Dinslaken. Rund um den Hiesfelder Hof könnte ein Platz für Außengastronomie geschaffen werden. Dafür gibt es laut Stadt Dinslaken aber zwei Bedingungen.

Wird der verkehrsberuhigte Bereich im Hiesfelder Dorfkern verlängert? Ein neues gastronomisches Zentrum rund um den Hiesfelder Hof geschaffen? Das hat die CDU im vergangenen Jahr im Rahmen des Antrags „Lebenswertes Hiesfeld – Dorfkern zukunftsfähig gestalten“ vorgeschlagen. Der Stadtrat hat die Verwaltung beauftragt, den Antrag zu prüfen. Nun liegen erste Zwischenergebnisse vor.

Der Kreuzungsbereich Rolandstraße/Sterkrader Straße sei „ein wesentlicher Baustein für die Steigerung der Aufenthaltsqualität im Hiesfelder Dorfkern“. Diese Einschätzung der CDU teilt die Stadt Dinslaken. Der Hiesfelder Hof steht dort wie ein Bügeleisenhaus zwischen Holtener und Sterkrader Straße, Pizzeria, Dorfgrill und Asia-Schnellrestaurant sind rund um das verteilt, was die Werbegemeinschaft schon vor Jahren „Bermuda-Dreieck“ genannt hat, und was einmal Platz werden könnte. „Der Raum birgt aufgrund der vorhandenen Konzentration verschiedener Gastronomiebetriebe das Potenzial zur Ausbildung eines öffentlichen Platzes mit gastronomischem Schwerpunkt“, so die Stadt.

Die Idee sei zuvor auch innerhalb der Verwaltung schon Thema gewesen und „soll weiterverfolgt werden.“ An der Stelle könnte Platz für Außengastronomie geschaffen werden. Die Stadt will das Interesse der ansässigen Betriebe eruieren. Der gerade wiedereröffnete Hiesfelder Hof, der aktuell sieben Tische im Außenbereich hat, wäre interessiert, haben die neuen Betreiber im Gespräch mit der NRZ erklärt.

Konzept soll Verkehrsberuhigung prüfen

Allerdings spiele die Gestaltung des fließenden Verkehrs in dem Bereich eine wichtige Rolle. Die CDU hatte vorgeschlagen, die Verkehrsberuhigung bis zur Windmühle auszudehnen. Denn diese sei zwar „identitätsstiftend für den Stadtteil Hiesfeld“ – werde aber nicht genügend wahrgenommen, weil sie etwas außerhalb des Dorfkerns stehe.

Tatsächlich ist die Mühle erst ab Höhe Küpperstraße wirklich zu sehen, so die Stadt. Insofern würde auch durch die Verlängerung des verkehrsberuhigten Bereiches keine „Sichtbeziehung“ entstehen. „Sie kann jedoch die Wegebeziehung zwischen dem bestehenden verkehrsberuhigten Bereich und der Mühle stärken und auf diese Weise die städtebauliche Integration erhöhen“, so die Verwaltung.

Sie schlägt vor, ein Konzept zur Regelung des fließenden und ruhenden Verkehrs erstellen zu lassen. Sonst könne „nicht fundiert beurteilt werden, ob zum Beispiel Parkplätze entfallen oder Zufahrten geschlossen werden können.“ Zudem lasse sich so ermitteln, ob die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Einrichtung eines verkehrsberuhigten Bereichs gegeben sind.

Stadt: Jahnplatz ist nicht die Dorfmitte

In zwei Punkten allerdings will die Verwaltung einen anderen Weg gehen als von der CDU vorgeschlagen. Die CDU würde gerne den Jahnplatz aufwerten und mehr Aufenthaltsqualität schaffen – etwa durch die Anpflanzung einer Baumallee mit Blick auf eine eventuelle Außengastronomie, die auch von den Machern des Masterplans Hiesfeld angedacht war. Oder durch Bänke, Wasserspiele. Die Verwaltung hingegen sieht den Jahnplatz nicht als Mittelpunkt des Dorfkerns.

Dabei bezieht sie sich auch auf die Ergebnisse des Hiesfelder Dorfgesprächs vor sechs Jahren: Dort zeigte sich, dass die Hiesfelder eher den Kiosk und sein Umfeld als Dorfmitte betrachten. Der Jahnplatz spiele „eine entscheidende Rolle für den ruhenden Verkehr“, so die Stadt. Zudem finde hier einmal in der Woche der Markt statt. „Somit ist eine umfangreiche bauliche Gestaltung des Jahnplatzes unter Beibehaltung sowohl der Stellplatz- als auch der Marktnutzung nur begrenzt möglich“, so die Stadtverwaltung.

Einzelne, von der CDU vorgeschlagene Elemente seien trotzdem zu prüfen. Es solle aber nicht darum gehen, mehr Bänke oder Bäume aufzustellen, sondern „die Verortung der vorhandenen Ausstattungsmerkmale zu überprüfen und gegebenenfalls bedarfsgerecht anzupassen.“ Für einen eventuellen Mehrbedarf an Sitzgelegenheiten, Spielmöglichkeiten, Straßengrün müssten öffentliche Flächen definiert werden. Auch die von der CDU vorgeschlagene zentrale Fahrradabstellanlage findet keine Zustimmung bei der Verwaltung: Sie schlägt stattdessen „dezentrale Parkmöglichkeiten mit möglichst kurzen Wegen“ vor.