Düsseldorf. Rund 21,8 Millionen Passagiere wurden in diesem Jahr am Airport Düsseldorf gezählt. Doch eine Bürgerinitiative beklagt eine Vielzahl an Verspätungen.

Die Airport-Chefetage frohlockt, die Lärmgegner im Norden der Stadt quittieren’s mit einem Kopfschütteln. Der Flughafen wird das Jahr mit einem Passagierrekord abschließen. Rund 21,8 Millionen Fluggäste sowie 202.000 Starts und Landungen werden in dem ablaufenden Jahr an NRWs größtem Airport erwartet. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem deutlichen Plus von 2,9 Prozent bei den Passagierzahlen bei einer nahezu gleichbleibenden Anzahl an Starts und Landungen.

Noch nie zuvor in der Geschichte des Flughafens haben so viele Menschen den Airport innerhalb eines Jahres für ihre Reisen genutzt. Der fünfte Passagierrekord in Folge „macht die kontinuierliche positive Entwicklung des Flughafens in den vergangenen Jahren deutlich. So kam beispielsweise in der jüngeren Vergangenheit jedes Jahr mit Air China nach Peking, Etihad Airways nach Abu Dhabi, American Airlines nach Chicago und All Nippon Airways nach Tokio eine weitere hochkarätige Langstreckenverbindung nach Düsseldorf“, bilanziert die Geschäftsführung.

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Air Berlin verstärkt ihr Engagement in Düsseldorf

Aktuell verstärkt die Air Berlin ihr Engagement durch neue Ziele sowie Frequenzerhöhungen auf der touristischen Fernstrecke, zum Beispiel Richtung Karibik. Mehr als 110 wöchentliche Interkontinentalflüge runden damit in Düsseldorf das dichte europäische und innerdeutsche Streckennetz ab.

„Die Airline-Welt ist derzeit stark in Bewegung. Umso mehr freue ich mich über dieses hervorragende Ergebnis. Dieser Spitzenwert bestärkt uns in unserer Strategie, die Menschen und die Wirtschaft unserer Region mit den wichtigen Märkten und Metropolen dieser Welt zu verbinden“, betont Thomas Schnalke, Geschäftsführer des Flughafens.

„Als größter Airport NRWs haben wir dabei ein wachsames Auge sowohl auf die traditionellen Fluggesellschaften, aber auch auf die arabischen Golfstaaten-Airlines. Zusammen mit unseren Partnern bieten wir unseren Passagieren ein vielfältiges Streckennetz mit interessanten Zielen im touristischen Bereich sowie im Businessverkehr.“ Der Airport der könne damit seine führende Position in Nordrhein-Westfalen mit einem Marktanteil von rund 60 Prozent bei den Passagieren weiter ausbauen.

Bürgerinitiative gegen Fluglärm in Düsseldorf ist skeptisch

Die Initiative Bürger gegen Fluglärm beobachtet das Wachstum mit Skepsis und deckt immer wieder Ungereimtheiten auf. So zum Beispiel auch am 19. Dezember, dem letzten Schultag vor den Weihnachtsferien, an dem sich die Verspätungen nach Auffassung der Protestler durch hausgemachte Planungsfehler wieder einmal auf Kosten der Anwohner aufgeschaukelt hätten.

In dieser Nacht seien fünf Maschinen nach 23 Uhr verspätet gelandet. Georg Regniet, der für den Verein die Statistiken führt, stellt dazu fest: „Diese Maschinen sind alle an ihrem Startort pünktlich genug gestartet, um vor 23 Uhr in Düsseldorf zu landen. Sie mussten jedoch im Luftraum über NRW warten, weil der Flughafen Düsseldorf keine Kapazität hatte, alle Landungen pünktlich herunter zu bekommen.“

Zwischen 21 bis 22 Uhr seien 16 von 20 geplanten Landungen nach 21.30 Uhr angesetzt gewesen. Regniet: „Einige hatten Verspätung und kamen erst nach 22 Uhr, was bei dieser Planung fast zwangsläufig vorkommt. Für die nach 22 Uhr geplanten Landungen – 33 sind erlaubt – wurde es damit einfach zu eng“.

Anwohner leiden unter Fluglärm

Für Christoph Lange, Vorsitzender der Bürger gegen Fluglärm, ist das ein typisches Beispiel von Fehlplanung: „Jede Fluggesellschaft plant ihre Flüge nur mit idealen Randbedingungen und Abläufen. Die Konsequenzen von Verspätungen werden nicht berücksichtigt, denn die haben neben den Passagieren im Wesentlichen die Anwohner zu tragen.“

Und er ergänzt: „Man stelle sich jetzt einmal vor, die beantragte Betriebsgenehmigung würde umgesetzt mit bis zu 60 Flugbewegungen pro Stunde. Es würde zwangsläufig häufig zu solchen und schlimmeren Situationen kommen.“