Dinslaken. Der stellvertretende Bürgermeister Eyüp Yildiz (SPD) übt harsche Kritik am Umgang der Bürgermeisterin mit der Gleichstellungsbeauftragten.

Eyüp Yildiz (SPD), erster stellvertretender Bürgermeister der Stadt Dinslaken, kritisiert in einer Stellungnahme die Amtsenthebung der Gleichstellungsbeauftragten. „Ich habe zwar keinen verwaltungsrechtlichen Einfluss auf die Entscheidung der Bürgermeisterin. Doch kann und werde ich diese Entscheidung verurteilen,“ so Yildiz.

Es sei „Aufgabe der Gleichstellungsbeauftragten zu widersprechen, im Namen des Gesetzes und der Gleichstellung“ und es sei „traurig, dass gerade die hoch engagierten Verwaltungsmitarbeiter für ihre Arbeit bestraft werden“. Auch wenn man mit einigen Entscheidungen „gar nicht d‘accord geht“ sei es Aufgabe der Gleichstellungsbeauftragten, „sich mit Inbrunst für die Sache einzusetzen“.

„Angst ist keine Option für eine erfolgreiche Verwaltung“

„Welche Auswirkungen hat diese Entscheidung auf alle Mitarbeiter der Verwaltung“; fragt Yildiz zudem: „Es wäre fatal, wenn engagierten, fleißigen Mitarbeiterinnen die Freiheit genommen wird, sich einzusetzen, ihre Arbeit ohne Angst zu entfalten, stattdessen in einem Vakuum aufzuwachen.“ Angst, so der stellvertretende Bürgermeister, „ist keine Option für eine erfolgreiche Verwaltung.“ Sie sei „der Wegbereiter für den Wurm, der sich dann in die Struktur einnistet und dann sehr schwer raus zu bekommen ist.“

Schon die „öffentliche Diskreditierung“ der Dezernentin Dr. Tagrid Yousef durch die Bürgermeisterin sei „übel“ gewesen, „aber das hier ist die Spitze.“

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Yildiz hoffe, dass „der Einsatz des Personalrates und der Verwaltungsjuristen die Grenzen der misslichen Entscheidung aufbricht und zumindest eine aufschiebende Wirkung hervorruft. Andernfalls stehen wir dann vor vollendeten Tatsachen, die schwer rückgängig gemacht werden können.“

Hintergrund: Bürgermeisterin Michaela Eislöffel hatte die Amtsenthebung der Gleichstellungsbeauftragten in einer langen Mail an sämtliche Ratsmitglieder gerechtfertigt, in der neben Verwaltungsinterna auch persönliche Differenzen zur Sprache kamen. Wenige Tage zuvor hatte sie die Tagrid Yousef öffentlich kritisiert.