Dinslaken. Markus Heine verwandelt sein Haus in Dinslaken an Halloween in ein Gruselparadies. Was geplant ist und wo Kinder noch Halloween-Abenteuer erleben

Ein Grabstein mit der Aufschrift „RIP“ schmückt den Vorgarten, Knochen ragen aus der Blumenerde. Die Büsche und Bäume sind mit Spinnweben behangen und ein übergroßes Skelett mit aufleuchtenden Augen deutet den Weg zur Garage, in der am Montagabend ein „schauriges Kartenspiel“ stattfinden wird. Was man sonst vor allem aus Amerika kennt, ist jetzt auch im beschaulichen Dinslaken-Oberlohberg zu bestaunen.

Markus Heine hat bereits vor ein paar Tagen mit seiner Lebensgefährtin angefangen, sein Heim in ein Gruselhaus zu verwandeln. Bis zum Halloween-Abend soll noch einiges an gruseligem Schmuck hinzukommen. Und abends, wenn es dunkel ist, leuchten Projektoren das Haus an der Dickerstraße 69 mit verschiedensten Motiven an, erklärt der Dinslakener. Der Giebel des Einfamilienhauses werde mit einem Motiv des Grafen verziert, rote Farben und Nebel würden die schaurige Stimmung perfekt machen.

Eine große Truhe mit Süßigkeiten

Angefangen hat er mit dem Schmücken vor drei Jahren, über die vergangenen Jahre sei immer mehr Deko hinzugekommen, erzählt er. Mittlerweile habe er rund 5000 Euro in die Horror-Atmosphäre investiert. Ob sich das gelohnt hat? „Ja, auf jeden Fall“, erklärt er bestimmt. Schon im Vorjahr seien trotz schlechten Wetters um die 50 Kinder und Jugendliche vorbeigekommen, das will er am Montag noch einmal toppen.

Eine große Truhe mit allerhand Süßigkeiten steht bereit für die Kinder, die sich trauen, am Halloween-Abend bei ihm vorbeizuschauen. Leckereien im Wert von 300 Euro hat Heine besorgt, um den Kleinen eine Freude zu machen. „Ich habe keine Kosten und Mühen gescheut“, ist er sich sicher.

Der Vorgarten ist geschmückt mit Skeletten und Grabsteinen – passend zu Halloween.
Der Vorgarten ist geschmückt mit Skeletten und Grabsteinen – passend zu Halloween. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Auf die Idee, Halloween wie in Amerika zu zelebrieren, kam er, als er sich an seine eigene Kindheit erinnerte: „Ich find das einfach cool, weil ich früher auch gerne zu Halloween um die Häuser gezogen bin. In Amerika wird das Fest ja auch groß gefeiert. Ich fand es einfach schade, dass das hier nicht so gemacht wird“, erklärt er seine Motivation.

Kinder bestaunen die Dekoration

„Außerdem finde ich, man kann immer nur das erwarten, was man auch bereit ist, selber zu geben. Wenn ich später mal eigene Kinder habe, würde ich mich freuen, wenn die auch um die Häuser ziehen können und so etwas erleben“, erzählt er, während ein kleiner Junge aus der Nachbarschaft mit Schulranzen auf dem Rücken vor der Auffahrt stehen bleibt, um sich mit großen Augen umzuschauen. Das sei bereits öfter passiert, erklärt Heine. Vor ein paar Tagen stand eine ganze Familie auf dem Grundstück von ihm und seiner Partnerin, um die großzügige Dekoration zu bestaunen.

Eine Truhe voller Süßigkeiten wartet auf die Kinder und Jugendlichen, die am Montagabend zu Markus Heine kommen.
Eine Truhe voller Süßigkeiten wartet auf die Kinder und Jugendlichen, die am Montagabend zu Markus Heine kommen. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Genau das ist es auch, was ihn dazu bringt, jedes Jahr aufs Neue die Kiste mit Halloween-Deko auszupacken und ausgiebig zum Gruselfest zu schmücken: „Wenn sich ein Kind freut, und du dafür verantwortlich bist, dann ist das schon cool.“ Mit der Aktion wolle er einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass die Kinder Spaß haben können, ohne dass die Eltern dafür Geld ausgeben müssen. „Auf die Kirmes kann man beispielsweise nur gehen, wenn man sich das auch leisten kann. Und das kann halt nicht jeder – hier gibt es den Spaß aber umsonst.“

Das ist geplant

Los geht es am Montagabend gegen 18 Uhr, dann sollen auch die Beleuchtung und „sämtliche Effekte“ anspringen. Mutige Kinder und Jugendliche sind eingeladen, sich bei Markus Heine Süßigkeiten abzuholen. Für die Atmosphäre wird er mit seinen Kollegen in der geschmückten Garage ein Kartenspiel spielen. Auch auf schlechtes Wetter ist er vorbereitet: „Bei leichtem Regen habe ich schon Pop-Up Pavillons in der Halle stehen.“ Schluss ist dann gegen 22 Uhr. Wenn alle Kinder versorgt sind, gehen die Lichter aus und in den nachfolgenden Tagen wird abgebaut, bis es im nächsten Jahr wieder heißt „Süßes oder Saures?“.

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>>> Auch in Hünxe wird es schaurig

Der alte Wohnwagen ist die Endstation vom Gruselgarten in Hünxe. Hier bekommen Kinder Süßes oder Saures, wenn sie einen Spruch aufsagen.
Der alte Wohnwagen ist die Endstation vom Gruselgarten in Hünxe. Hier bekommen Kinder Süßes oder Saures, wenn sie einen Spruch aufsagen. © PRivat

Kinder aus Hünxe können am Halloween-Abend ebenfalls ein schauriges Abenteuer erleben: Carina Khelil-Welschen und ihre Schwester Miriam Welschen gestalten in der Hünxer Dorfmitte in der Nähe des Friedhofs einen Gruselgarten, durch den die kleinen Besucherinnen und Besucher spazieren können.

Durch passende Verkleidungen der Gastgeberinnen und gruselige Musik wird der Spaziergang für jedes Kind, das vorbeikommt, zu einem kleinen Halloween-Abenteuer, so Khelil-Welschen.

„Am Eingang schauen wir natürlich, wie alt die Kinder sind. Dann wird mal mehr und mal weniger erschreckt“, erklärt die zweifache Mutter Khelil-Welschen. Ein alter Wohnwagen ist die Endstation des Gartens. Hier bekommen die Kinder, die einen Spruch aufsagen, dann Süßes oder Saures.