Dinslaken. Der Dorfgrill in Dinslaken schließt. Noch-Inhaber erklären, wieso sie aufgeben. Ein Nachfolger ist gefunden. Wann der Imbiss wieder eröffnet.
Dass der Abschied nicht einfach wird, war Angelina Skokic klar. „Das hier“, sagt sie und zeigt mit ihren Händen in den Raum, „war einfach lange Zeit mein Leben.“ Elf Jahre lang hat die heute 51-Jährige den Dorfgrill an der Sterkrader Straße 233 in Hiesfeld gemeinsam mit ihrem Ehemann Slavisa geführt. Nun muss sie aus gesundheitlichen Gründen den Imbiss aufgeben. „Der Arzt hat gesagt, ich muss auf die Bremse treten“, erklärt sie. Ab Mai wird der Dorfgrill für einen Monat geschlossen sein. Dann führt der neue Inhaber, Tim Tappert, kleine Renovierungsarbeiten durch und eröffnet das beliebte Hiesfelder Schnellrestaurant ab dem 1. Juni neu. „Wir wünschen ihm alles Gute und sind froh, dass er den Dorfgrill übernimmt“, betont das Ehepaar Skokic.
Ihnen sei es wichtig gewesen, jemanden zu finden, der den Imbiss, so, wie er ist, weiterführt. „Wir hatten Gespräche mit verschiedenen Interessenten. Der eine wollte hieraus eine Pizzeria machen, der andere Döner verkaufen. Wir wollten aber, dass alles so bleibt, wie es ist“, beschreibt Slavisa Skokic die Suche nach dem passenden Nachfolger. Zwei Jahre lang haben die Eheleute sich Zeit genommen, einen geeigneten Inhaber zu finden. Mit dem 30-jährigen Tappert haben sie nun die richtige Wahl getroffen, wie sie betonen: „Wir sind glücklich, dass es weitergeht und vor allem zufrieden darüber, dass es so weitergeht.“
Noch-Inhaberin vom Dorfgrill in Dinslaken-Hiesfeld: „Jetzt mache ich erstmal Pause“
Dass alles so bleibt, wie es ist, sei auch ein Wunsch der Kunden gewesen, sagt Angelina Skokic: „Als wir gesagt haben, dass wir gehen, haben manche sogar geweint.“ Dass der Abschiedsschmerz groß ist und die Menschen die Skokics vermissen werden, zeigen die zahlreichen Blumensträuße, die Kunden zum Abschied dem Ehepaar geschenkt haben und die am letzten Öffnungstag im April den Thekenbereich schmücken. „Wir haben viele Kunden, die seit Jahren, jeden Tag zum Essen kommen“, sagt die Noch-Inhaberin. Besonders schön sei es, dass der Dorfgrill für viele Familien über Generationen hinweg zum beliebtesten Imbiss gehöre: „Viele Frauen waren schwanger bei uns essen und jetzt kommen die Kinder schon alleine zu uns“, erzählt Skokic. Sie überlegt und sagt: „Die Erinnerungen machen mich schon wehmütig und traurig.“ Dennoch freue sie sich jetzt auf die Zeit, die vor ihr liegt: „Irgendwann werde ich sicherlich nochmal arbeiten, wenn es mir besser geht. Aber jetzt mache ich erstmal Pause und möchte ganz viel Zeit mit meinen Enkelkindern verbringen.“