Düsseldorf. . Düsseldorf guckt derzeit gerne in die Röhren: Zum Pre-Opening der neuen Haltestellen „Schadowstraße“ und „Kirchplatz“ kamen rund 9000 Menschen.

Man könnte meinen, der U-Bahnhof „Schadowstraße“ sei bereits in Betrieb. Tausende Menschen steigen dort am Samstag in die Tiefe, laufen den Bahnsteig entlang und schauen suchend in den Tunnel. Nur auf die Bahn hätten sie lange warten können – bis zum 21. Februar 2016, um genau zu sein. Denn erst dann geht die Wehrhahn-Linie in Betrieb, zwei der neuen U-Bahnhöfe konnten sich die Düsseldorfer aber schon jetzt anschauen.

„Es ist schön hell hier. Nicht so gruselig wie in anderen Großstädten“, sagt etwa Julia Hohenfeld. Die 18-Jährige ist zu Besuch in Düsseldorf. Gemeinsam mit Freundin Miriam Neugebauer besucht sie deren Schwester Friederike. Die wiederum studiert in der Landeshauptstadt und war neugierig, wie der U-Bahnhof „Schadowstraße“ aussieht. „Ich bin vor dreieinhalb Jahren hergezogen, um meinen Bachelor zu machen, jetzt bin ich im Master und es ist immer noch nicht fertig“, erzählt sie. Immerhin: Ein Ende ist nun in Sicht und das vorläufige Ergebnis gefällt auch Friederike: „Ich find’s schöner als viele andere Stationen, die Decke ist nicht so tief und man kann weit in den Tunnel hineinschauen.“

Neue U-Bahnhöfe der Wehrhahnlinie sehen alle unterschiedlich aus

Andere Leute gehen ins Museum, Düsseldorf und seine Besucher gucken derzeit gerne in die Röhre. Aber auch der Rest der neuen Haltestellen ist offenbar so interessant wie die Gemälde berühmter Künstler. Und überhaupt: Kunst gibt es schließlich auch dort – mit dem Unterschied, dass man die sogar anfassen darf. „Ist das Glas?“ fragt Uwe Wilden – mehr sich selbst als seine Frau Monika – und klopft gegen die blaue Wand. Sie ist Teil der interaktiven Installation „Turnstile“, die Künstlerin Ursula Damm an der „Schadowstraße“ gestaltet hat, und ja, sie ist aus Glas. Jeden der sechs neuen Bahnhöfe haben Architekten und Ingenieure gemeinsam mit Künstlern umgesetzt.

© Christine Holthoff

Mehr interessiert als an der Kunst sind Monika und Uwe Wilden dann aber doch an den praktischen Dingen. „Die hellen Steine unten sind toll und dass es so schön eben ist“, findet Monika Wilden. Tatsächlich gibt es in den Bahnhöfen keine Hochbahnsteige mehr, die Gleise liegen nur wenige Zentimeter unter der Bahnsteigkante.

Ist das für die Besucher mit bloßem Auge zu erkennen, kann anderes nur durch Fragen geklärt werden. Einer der die Antworten kennt, ist Achim Schmidt von der örtlichen Bauüberwachung: Wie tief geht es hier runter? 20 Meter. Gibt es gar keine Absperrung zwischen den Gleisen? Doch, die kommt ganz zum Schluss. Oder auch: Sind die Fassaden einfach zu reinigen? Ja, Graffitischutz sei Dank. „Die Leute sind sehr dankbar für die Infos“, sagt Schmidt, „es ist wichtig, dass es diesen Kontakt mit den Bürgern gibt, ohne geht es heutzutage nicht mehr.“

Die weiteren Termine für die U-Bahn-Besichtigungen

Auch die anderen vier U-Bahnhöfe der Wehrhahn-Linie können besichtigt werden. Am Samstag, 5. Dezember, öffnen die Stationen „Pempelforter Straße“ und „Graf-Adolf-Platz“, am Samstag, 12. Dezember, die U-Bahnhöfe „Heinrich-Heine-Allee“ und „Benrather Straße“. Aufzüge und Rolltreppen sind dann aber noch nicht in Betrieb.

