Voerde. Voerdes Deichgräf schaut aufmerksam, aber noch nicht alarmiert auf die Hochwasserlage am Rhein. Was für den Deichverband das Allerwichtigste ist.

Aufmerksam, aber noch nicht alarmiert verfolgt Ingo Hülser, Chef des Deichverbandes Mehrum, zurzeit die Hochwasserlage am Rhein. Orientiert wird sich in Voerde am Pegelstand in Duisburg-Ruhrort. Der zeigt am Morgen des zweiten Weihnachtstages 9,38 Meter an, drei Stunden später sind es 9,41 Meter. Der vorläufige Höchststand dort werde mit 9,70 Metern für Mittwoch (27. Dezember) zwischen 8 und 14 Uhr erwartet, bevor der Wasserstand zum Wochenende wieder sinken soll. In den vergangenen fünf Tagen hat es Deichgräf Ingo Hülser zufolge durchschnittlich 20 Millimeter Regen pro Tag gegeben.

Der Rhein ist an vielen Stellen deutlich über das Ufer getreten. Auf der Promenade in Götterswickerhamm aber sind am Mittag des zweiten Weihnachtstages Spaziergänger unterwegs, auch der unterhalb der Dammstraße liegende Parkplatz am Restaurant Zur Arche ist gut genutzt, auch wenn hier und da große Pfützen stehen. Mit Erreichen eines Pegelstandes von acht Metern in Duisburg-Ruhrort greift beim Deichverband Mehrum die Wachstufe 1, die nächste greift ab zehn Metern.: Der etwa 11 Kilometer lange Deichabschnitten ab dem stillgelegten Kraftwerk in Möllen bis Spellen wird zweimal am Tag wasserseitig abgelaufen und zwar in vier Teilbereichen.

Ganz besonders hat der Deichverband dabei den Abschnitt zwischen der Schloßstraße in Mehrum und dem Deichkreuz in Ork im Blick, handelt es sich hierbei doch um einen „Senkungsschwerpunkt, der durch den Bergbau entstanden ist“, erläutert Deichgräf Hülser. Das Allerwichtigste sei, „den landseitigen Deichfuß zu beobachten“ – und zwar dahingehend, dass dort nur „klares Wasser austritt und kein Sand und/oder Sedimente. Letzteres würde auf eine Beschädigung des Deiches hinweisen.

Aufgrund der nassen Böden sind von den Überschwemmungen nicht nur Bereiche an den Flüssen betroffen: In Hünxe ist die Wilhelmstraße zwischen der Bergerstraße und dem Hohen Wardtweg wegen Überflutung gesperrt, teilt die Feuerwehrleitstelle am Dienstagmorgen mit.