Voerde. Zur Jahreswende waren in einem Teil von Voerde die Abwasserkanäle voll. Das lag nicht nur am Starkregen, sondern hatte noch einen weiteren Grund.

  • Um Weihnachten herum traten in Voerde Probleme mit dem Abwasser auf
  • Im Bereich vom Kurfürstenring und der Dinslakener Straße war die Kanalisation vollgelaufen
  • Einige Voerder konnten ihre Duschen und Toiletten nicht nutzen
  • Stadt und Feuerwehr stellten deshalb mobile Toiletten und Duschen auf

Das alte Jahr hat für manche Anwohner im Bereich Kurfürstenring und Dinslakener Straße nicht gut geendet. Zu viel Wasser in der Kanalisation sorgte dafür, dass sie ihre Duschen und ihre Toiletten nicht mehr benutzen konnten, weil das Schmutzwasser nicht ablaufen konnte. Die Stadt reagierte, stellte Container mit Toiletten und Duschen auf. Die Lage hat sich entspannt, nun ist die Verwaltung dabei, die Ursachen zu ermitteln. Einen ersten Grund hat man gefunden.

Die Stadt nennt das, was sich an der Jahreswende 2023/24 ereignet hatte „Abwasserstörungen“. In einer Stellungnahme, die am Donnerstag, 7. März, im Bau- und Betriebsausschuss behandelt wird, geht es um eine Analyse der Ursachen.

Weil die Kanalisation vollgelaufen war, wurden im Bereich Kurfürstenring und Dinslakener Straße Toilettenwagen aufgestellt.
Weil die Kanalisation vollgelaufen war, wurden im Bereich Kurfürstenring und Dinslakener Straße Toilettenwagen aufgestellt. © Dinslaken | Markus Weißenfels

Die Verwaltung blickt in der Stellungnahme zunächst zurück. Die Ortsteile Voerde und Möllen seien topographisch als Feuchtgebiet zu betrachten. Hohe Grundwasserstände und Vernässungen waren zuletzt durch die Jahrhunderthochwasser in den 90er Jahren recht häufig zu beobachten. Deshalb sei bei der Stadt damals eine Arbeitsgruppe gegründet worden, die die Ursachen für eintretende hohe Grundwasserstände ermittelt hat.

Wasser im Keller - ein Auspumpen wurde erforderlich

Einen hohen Grundwasserstand habe es auch am Ende des Jahres 2023 gegeben. Als Ursache werden die langanhaltenden Regenereignisse der letzten Monate genannt. Dieses Mal wirkte sich dieser Umstand auch auf die Kanalisation aus. „Dieser drückt sowohl auf die im Grundwasser liegenden Schutzwasserkanäle als auch auf tiefliegende Keller, die dadurch teilweise vernässt sind und ein Auspumpen erforderlich wurde“, beschreibt es die Verwaltung.

Während des Auspumpens von Kellern nach Weihnachten sei es zu „Fehleinleitungen in den Schutzwasserkanal“ gekommen, sodass sich hier ein deutlich erhöhter Abfluss einstellte. Darauf habe man reagiert, habe Bürger informiert. Mit der Folge, dass „eine deutliche Verbesserung der Situation“ beobachtet werden konnte.

Die Situation in der Kläranlage

Die Fehleinleitungen wurden auch in der Kläranlage registriert. Dort sei es zu einer erhöhten Abwasserzuführung gekommen. Hier sei eine weitere Ursachenforschung erforderlich, denn es seien, wie die Verwaltung mitteilt, weitere Zulaufspitzen festgestellt worden. Sie soll das Ziel haben, den Fremdwassereintrag in den Schmutzwasserkanal zu reduzieren.

Das unternimmt die Stadtverwaltung

Aktuell wird deshalb eine Bestandsanalyse erstellt, die die Höhenlagen der Kanäle, denen der Grundwasserleitern gegenüberstellt. „Weiterhin soll eine Vernebelung durchgeführt werden, um mögliche Fehleinleitungen zu identifizieren“, kündigt die Verwaltung an.

Und die Stadt plant eine Informationsveranstaltung, in der die ersten Erkenntnisse der Ursachenforschung und vorbeugende Maßnahmen sowie Hilfestellungen für Privatpersonen präsentiert werden. Sie soll am Donnerstag, 11. April, um 18 Uhr in der Comenius Gesamtschule durchgeführt werden.