Der Düsseldorfer Stadtumbau ist beendet

Der Spatenstich zur Wehrhahn-Linie am 28. November 2007 am Graf-Adolf-Platz. Andrea Blome (Amt für Verkehrsmanagement), der 2008 verstorbene Oberbürgermeister Joachim Erwin, Staatssekretär Günter Kozlowski und Verkehrsdezernent Werner Leonhardt (v.l.) packen an.
Der Spatenstich zur Wehrhahn-Linie am 28. November 2007 am Graf-Adolf-Platz. Andrea Blome (Amt für Verkehrsmanagement), der 2008 verstorbene Oberbürgermeister Joachim Erwin, Staatssekretär Günter Kozlowski und Verkehrsdezernent Werner Leonhardt (v.l.) packen an. © Stadt Düsseldorf
Am Corneliusplatz wird 2011 die Großbaustelle eingerichtet.
Am Corneliusplatz wird 2011 die Großbaustelle eingerichtet. © Stadt Düsseldorf
Anfang 2012 wird die Tunnelbohrmaschine eingebaut ...
Anfang 2012 wird die Tunnelbohrmaschine eingebaut ... © Stadt Düsseldorf
... der Versorgungszug in den Tunnel gebracht.
... der Versorgungszug in den Tunnel gebracht. © Stadt Düsseldorf
Danach beginnt der Innenausbau, ...
Danach beginnt der Innenausbau, ... © Stadt Düsseldorf
... der nach und nach Gestalt annimmt, ...
... der nach und nach Gestalt annimmt, ... © Stadt Düsseldorf
... bevor schließlich die Gleise verlegt werden und ...
... bevor schließlich die Gleise verlegt werden und ... © Stadt Düsseldorf
... im Oktober 2015 eine Testfahrt stattfindet.
... im Oktober 2015 eine Testfahrt stattfindet. © Stadt Düsseldorf
Zurzeit werden die Bahnhöfe der Wehrhahn-Linie ausgebaut. Künstler waren an der Konzeption der Haltestellen beteiligt. Auf der Karte ist die Lage der sechs neuen U-Bahnhöfe der Linie (in rot) zu sehen.
Zurzeit werden die Bahnhöfe der Wehrhahn-Linie ausgebaut. Künstler waren an der Konzeption der Haltestellen beteiligt. Auf der Karte ist die Lage der sechs neuen U-Bahnhöfe der Linie (in rot) zu sehen. © Stadt Düsseldorf
Hier geht's rein und raus: Die U-Bahnhof-Rampe am Bilker Bahnhof befindet sich im Ausbau.
Hier geht's rein und raus: Die U-Bahnhof-Rampe am Bilker Bahnhof befindet sich im Ausbau. © Stadt Düsseldorf
Erster Halt:
Erster Halt: "Kirchplatz". So sieht das künstlerisches Konzept "Spur X" in der Animation aus. © Stadt Düsseldorf
Die Künstlerin Enne Haehnle erarbeitete für die Station
Die Künstlerin Enne Haehnle erarbeitete für die Station "Kirchplatz" einen eigenen Text, der offen ist und Assoziationen zulässt. Mit großer Leichtigkeit sollen die Worte durch die gesamte Station schweben. © Stadt Düsseldorf
In einem Spezialverfahren wurden die Schriftzüge der Künstlerin geschmiedet und anschließend leuchtend farbig gefasst. Teilweise verdichten sie sich vor den weißen Fliesen der Wände zu einem plastischen Wortknäuel oder begleiten in ruhigen Linien den Fahrgast zu den U-Bahnen.
In einem Spezialverfahren wurden die Schriftzüge der Künstlerin geschmiedet und anschließend leuchtend farbig gefasst. Teilweise verdichten sie sich vor den weißen Fliesen der Wände zu einem plastischen Wortknäuel oder begleiten in ruhigen Linien den Fahrgast zu den U-Bahnen. © Stadt Düsseldorf
Nächster Halt beim künstlerischen Konzept
Nächster Halt beim künstlerischen Konzept "Achat" des "Graf-Adolf-Platz". (Animation) © Stadt Düsseldorf
Manuel Frankes künstlerische Lösung für die U-Bahn-Station
Manuel Frankes künstlerische Lösung für die U-Bahn-Station "Graf-Adolf-Platz" ist eine großzügige malerische Umsetzung. Wie eine langsam fließende Masse bewegt sich die Farbe Lila durch das kräftige Grün der gläsernen Wandbekleidung. © Stadt Düsseldorf
Weiter zur
Weiter zur "Benrather Straße" mit dem Konzept "Himmel oben, Himmel unten" von Thomas Stricker. Der Künstler verwandelt "seinen" Bahnhof in ein fliegendes Raumschiff. Zahlreiche Monitorwände übertragen eine 3D-Weltraum-Animation, die den Betrachter gedanklich in das Weltall versetzen sollen. (Animation) © Stadt Düsseldorf
Stopp an der
Stopp an der "Heinrich-Heine-Allee". Hier kam das künstlerische Konzept "Drei Modellräume" von Ralf Brög. (Animation) © Stadt Düsseldorf
Die Station schließt an den bereits bestehenden U-Bahnhof an. Es öffnen sich drei neue Zugänge, die sowohl visuell als auch akustisch gestaltet sind. Der Künstler sieht die Zugänge als Orte an, in denen Sprache und Klang zur Aufführung kommen.
