Düsseldorf. . Im kommenden Jahr bringt Lufthansa einen neuen Langstrecken-Anbieter an den Start. Zunächst sollen dafür sieben Flugzeuge eingesetzt werden. Fest steht, dass der Flughafen in München dafür angeflogen wird. Um den zweiten Standort konkurrieren die NRW-Flughäfen Düsseldorf und Köln.

Die Lufthansa geht im kommenden Jahr mit ihrer neuen Billig-Langstrecken an den Start. Sie soll an die konzerneigene Wings-Familie (Germanwings, Eurowings) angegliedert werden. Den Namen „Worldwings“ hat sich Europas größte Fluggesellschaft vorsichtshalber schon einmal gesichert. Fest steht bisher, dass sieben Flugzeuge des neuen Lufthansa-Langstreckenablegers zum Winterflugplan 2015/2016 abheben sollen. Und zwar von München und einem nordrhein-westfälischen Flughafen aus, wo sie auch stationiert werden. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat bereits erste Flugziele für die neue Billig-Linie genannt: Las Vegas, Seychellen, Malediven, Panama und Hyderabad.

In NRW stehen Köln und Düsseldorf im Wettbewerb. Beide Flughäfen rechnen sich gute Chancen aus als Station der neuen Worldwings. „Wir sind überzeugt, dass Köln/Bonn ein idealer Standort für diese Lufthansa-Tochter wäre“, sagte Kölns Flughafen-Chef Michael Garvens im Gespräch mit der NRZ-Beilage „Reise Journal“. Doch auch Düsseldorf sieht sich als idealen Standort. „Wir haben das entsprechende Einzugsgebiet, außerdem hohen Umsteigeverkehr und viele Anschlussflüge“, heißt es von der Pressestelle des Düsseldorfer Flughafen.

Weitere Pluspunkte für Düsseldorf:

Die Lufthansa hat bereits zwei Langstrecken-Flieger in Düsseldorf stationiert, die auch weiter als Lufthansa-Klassik von hier nach Nordamerika fliegen sollen.


  • Der Aufbau einer Langstrecken-Logistik wäre wegen der bereits vorhandene Langstrecken-Infrastruktur für den neuen Wings-Ableger also nicht notwendig.

  • Lufthansa hat für seinen europaweit tätigen Ableger Germanwings in Düsseldorf die größte Station.

  • Der Düsseldorfer Flughafen verfügt über eine hervorragende Anbindung mit Autobahn, Fernbahnhof und S-Bahnhof.

  • Für Köln spricht:


    Hier hat Germanwings ihren Hauptsitz. Germanwings-Geschäftsführer Oliver Wagner verantwortet auch die neue Langstrecken-Wings der Lufthansa.


  • Köln hat im Gegensatz zu Düsseldorf kein Nachtflugverbot, die Flugzeuge könnten effizienter eingesetzt werden

  • Auch Köln verfügt über eine gute Verkehrsanbindung.

  • Bei den Nebenkosten für Passagiere, etwa bei Parkgebühren, hat Köln die Nase vorn.

  • Düsseldorf will die neuen Langstrecken-Flüge – aber nicht unter allen Umständen. Bei den Gebühren für die Airlines gebe es feste Sätze, von denen nicht abgewichen wird. Denn immer wieder versuchen Fluggesellschaften an diesen Kosten zu sparen, sie zu drücken und die Flughäfen untereinander auszuspielen. Dieses Spiel macht Düsseldorf nicht mit. Außerdem hat Düsseldorf kein Interesse daran, zusätzliche Verbindungen zu Zielen aufzunehmen, die sowieso schon im Angebot sind.

    Es wird also spannend, welcher Rhein-Airport den Zuschlag bekommt. Die Chancen stehen 50:50. Und das, obwohl Lufthansa nicht gerade begeistert davon ist, dass sich Düsseldorf sehr um arabische Airlines bemüht. Lufthansa-Passage-Chef Karl Ulrich Garnardt sagte unlängst in einem Interview der Rheinischen Post: „Der Flughafen Düsseldorf investiert lieber in Positionen für Flugzeuge aus Dubai, die dann die Passagiere zum Umsteigen an den arabischen Golf befördern...“