Dinslaken. Bürgermeisterin Michaela Eislöffel hat die Gleichstellungsbeauftragte abberufen. So reagiert die Verwaltungschefin auf die Berichterstattung.

Bürgermeisterin Michaela Eislöffel hat am Freitag auf die Berichterstattung über die Versetzung der Gleichstellungsbeauftragten reagiert. Zu Beginn ihres Schreibens beklagt sie sich darüber, dass die an alle Ratsmitglieder übersandten Informationen weitergeleitet worden seien. „Es schadet der betroffenen Mitarbeiterin in erheblichem Maße. Das ist in keiner Weise zu dulden“, heißt es in der Mitteilung. Zur Versetzung hatte sich auch der stellvertretende Bürgermeister Eyüp Yildiz geäußert.

Dann verweist sie darauf, dass sie gesetzlich dazu verpflichtet sei, die Ratsmitglieder über wichtige Gemeindeangelegenheiten zu informieren. Und die Abordnung der Stabsstelle Gleichstellung sei eine solche Angelegenheit. Die Gleichstellungsbeauftragten seien in ihrer Funktion in besonderer Weise durch das Gesetz geschützt. „Sie sind Teil der Verwaltung und beraten diese in Gleichstellungsfragen. Organisatorisch obliegt es dem Bürgermeister oder der Bürgermeisterin, die Gleichstellungsbeauftragte zu berufen, aber auch abzuberufen.“

Das möchte die Bürgermeisterin erreichen

Was dazu geführt hatte, die Gleichstellungsbeauftragte abzuberufen, hatte sie in dem Schreiben an die Ratsmitglieder ausführlich erläutert. Für die Verwaltungschefin sei es wichtig, dass eine Gleichstellungsbeauftragte, die sich im Rahmen ihrer Funktion für die Belange der Gleichstellung einsetzt, auch unbequeme Fragestellungen aufwerfen muss. Mit konstruktiven Diskussionen und eingehender Beratung mit und durch die Gleichstellungsstelle können die Arbeitsbedingungen in einer Verwaltung erheblich verbessert werden. „Mein Ziel ist es, die Personalentwicklung, auch in Gleichstellungsfragen, in der konstruktiven Auseinandersetzung aufzustellen und notwendige Prozesse einzuleiten“, so Eislöffel.

Eislöffel: Es hat Gesprächsangebote gegeben

Personalmaßnahmen müssen „immer transparent, auf einem sachlich analysierten Fundament“ getroffen werden. In derartigen Prozessen könne sie als Bürgermeisterin auf ihr Fachwissen als ehemalige Personalrätin im Personalrat der Förderschulen bei der Bezirksregierung NRW zurückgreifen. „Die getroffene Entscheidung war keine leichte, aber es liegt in meiner Verantwortung, innerhalb der Verwaltung organisatorische Maßnahmen auch in Personalangelegenheiten umzusetzen, wenn diese nach Prüfung notwendig erscheinen“, so Eislöffel. In der Vergangenheit habe es zahlreiche Gespräche und Gesprächsangebote seitens der Stadtverwaltung an die Leiterin der Gleichstellungsstelle gegeben. Deshalb sei die nun erfolgte Neustrukturierung für keine Seite „ein überraschender Schritt gewesen“.

Ein Appell an die Politik

Aus ihrer Sicht seien wichtige Personalangelegenheiten grundsätzlich vertraulich zu behandeln. Für Mitarbeitende der Stadtverwaltung sei es fatal, sehen zu müssen, dass vertrauliche Personalangelegenheiten in die Öffentlichkeit gezerrt werden. „Ich appelliere an die Politik, das für eine Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung erforderliche gegenseitige Vertrauen zu stärken, nicht zu schwächen“, so die Bürgermeisterin.