufen den Bahnsteig entlang und schauen suchend in den Tunnel. Nur auf die Bahn hätten sie lange warten können – bis zum 21. Februar 2016, um genau zu sein. Denn erst dann geht die Wehrhahn-Linie in Betrieb, zwei der neuen U-Bahnhöfe konnten sich die Düsseldorfer aber schon jetzt anschauen.
„Es ist schön hell hier. Nicht so gruselig wie in anderen Großstädten“, sagt etwa Julia Hohenfeld. Die 18-Jährige ist zu Besuch in Düsseldorf. Gemeinsam mit Freundin Miriam Neugebauer besucht sie deren Schwester Friederike. Die wiederum studiert in der Landeshauptstadt und war neugierig, wie der U-Bahnhof „Schadowstraße“ aussieht. „Ich bin vor dreieinhalb Jahren hergezogen, um meinen Bachelor zu machen, jetzt bin ich im Master und es ist immer noch nicht fertig“, erzählt sie. Immerhin: Ein Ende ist nun in Sicht und das vorläufige Ergebnis gefällt auch Friederike: „Ich find’s schöner als viele andere Stationen, die Decke ist nicht so tief und man kann weit in den Tunnel hineinschauen.“
Neue U-Bahnhöfe der Wehrhahnlinie sehen alle unterschiedlich aus
Andere Leute gehen ins Museum, Düsseldorf und seine Besucher gucken derzeit gerne in die Röhre. Aber auch der Rest der neuen Haltestellen ist offenbar so interessant wie die Gemälde berühmter Künstler. Und überhaupt: Kunst gibt es schließlich auch dort – mit dem Unterschied, dass man die sogar anfassen darf. „Ist das Glas?“ fragt Uwe Wilden – mehr sich selbst als seine Frau Monika – und klopft gegen die blaue Wand. Sie ist Teil der interaktiven Installation „Turnstile“, die Künstlerin Ursula Damm an der „Schadowstraße“ gestaltet hat, und ja, sie ist aus Glas. Jeden der sechs neuen Bahnhöfe haben Architekten und Ingenieure gemeinsam mit Künstlern umgesetzt.
Mehr interessiert als an der Kunst sind Monika und Uwe Wilden dann aber doch an den praktischen Dingen. „Die hellen Steine unten sind toll und dass es so schön eben ist“, findet Monika Wilden. Tatsächlich gibt es in den Bahnhöfen keine Hochbahnsteige mehr, die Gleise liegen nur wenige Zentimeter unter der Bahnsteigkante.
Ist das für die Besucher mit bloßem Auge zu erkennen, kann anderes nur durch Fragen geklärt werden. Einer der die Antworten kennt, ist Achim Schmidt von der örtlichen Bauüberwachung: Wie tief geht es hier runter? 20 Meter. Gibt es gar keine Absperrung zwischen den Gleisen? Doch, die kommt ganz zum Schluss. Oder auch: Sind die Fassaden einfach zu reinigen? Ja, Graffitischutz sei Dank. „Die Leute sind sehr dankbar für die Infos“, sagt Schmidt, „es ist wichtig, dass es diesen Kontakt mit den Bürgern gibt, ohne geht es heutzutage nicht mehr.“
Die weiteren Termine für die U-Bahn-Besichtigungen
Auch die anderen vier U-Bahnhöfe der Wehrhahn-Linie können besichtigt werden. Am Samstag, 5. Dezember, öffnen die Stationen „Pempelforter Straße“ und „Graf-Adolf-Platz“, am Samstag, 12. Dezember, die U-Bahnhöfe „Heinrich-Heine-Allee“ und „Benrather Straße“. Aufzüge und Rolltreppen sind dann aber noch nicht in Betrieb.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.