Die Station schließt an den bereits bestehenden U-Bahnhof an. Es öffnen sich drei neue Zugänge, die sowohl visuell als auch akustisch gestaltet sind. Der Künstler sieht die Zugänge als Orte an, in denen Sprache und Klang zur Aufführung kommen. © Stadt Düsseldorf
Das Konzept beim nächsten Halt
Das Konzept beim nächsten Halt "Schadowstraße" stammt von Ursula Damm und heißt "Turnstile". (Animation) © Stadt Düsseldorf
Der alles überragende Akzent im Bahnhof ist eine riesige LED-Wand, auf der ein sich ständig wandelndes, graphisches Bild gezeigt wird. Die bildlichen Veränderungen werden über ein Computerprogramm durch die Fußgänger ausgelöst, die den Platz vor dem Schauspielhaus überqueren.
Der alles überragende Akzent im Bahnhof ist eine riesige LED-Wand, auf der ein sich ständig wandelndes, graphisches Bild gezeigt wird. Die bildlichen Veränderungen werden über ein Computerprogramm durch die Fußgänger ausgelöst, die den Platz vor dem Schauspielhaus überqueren. © Stadt Düsseldorf
Beim letzten neuen Bahnhof
Beim letzten neuen Bahnhof "Pempelforter Straße" kam die künstlerische Note "Surround" von Heike Klussmann. © Stadt Düsseldorf
Weiße Bänder rollen über die Zugänge nach unten, brechen sich an der Architektur, werden zurückgeworfen und werden erneut – ähnlich einer Billardkugel – durch die räumliche Begrenzung umgelenkt. Dieses dynamische Ereignis simulierte die Künstlerin am Computer und übertrug das so entstandene schwarz/weiße Netz in den realen Raum.
Weiße Bänder rollen über die Zugänge nach unten, brechen sich an der Architektur, werden zurückgeworfen und werden erneut – ähnlich einer Billardkugel – durch die räumliche Begrenzung umgelenkt. Dieses dynamische Ereignis simulierte die Künstlerin am Computer und übertrug das so entstandene schwarz/weiße Netz in den realen Raum. © Stadt Düsseldorf
Auch über Tage wurde und wird geplant und gebaut. Die Karte zeigt wie das Areal Jan-Wellem-Platz einmal aussehen sollte.
Auch über Tage wurde und wird geplant und gebaut. Die Karte zeigt wie das Areal Jan-Wellem-Platz einmal aussehen sollte. © Stadt Düsseldorf
An dem Knotenpunkt ist die Herausforderungen die Streckenführung.
An dem Knotenpunkt ist die Herausforderungen die Streckenführung. © Stadt Düsseldorf
Das Düsseldorfer Wahrzeichen
Das Düsseldorfer Wahrzeichen "Tausendfüßler" musste 2013 der Neugestaltung weichen. © Stadt Düsseldorf
Düsseldorf verabschiedete sein Wahrzeichen. Die Rheinstädter versammelten sich am 24. Februar 2013.
Düsseldorf verabschiedete sein Wahrzeichen. Die Rheinstädter versammelten sich am 24. Februar 2013. © Stadt Düsseldorf
Manches ist schon fertig: Die Freitreppe am Libeskind-Gebäude soll neue Lebensqualität für die Besucher bringen.
Manches ist schon fertig: Die Freitreppe am Libeskind-Gebäude soll neue Lebensqualität für die Besucher bringen. © Stadt Düsseldorf
Der neugestaltete Schadowplatz  zeigt sich im September 2013 umgebaut.
Der neugestaltete Schadowplatz zeigt sich im September 2013 umgebaut. © Stadt Düsseldorf
Der Platz bekam eine  Stadtmöblierung mit dem Namen
Der Platz bekam eine Stadtmöblierung mit dem Namen "Enzis". © Stadt Düsseldorf
Der Kö-Bogen mit Libeskind-Gebäude und Landskrone-Gewässer lädt Düsseldorfer zum Verweilen am Wasser ein.
Der Kö-Bogen mit Libeskind-Gebäude und Landskrone-Gewässer lädt Düsseldorfer zum Verweilen am Wasser ein. © Stadt Düsseldorf
Noch nicht ganz fertig sind andere Stellen: Der Corneliusplatz wird neugestaltet. (Animation)
Noch nicht ganz fertig sind andere Stellen: Der Corneliusplatz wird neugestaltet. (Animation) © Stadt Düsseldorf
Auf dem Süd-Nord-Tunnel soll eine Platanenallee entstehen. (Animation)
Auf dem Süd-Nord-Tunnel soll eine Platanenallee entstehen. (Animation) © Stadt Düsseldorf
Sieht so schon bald der Platz an der Johanneskirche aus? (Animation)
Sieht so schon bald der Platz an der Johanneskirche aus? (Animation) © Stadt Düsseldorf
Diese Animation zeigt einen Entwurf für den Kö-Bogen II: das
Diese Animation zeigt einen Entwurf für den Kö-Bogen II: das "Ingenhoven-Tal". © Stadt Düsseldorf
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