Dinslaken. Anwohner der Bergerstraße warten seit Jahren auf ein Tempolimit. An der Ober-Lohberg-Allee sei nun Tempo 40 - wegen der Krötenwanderung.
„Frösche vor Menschen?“ Diese Frage stellt die CDU Dinslaken im Zusammenhang mit der Bergerstraße. Dort herrschte viele Jahre lang Tempo 50. Nachdem die Straße saniert wurde, wurde im Sommer 2021 das Tempolimit tagsüber auf 70 Stundenkilometer erhöht. Begründung: Auf dem Straßenabschnitt habe nur wegen der Straßenschäden Tempo 50 gegolten. Anwohner laufen gegen die neue Regelung Sturm - vergeblich. Sie hatten sich vor dem Start der Bauarbeiten sogar Tempo 30 gewünscht.
Die CDU hat sich - wie berichtet - des Themas angenommen, auf unübersichtliche Einmündungen auf beiden Seiten der Straße und Gefahren für Fußgänger, Radfahrer, Kraftfahrer hingewiesen. In dem Bereich befinden sich eine Kita und der Sportplatz.
CDU: Vorgang sei „befremdlich“
Auf der benachbarten Ober-Lohberg-Allee ist hingegen möglich, was sich die Anwohner der Bergerstraße seit Jahren wünschen - darauf weist die CDU nun hin. Dort sollen Krötenzäune „die wandernden Frösche auf ihrem Weg zu den Laichgewässern vor dem Überqueren der Fahrbahn abhalten“, so die Union. „Und offensichtlich für den Fall, dass einmal ein kleiner Frosch den Schutzwall überwindet und auf die Fahrbahn gelangt, hat die Stadt die Geschwindigkeit direkt massiv auf 40 km/h reduziert und mit einer entsprechenden Beschilderung versehen“, heißt es weiter.
Fraktionsvorsitzender Heinz Wansing: „Für die CDU ist es schon erstaunlich, wie schnell die Stadt reagieren kann, wenn sie nur will. Gerade im Hinblick auf den jahrelangen Kampf der Anwohner der Bergerstraße bezüglich einer Reduzierung der Geschwindigkeit, um die hohe Gefährdungslage in diesem Bereich zu reduzieren, ist dieser Vorgang schon sehr befremdlich.“ Es sei zwar „lobenswert, dass sich die Stadt für den Schutz der Frösche einsetzt - aber wer schützt in dieser Stadt die Menschen?“, fragt Wansing. „Seit nunmehr rund drei Jahren ist die Verwaltung, und auch die Bürgermeisterin ganz persönlich mit der Situation beschäftigt aber der Wille zu handeln, ist nicht erkennbar.“ (aha)