Dinslaken/Hünxe. Die Nester der Eichenprozessionsspinner sind gefährlich: Ein Hund verletzte sich nun in der Nähe des Biotops rund um die Möllebeck in Hünxe.
Eichenprozessionsspinner stellen, nachdem sie sich von der Raupe zum Schmetterling gewandelt haben, keine Gefahr mehr dar. Ihre Nester jedoch wohl noch, sagt Hünxes Hauptamtsleiter Klaus Stratenwerth. Auch die giftigen Härchen aus den leeren Nestern können gefährlich sein, vor allem für Hunde. Das musste jetzt Aysen Karatas aus Dinslaken erfahren, die mit ihrem Vierbeiner im Bereich Schwarzer Weg, Möllebeck unterwegs war.
Vorsicht ist geboten
Ihr dort freilaufender Hund hatte seine Nase zu tief in ein leeres Nest eines Eichenprozessionsspinners gehalten und „wäre bald gestorben“, wie die Hundebesitzerin berichtete. Reste von Nestern, die übrigens die Größe eines Balls erreichen können, fallen jetzt von den Ästen oder Bäumen zu Boden. Vorsicht ist geboten, denn auch für Hunde können die leeren Nester eine Gefahr darstellen. „Am Biotop in dem dortigen Waldweg rund um die Möllebeck liegen zahlreiche Nester am Boden,“ berichtet Aysen Karatas.
Hund jaulte plötzlich schmerzerfüllt
Auch sie habe zuerst gar nicht darauf geachtet, dachte die Zeit für die gefährlichen Eichenprozessionsspinner sei längst vorbei. Auch ihre Freundin, die sie auf dem Spaziergang begleitete, machte sich keinerlei Sorgen. Bis ihr Hund plötzlich schmerzerfüllt jaulte und sein Maul urplötzlich anschwoll. „Ich habe Panik bekommen“, erzählt Aysen Karatas, „er schnappte nach Luft, jaulte und sah kurze Zeit später aus wie ein kleines Nilpferd, dazu kratzte er sich nur noch.“ Sie sei mit dem Hund sofort ans Wasser gerannt und habe das Maul des Hundes ausgespült. Doch besser wurde es nicht.
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Auf der Fahrt zum Tierarzt sei es auch bei ihr angefangen mit dem Jucken, mit Ausschlag. „Es kann nicht sein, dass so viele Nester dort, wo Kinder herumtoben einfach herumliegen“, ärgert sich Karatas. „Der Kindergarten Katharinenstraße war heute, wie ich beim Abholen meines Kindes später erfuhr, auch am Biotop unterwegs, um Herbstblätter zu sammeln. Es hätte also auch mein Kind treffen können.“ Oft sei auch sie mit mehreren Hundebesitzern und deren Kleinkinder unterwegs in dem Gebiet. Sie dürfe sich gar nicht ausmalen, was da hätte passieren können.
Gemeinde: Spaziergänger müssen mit Gefahren rechnen
Klaus Stratenwerth ist sich dieser Gefahr durchaus bewusst. Doch die Gemeinde Hünxe als große Flächengemeinde könne nicht auch noch Wald und Flur von Nestern befreien. „Wir agieren hauptsächlich dort, wo wo sich viele Menschen aufhalten, in Schulen, Kitas, auf öffentlichen Plätzen, selbst am Radweg der alten Bahnstrecke Drevenack – Schermbeck haben wir im Sommer die Nester beseitigt“, sagt er.
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Waldgebiete dementsprechend zu behandeln sei unmöglich. Im Forstbereich müsse jeder Spaziergänger mit waldüblichen Gefahren rechnen. Dort sei Vorsicht geboten, nicht nur vor Nestern der Eichenprozessionsspinner. „Wir wollen uns aber mit Bauern und dem RVR zusammensetzen und beraten, wie wir im kommenden Jahr weiträumiger agieren können“, so der Hauptamtsleiter. „Vielleicht sollte dort einfach mal geschaut und die Überreste beseitigt werden“, schlägt Aysen Karatas als Sofortmaßnahme vor.