Düsseldorf. . In Düsseldorf gibt es ein breit aufgestellte Bündnis gegen die Dügida-Demo am Freitag. Kern der Aktionen ist eine Fahrraddemonstration ab 18.30 Uhr.
Breit aufgestellt ist die Gegenbewegung gegen die für den Freitag angekündigte Demonstration der rassistischen Dügida. Der „Düsseldorfer Appell“, „Düsseldorf stellt sich quer“ (DSSQ), „Düsseldorf ist bunt“ und „Flüchtlinge Willkommen in Düsseldorf“ laden gemeinsam zu Aktionen des Protestes gegen die Rechtspopulisten ein. Auftakt der Demonstrationen für ein weltoffenes Düsseldorf ist am Freitag um 18 Uhr mit einer Kundgebung vor dem Haus des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Friedrich-Ebert-Straße 34. Danach geht es mit einer Fahrraddemonstration durch die Innenstadt. Um 18 Uhr startet zudem eine Protestkundgebung gegen Dügida vor dem Hauptbahnhof.
Die Polizei erwartet laut Medienberichten deutlich über 1000 Gegendemonstranten, es kursieren Zahlen zwischen 1200 und mehreren Tausend. In jedem Fall: Es werden wohl viele. Bei Dügida selbst sei mit vielleicht 200 Leuten zu rechnen - wenn überhaupt: Bevor die Rechtspopulisten ihre Demonstrationen vor etwa fünf Monaten mangels Masse einstampften, waren es gerade mal ein paar Dutzend Leute, die überhaupt noch an den Veranstaltungen teilnahmen.
Düsseldorf setzt "klares Zeichen" gegen Rassisten
„Wir setzen sehr klar ein Zeichen mit den Aktionen am Freitag. Hier in Düsseldorf haben Rassismus und Menschenfeindlichkeit keinen Platz“, betont Superintendentin Henrike Tetz als Sprecherin des „Düsseldorfer Appells“. „Das soll auch in Zukunft so blieben.“ Tetz und die Sprecher der anderen Initiativen verweisen dabei auch auf das große Engagement der Düsseldorfer für Flüchtlinge.
Der Slogan des gemeinsamen Auftretens gegen Dügida „Kein Platz für Rassismus“ sei keine Forderung, sondern bereits Realität für die Landeshauptstadt, hieß es bei der Pressekonferenz zu den Demonstrationen. Gerade das derzeitige Engagement der gesamten Stadt für Flüchtlinge zeige: Die Düsseldorfer heißen Flüchtlinge willkommen.
Route von Dügida und die Gegendemos im Überblick:
Hildegard Düsing-Krems von „Flüchtlinge Willkommen in Düsseldorf“ sagt es so: „Wir sind froh, dass wir am Freitag gemeinsam auf die Straße gehen.“ Und Jo Achim Geschke von der Initiative „Düsseldorf ist bunt“ unterstreicht: „Alle, die sich an der Hilfe für Flüchtlinge beteiligen, sollten kommen und in Richtung Dügida sagen: Das machen wir nicht mit!“
Über eine gemeinsame Reaktion der Düsseldorfer auf Dügida freut sich Oliver Ongaro von DSSQ: „Dügida hat keine Chance in der Stadt anzudocken.“ Dabei sieht „Düsseldorf stellt sich quer“ kritisch, dass die Unterstützer von Dügida am Hauptbahnhof losmarschieren, wo täglich auch Flüchtlinge in Düsseldorf ankommen. Auch hat DSSQ nicht viel Verständnis dafür, dass der Dügida-Aufmarsch erlaubt wird.
Demo per Fahrrad ab 18.30
Auch interessant
Kern der Aktionen gegen Dügida ist eine Fahrraddemonstration ab 18.30 Uhr. Start ist ebenfalls vor dem DGB-Haus. Die Route geht durch die Innenstadt. Um 19.15 Uhr erreichen die Demonstranten den Gedenkort Alte Synagoge in der Kasernenstraße. Hier gibt es eine Kundgebung. Anschließend geht die Fahrraddemonstration zurück zum Ausgangspunkt am DGB-Haus. Klaus Churt vom DGB weist darauf hin, dass auch diejenigen, die nicht bei der Fahrraddemonstration mitmachen, ein deutliches Zeichen setzen können, wenn sie zu der Kundgebung in der Kasernenstraße, Ecke Siegfried-Klein-Straße kommen.
Die Gruppen und Initiativen, die zu den Demonstrationen am Freitag gegen Dügida aufrufen, stellen einen großen Querschnitt durch die Stadtgesellschaft dar. Allein im Düsseldorfer Appell engagieren sich die Kirchen, die Jüdische Gemeinde, die Gewerkschaften, die Ratsfraktionen von Grünen, FDP, CDU und SPD und der Jugendring.